Das aktuelle Heft / eclipsed Nr. 204 / 10-2018

LED ZEPPELIN - Die perfekte Rockshow

„Einer von den Jungs gewesen zu sein, war der beste Moment in meinem Leben“, gerät Jason Bonham, Sohn des 1980 verstorbenen Led-Zeppelin-Schlagzeugers John „Bonzo“ Bonham, immer noch ins Schwärmen, wenn man ihn auf den O2-Arena-Gig 2007 in London anspricht. Die Herausforderung an Jason und die „anderen Jungs“ Jimmy Page, Robert Plant und John Paul Jones war immens, denn die vor fünfzig Jahren in Led Zeppelin umbenannten The New Yardbirds haben sich in den zwölf Jahren ihrer Existenz einen Namen gemacht als die kompletteste und größte Rockband aller Zeiten. Dabei beruht ihr Ruf nicht nur auf ihren unsterblichen Studioklassikern. Als Liveband erfanden Led Zeppelin sich und ihre Songs an jedem Konzertabend faktisch neu.

BRÖSELMASCHINE - Lauf, Bursch, lauf!

Als die Hippieikone Joan Baez 1968 zu Ostermärschen nach Deutschland reiste, lief Peter Bursch an ihrer Seite. Ein passenderes Bild kann es für die Formation Bröselmaschine, die Bursch mit vier Freunden einige Monate später ins Leben rief, nicht geben – politischer und künstlerischer Aufbruch lag in der Luft. Und Bröselmaschine mittendrin. Ein halbes Jahrhundert, etliche Umbesetzungen und Auszeiten später ist die Band derzeit sehr agil. Nachzuhören ist dies auf dem aktuellen Album „Indian Camel“.

JOE BONAMASSA - Der Blues als Erlösung vom Blues

Sein dreizehntes Studioalbum „Redemption“ (Erlösung) ist kein einfaches für Joe Bonamassa. Der Bluesrockstar hat in den letzten Jahren so manch schwierige Phase durchlebt, sodass er den Blues in allen seinen Schattierungen mehr denn je als Ventil gebraucht hat. Seine „Never Ending Tour“ hat ihm zuletzt einen Arbeitsrhythmus vorgegeben, den der 41-jährige New Yorker wie die Luft zum Atmen braucht. Gleichzeitig denkt er darüber nach, wie lange er noch auf der Bühne stehen will.

CRIPPLED BLACK PHOENIX - Lieder gegen die Angst

Brexit? Geldsorgen? Depressionen? Justin Greaves, Mastermind von Crippled Black Phoenix, hat die Dämonen, die ihn plagten, verscheucht und Platz für das, was er kontrollieren und beeinflussen kann. Dazu gehört zunächst einmal „Great Escape“, die jüngste Veröffentlichung der britischen Art- und Progrockformation.

THE VINTAGE CARAVAN - Am Eingangstor zum Rockolymp

Das isländische Powertrio The Vintage Caravan hat sich erneut drei Jahre Zeit gelassen für ein neues Album. Manche Kritiker stört an „Gateways“, dass das Ungestüme der ersten Alben zum Teil dahin sei, andere loben die neue Abgeklärtheit und attestieren der Band, dass ihr psychedelischer Heavy Rock nun moderner denn je klinge. Bassist Alexander Örn Númason ist überzeugt davon, dass die Band bereit ist für Größeres.

THE CRAZY WORLD OF ARTHUR BROWN - 50 Jahre im Dienste der Hölle

2018 jährt sich der Tag der Veröffentlichung des Albums „The Crazy World Of Arthur Brown“ zum fünfzigsten Mal. Allein das darauf enthaltene „Fire“ verkaufte sich als Single eine Million Mal. Diesem Erfolg konnte die Band des exzentrischen Frontmanns keinen weiteren folgen lassen, weshalb The Crazy World Of Arthur Brown schnell als One-Hit-Wonder verschrien waren. Dabei wird oft der Einfluss übersehen, den Browns Auftreten, seine Stimme und sein Rocktheater auf Prog, Schockrock und Heavy Metal hatten.

GENESIS - For Absent Friends

Auf der Rückseite von Genesis’ erstem Livealbum war dieses kleine Bild eines verwegen aussehenden Mannes. Darunter die Zeilen: „This album is dedicated to Richard Macphail who left April, 1973.“ Wohl kaum ein Fan wusste damals, um wen es sich handelte. Viele glaubten, dass dieser Mann gestorben sei. Weit gefehlt, Richard Macphail, enger Freund und Tourmanager der frühen Genesis, weilt unter uns. Mit 68 hat er jetzt seine Erinnerungen in „My book of Genesis“ niedergeschrieben. „Auch damit die Leute wissen, dass ich noch lebe.“

PAUL MCCARTNEY - Stationärer Aufenthalt

Paul McCartney hat sich von seiner langen Lebensreise so einiges mitgebracht. Mit vollen Taschen setzt er sich in der Egypt Station in den Zug und hält lustvoll Rückschau. Ein Beatle, der längst mehr ist als das ehemalige Mitglied einer Legende, weiß das Leben in vollen Zügen zu genießen. Diese Qualität hört man dem siebzehnten Soloalbum des berühmten Engländers an.

YES FEATURING ARW - Die Karriere nach der Karriere

Ein erstes Studioerzeugnis von ihnen lässt auf sich warten. Als Live-Act jedoch überzeugt die Yes-Formation um Jon Anderson, Trevor Rabin und Rick Wakeman bereits seit 2016 auf ganzer Linie. Der Mitschnitt „Live At The Apollo“ dokumentiert jetzt erstmals die Bühnenqualitäten des Yes-Spaltprodukts. Es wirft die Frage nach den wahren Hütern des reichen Erbes der Progressive-Rock-Pioniere auf.

XTC - Die Zauberer aus Swindon

Das britische Quartett XTC um das Songwritergespann Andy Partridge und Colin Moulding ist auch zwanzig Jahre nach seinem letzten Album noch Legende – zumindest bei Eingeweihten. Der Sound der Gruppe ist einzigartig: Melodieseligkeit trifft auf experimentelle Klänge, Sixties-Nostalgie auf New-Wave-Ästhetik. Und jede ihrer Platten bietet einen ganz eigenen Zugang zu ihrem Klanguniversum. Doch stehen XTC auch für eine unorthodoxe, von seltsamen Volten bestimmte Bandgeschichte.

Heart-Frontfrau ANN WILSON huldigt auf „Immortal“ verstorbenen Rock- und Popgrößen

Ein Coveralbum von Ann Wilson (68), ganz ohne Led-Zeppelin-Songs. Das verwundert auf den ersten Blick, und deshalb ist das eine Nachfrage wert. Ebenso wollen wir wissen, weshalb sie schon wieder ein Coveralbum aufgenommen hat. Immerhin gab es 2007 mit „Hope & Glory“ – da natürlich mit dem „Immigrant Song“ – schon einmal ein komplettes Werk mit Coverversionen. Zudem muss mal etwas Licht in den Gerüchtedschungel um Heart.

MARC RIBOT erweckt die Kunst des Protestsongs zu neuem Leben

Der US-Gitarrist Marc Ribot liebt die Provokation. Auf seinen neuen Alben „YRU Still Here“ mit seiner Band Ceramic Dog und „Songs Of Resistance 1942-2018“ mit einer illustren Gästeschar richtet er seine Wut gezielt gegen politische Missstände in den USA. Marc Ribot ist ein kantiger Typ. Ende der Achtziger lief er in den Jazzbands The Lounge Lizards und Jazz Passengers auf und lieh sein Holzfällergitarrenspiel auch Tom Waits und Elvis Costello. Sein Clash aus Punk und Jazz glich Abstürzen ohne Überlebende.

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