Aktuelles Heft

09. September 2019

New Model Army

NEW MODEL ARMY - Fantasy Island

Ein neues Album von New Model Army ist immer ein Ereignis. So hatte die englische Band 2018 einen Livemitschnitt veröffentlicht, auf dem praktisch nur die Konzertbesucher zu hören sind. Für das neue Studiowerk „From Here“ zog sich das Quintett nun auf die norwegische Insel Giske zurück, um die Songs in großer Abgeschiedenheit arrangieren und aufnehmen zu können. „Alles war erlaubt“, verrät uns Bandleader Justin Sullivan.

Wie gewohnt ist Justin Sullivan, der Frontmann von New Model Army, zunächst reserviert und vorsichtig. Im Laufe des Gesprächs wird er aber immer redseliger und auskunftsfreudiger, vor allem, wenn es um die Arbeitsweise seiner Band geht und darum, wie diese versucht, Grenzen zu überschreiten. Zudem ist sein Zorn angesichts des bevorstehenden Brexit unverändert groß.

eclipsed: Würdest du jedes neue Album von New Model Army als Kommentar zum Zustand der Welt betrachten, oder ist das eine übertriebene Erwartungshaltung der Fans?

09. September 2019

Magma

MAGMA - Der Tag der Auslöschung

Magma, die spirituelle Vorhut und Gesandten des Planeten Kobaïa, sind zurück. Die Botschaft, die sie uns zu überbringen haben, ist auf einem digitalen Tonträger mit dem Titel „Zëss“ abgelegt. Mit dem Inhalt von „Zëss“ hatte die Menschheit schon Jahrzehnte vorher bekanntgemacht werden sollen. Doch widrige Umstände und ungünstige Sternenkonstellationen verhinderten dies.

Nun aber können wir uns mit „Zëss“ verbinden und dem weiteren Verlauf der Kobaïa-Mythologie lauschen. Vielleicht sogar ihrem Ende? Auf ihrem im Juni veröffentlichten Album „Zëss“ arbeitete die französische Zeuhl-Legende Magma erstmals mit einem Orchester zusammen. Im Gespräch mit eclipsed erläutert Band-Mastermind Christian Vander, 71, was es mit diesem Werk auf sich hat und wie seine Pläne aussehen.

eclipsed: „Zëss“ entstand in den späten 70ern. Beruht das zugrundeliegende Thema auf spirituellen Erfahrungen oder eher auf philosophischen Einsichten?

09. September 2019

Mark Knopfler , Dire Straits

MARK KNOPFLER - Der Missverstandene

Er gilt als Schlaftablette, Spaßbremse, sturer Bock. Und Mark Knopfler ist tatsächlich eher von der behäbigen Sorte. Er ist mehr Familienmensch denn Rockstar, er setzt dem Wahnsinn des Business Besonnenheit entgegen und wehrt sich mit Händen und Füßen gegen eine Dire-Straits-Reunion. Dabei ist diese Halsstarrigkeit, gepaart mit Idealismus und Leidenschaft, gerade das Tolle an dem Mann, der am 12. August stolze 70 geworden ist. eclipsed gratuliert dem großen Kahlen mit dem trockenen Humor.

09. September 2019

Ginger Baker , Cream

GINGER BAKER - Nur ein Drummer

Er holte sich seine Einflüsse bei Jazzgrößen wie Art Blakey, Max Roach oder Elvin Jones. In den Sechzigern wurde er zum ersten Stardrummer des Rock: Ginger Baker, Vorbild mehrerer Schlagzeugergenerationen, ist am 19. August achtzig Jahre alt geworden.

09. September 2019

John Peel

JOHN PEEL - Der Unbestechliche

Er hat nichts aus den Charts gespielt, keine Hörerwünsche erfüllt und sich nie in nervigem Gequatsche ergangen. Stattdessen präsentierte John Peel Künstler und Songs, die andere Radiomoderatoren nicht mit der Kneifzange angefasst hätten. Er war die Stimme des globalen Underground, der Türöffner für zig Kultbands und einer der größten Vinyljunkies, die die Welt kennt. Am 30. August wäre er 80 geworden – der perfekte Anlass für eine Ehrerbietung.

03. September 2019

Saxon

SAXON - Adler im Landeanflug

„The Eagle Has Landed“ – zum vierten Mal in 37 Jahren. Nicht nur dies demonstriert die anhaltende Beliebtheit und Qualität Saxons als Liveact, denn die unter dem Adlermotto stehenden Platten sind bei Weitem nicht die einzigen Livealben der zu den bedeutendsten Vertretern der New Wave of British Heavy Metal zählenden Band. eclipsed unterhielt sich mit Frontmann Peter „Biff“ Byford und Schlagzeuger Nigel Glockler über Saxons Frühzeit und das im Herbst anstehende Düsseldorfer Konzert zum 40. Jubiläum.

03. September 2019

Status Quo

STATUS QUO - Ein großartiges Album, das die Welt nicht braucht

„Backbone“ ist das erste Studioalbum von Status Quo seit acht Jahren. Es ist nicht nur das erste Werk ohne Rick Parfitt, sondern zugleich das beste, was die Band seit Jahrzehnten herausgebracht hat. Doch braucht die Welt wirklich eine neue ordentliche Songsammlung von Status Quo? eclipsed sprach sowohl mit dem einzig verbliebenen Gründungsmitglied Francis Rossi als auch mit Andy Bown, dem langjährigen Keyboarder, der fast zeitgleich sein untergegangenes Soloalbum „Unfinished Business“ von 2011 wiederveröffentlicht.

Gespräche mit Francis Rossi haben immer einen gewissen Unterhaltungswert: Herr Rossi kommt gerne vom Hundertsten ins Tausendste, stellt Gegenfragen und versucht so, den Interviewer aus dem Konzept zu bringen. Andy Bown, der 1976 zum ersten Mal auf der Quo-Agenda auftauchte, übernimmt dagegen den besonneneren Part. Der 73-Jährige hat aber auf dem neuen Album durchaus seine Songwriting-Anteile.

03. September 2019

Iamthemorning

IAMTHEMORNING blicken in ihrem neuen Werk „The Bell“ in dunkle Abgründe

Seit 2010 verwirklichen die Chanteuse Marjana Semkina und der Klaviervirtuose Gleb Kolyadin unter dem Namen IAMTHEMORNING ihre Vision von Kammer-Pop. Klassische Einsprengsel und künstlerische Exaltiertheit des russischen Duos erinnern mitunter an eine Tori Amos oder Kate Bush, doch auch moderner Prog und Alternative Rock der Marke Riverside oder Oceansize schimmern durch. Mit „The Bell“ legen die beiden ein fast schmerzhaft intensives Konzeptalbum vor, in dem sie alle ihre Stärken in einem thematisch spannenden Kontext ausspielen.

eclipsed: Der Albumtitel „The Bell“ bezieht sich darauf, dass im viktorianischen Zeitalter infolge der Angst, lebendig begraben zu werden, Särge mit Alarmglocken konstruiert wurden. Worum geht es euch dabei?