Die Geschichte der Rockfotografie

29. August 2014

Rockfotografie

Jimi Hendrix in Monterey auf Knien vor seiner brennenden Gitarre, die Flammen beschwörend; Janis Joplin lachend auf einer Couch, den linken Arm in die Hüfte gestemmt, in der rechten Hand eine Flasche Southern Comfort; Johnny Cash mit wutverzerrtem Gesicht, den rechten Mittelfinger wie eine Waffe gezückt; Jim Morrison mit nacktem Oberkörper als Verkörperung des wollüstigen Hirtengotts Pan wie des hedonistischen Sorgenbrechers Dionysos; David Bowie mit dem Gesicht in Höhe des Beckens von Mick Ronson, an dessen Gitarre Fellatio simulierend; Sid Vicious mit blutverschmierter Brust, in die die Worte „Gimme A Fix“ geritzt sind; Iggy Pop, über die Köpfe seiner Fans hinwegschreitend – Bilder, die einzigartige Augenblicke bannen, Bilder, die Karrieren anstoßen und Images manifestieren, Bilder, die man nicht mehr aus dem Kopf kriegt. Die Macht des Visuellen ist gerade in der Rockmusik von enormer Bedeutung: Wie in keinem anderen Bereich setzen wir hier das Bild des Künstlers mit seiner Person gleich. Und tatsächlich ist es dieses Unmittelbare, dem die großen Rockfotografen nachjagen, um so ihr „Motiv“ überlebensgroß darstellen zu können.

eclipsed beginnt ab Heft 09/2014 eine Artikelreihe, in der wir die Menschen hinter der Kamera vorstellen. Diejenigen, die die Träume, die uns die Rockmusiker verkaufen, sichtbar machen. Diejenigen aber eben auch, die die Träume als solche entlarven und das Ungeschminkte ans Licht zerren. Im ersten Teil geben wir einen Überblick über die Geschichte der Rockfotografie, liefern Porträts von vier ihrer wichtigsten Protagonisten, bitten sie und weitere berühmte Kollegen an einen runden Tisch, um uns in ihre Arbeitsweise einzuführen, ohne dabei dem Geheimnis des idealen Fotos allzu sehr auf die Pelle zu rücken, berichten zudem vom Hochschulprojekt ON STAGE, das im September in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn und eclipsed eine groß angelegte Wanderausstellung zur Konzertfotografie startet, und interviewen seinen Initiator – vor allem aber lassen wir diese großartigen Bilder sprechen, ohne die das Faszinosum Rock nicht annähernd so fesselnd wäre, wie es nach sechs Jahrzehnten immer noch ist.

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 163 (September 2014).