Aktuelles Heft

20. April 2016

George Martin , Beatles

Er war so britisch, wie man das der selbstsüchtigen, extrovertierten Welt des Pop nur wünschen konnte. Nicht zuletzt zeigte sich das in seiner von Ironie durchtränkten Selbstsicht. Seinen Job und seine Verdienste als Produzent nahm er nie zum Anlass, die eigene Person in den Vordergrund zu stellen. Lieber trat er hinter das Werk zurück und pries das künstlerische Genie seiner Klienten. In einer Zeit, als er das Studio als musikalisches Instrument zu etablieren half, sah er sich, so sagte er einmal, in der Tradition jener tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten, die dereinst als „waghalsige Piloten, ganz ohne Plan und im offenen Cockpit“ den Luftraum erobert hatten. Very British, indeed.

20. April 2016

Irmin Schmidt , Can

Der in Südfrankreich lebende Komponist und Keyboarder Irmin Schmidt gehört zu den einflussreichsten Musikerpersönlichkeiten, die Deutschland im zwanzigsten Jahrhundert hervorgebracht hat. Zuallererst ist sein Name mit der Kölner Band CAN verbunden, aber er hat auch zahlreiche Soloalben, Soundtracks und sogar eine Oper geschaffen. Ein Jahr vor seinem achtzigsten Geburtstag erscheint unter dem Titel „Electro Violet“ eine Box mit der Retrospektive seines Gesamtwerks. Mit einer nicht ganz unwesentlichen Einschränkung.

20. April 2016

CD-Sampler , Santana , Hawkwind , Black Space Riders , Tiles , Epitaph

SANTANA - Blues Magic (4:25)
Album: Santana IV (2016)
Label/Vertrieb: Santana IV/Thirty Tigers/Alive
www.santana.com

Ein faszinierendes Album, das nicht nur im Titel den Geist der frühen Santana wieder aufgreift. Lauscht man den neuen Songs des Gitarrenmagiers, kommt sofort das oft zitierte ‚Woodstock-Feeling‘ auf, so auch beim atmosphärischen „Blues Magic“. Auf angenehme Art altmodisch produziert und trotzdem zu keinem Moment altbacken. Album des Monats!

16. März 2016

Huxley Would Approve

Der Output von Pink Floyd & Co war und ist begrenzt, doch immer wieder gibt es für Liebhaber dieses speziellen Stils neue Bands, die sich eng an die Vorlage anlehnen. So auch das Projekt Huxley Would Approve...

16. März 2016

Horizontal Ascension

Das Bandprojekt Horizontal Ascension vereint Musiker der Bands Flaming Bess (eine der dienstältesten deutschen Prog-Rock-Bands) und Marquette (moderner melodischer Prog). Die Multiinstrumentalisten Achim Wierschem (auch bekannt unter dem Alias Mindmovie) und Markus Roth machen mit dem US-Sänger Mike Hartmann gemeinsame Sache. Herausgekommen ist ein ambitioniertes Album, das mit vielen Longtracks deutlich in die Zukunft progressiver Musik weist. Klassischer Prog, härterer Prog-Metal und jazzige Elemente werden zu einer Art Fusion des 21. Jahrhunderts verdichtet.

16. März 2016

Yes

Chris Squire tot, Jon Anderson unerwünscht: Bei Yes sind keine Gründungsmitglieder mehr mit dabei, genauso wenig wie Musiker der ersten Besetzung. Hat das Flaggschiff des klassischen Progressive Rock ein Glaubwürdigkeits- bzw. Authentizitätsproblem? Wenn dem so ist, lässt es sich zumindest nichts davon anmerken. Im Gegenteil: Die Yes-Maschinerie läuft auf Hochtouren. Im Mai kommt die Gruppe zu acht Konzerten nach Deutschland und in die Schweiz. Wir nutzen diese Gelegenheit, um mit Steve Howe und Geoff Downes über die Befindlichkeit des ruhmreichen Quintetts zu sprechen, lassen daneben aber auch Rick Wakeman zu Wort kommen, der mit Jon Anderson und Trevor Rabin derzeit eine Art Yes-Gegenband auf die Beine stellt. Und on top packen wir noch die Liste der 50 größten Yes-Songs.

16. März 2016

Motorpsycho

Auf ihrem neuen Opus „Here Be Monsters“ lassen es die Norweger ein wenig ruhiger angehen als auf ihren Vorgängeralben. Erinnerungen an ihre folkige Phase Anfang der Nullerjahre werden da wach. Das soll aber nicht heißen, dass ihre Musik an Intensität verloren hätte. Im Gespräch mit eclipsed berichtet Bent Sæther, wie es über Umwege zu dem Album kam und was die Band plant.

16. März 2016

Camel

Als Camels drittes Studioalbum „The Snow Goose“ 1975 in den Handel kam, hatte niemand damit gerechnet, dass ein solch experimentierfreudiges Werk – noch dazu ein rein instrumentales – die Charts weltweit knacken und den kommerziellen Durchbruch des britischen Prog-Quartetts bedeuten würde. Insofern hatte die Formation um die Bandleader Andy Latimer und Pete Bardens es mit dem Nachfolger „Moonmadness“ alles andere als leicht. Vor vierzig ist die Platte erschienen. Latimer erinnert sich.