Das aktuelle Heft / eclipsed Nr. 221 / 06-2020

DEEP PURPLE - Die Ezrin-Trilogie

Als man den Bandmitgliedern nach der Veröffentlichung des 2017er-Albums „Infinite“ die Frage stellte, ob dies nun das letzte Studiowerk von DEEP PURPLE sei, drucksten sie noch herum. Ab Mitte 2019 verdichteten sich dann die Hinweise, dass das Quintett ein weiteres Album einspielen würde. Nach einer coronabedingten Verzögerung soll „Whoosh!“, Deep Purples 21. Studiowerk, nun am 7. August erscheinen. Es ist das dritte, das unter der Regie von Produzentenlegende BOB EZRIN entstand. Wir sprachen mit Ian Gillan und Ian Paice über das Album, ihr Verhältnis zu ihrem Produzenten und die Vergangenheit und Zukunft der Band.

KANSAS - Kommunikation in Zeiten der Ablenkung

Von den großen Prog-Acts der 1970er Jahre ist KANSAS mittlerweile der einzige, der noch Studioalben mit neuem Material veröffentlicht. „The Absence Of Presence“, der aktuelle Longplayer des amerikanischen Septetts, zeigt dabei, dass die Band immer noch äußerst vital ist und ihre progressive Seite nicht unter den Tisch gekehrt hat. Maßgeblichen Anteil an den neuen Songs hatte Gitarrist Zak Rizvi, der seit fünf Jahren als Haupt-Songwriter und Co-Produzent den Kurs der Band prägt. Wir erreichten den Mann aus dem US-Bundesstaat New Jersey mitten in einer Corona-bedingten Tourneepause. 

RINGO STARR - Mr. Love & Peace 

An Richard Starkey alias Ringo Starr scheiden sich die Geister – und das seit Jahrzehnten. Für seine Fans zählt er zu den wichtigsten Schlagzeugern der Rockgeschichte, der zwischen 1962 und 1970 zwölf Alben mit den Fab Four aufgenommen und davon 600 Millionen Exemplare verkauft hat. „John, Paul, George und Ringo haben die Welt auf den Kopf gestellt“, sinnierte einst Lemmy von Motörhead. „Eben die Art, wie Leute Musik gehört und über Rockbands gedacht haben.“

LONG DISTANCE CALLING - Viel mehr als nur Musik

Long Distance Calling bleiben neugierig. Auf dem neuen Album „How Do We Want To Live?“ erobert das deutsche Quartett neue Klangterritorien und behandelt daneben fast ganz ohne Worte eine Reihe komplexer gesellschaftspolitischer Themen.

EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN - Schichtwechsel

Berlin ist komplett durchgentrifiziert. Umso erfreulicher ist es, dass die Neubauten immer noch einstürzen: Sechs Jahre nach dem letzten Album „Lament“ treten Blixa Bargeld und seine Band auf „Alles in Allem“ vollständig geläutert an.

GREEN CARNATION - Das Spiel mit Erwartungen

Die Karriere von Green Carnation verlief alles andere als stringent. Anno 2020 erleben wir (in Abhängigkeit von der Zählweise) bereits ihre fünfte Inkarnation. Doch die erscheint stabiler denn je. Mit ihrem neuen Album „Leaves Of Yesteryear“ legen die Norweger eine Klammer um ihre Schaffenszeit seit dem Debüt vor 20 Jahren. Außerdem arbeiten sie an der Vollendung eines lange brachliegenden Großprojekts. Gemeinsam mit Sänger Kjetil Nordhus blicken wir in die Vergangenheit und Zukunft der Band.

WHITESNAKE - „Niemand feuert einen Lord!“

Vor 40 Jahren schaffte David Coverdale mit Whitesnake den Schritt zurück auf die großen Bühnen und in die Charts. Den Weg dorthin ebneten ihm das Album „Ready An’ Willing“ mit dem Hit „Fool For Your Loving“ und die Liveveröffentlichung „Live... In The Heart Of The City“. Im Laufe zweier Gespräche, von denen das erste vor der Corona-Pandemie, das zweite mitten im Lockdown stattfand, erinnerte sich Old Cov an seine damaligen Mitmusiker und outete sich als passionierter Mixtape-Zusammensteller...

TRAUMHAUS - Doppelter Segen

Sieben Jahre nach seinem letzten Werk „Das Geheimnis“ veröffentlicht das hessische Prog-Quartett ein neues Album. Es heisst „In Oculis Meis“ und hat mit dem letzten Opeth-Opus nicht nur gemein, dass es einen lateinischen Titel hat, sondern auch, dass es in einer muttersprachlichen wie auch einer englischsprachigen Version zu haben ist. Letzteres ist für Traumhaus ein Novum. Über das neue Werk sprachen wir mit Frontmann Alexander Weyland.

Auf ihrem neuen Album „Virus“ erzählen HAKEN von einer Krankheit, gegen die es wohl nie einen Impfstoff geben wird

Mitten in der Corona-Krise bringen Haken ein Album namens „Virus“ heraus, als hätten sie eine Vorahnung von der aufkommenden Pandemie gehabt. Textlich äußerst spannend, folgt es musikalisch einem überaus harten und kompromisslosen Pfad. Stellt die Band ihren Prog-Anspruch damit zurück? Welcher Virus hat Haken da erwischt?

CRYPTEX schreiben mit dem Album „Once Upon A Time” ihr eigenes Western-Musical

In Niedersachen schießt man neuerdings musikalisch scharf! Die Band um Sänger und Pianist Simon Moskon denkt im Großformat. Ihr Progressive-Folk gibt mächtig Gas. „Once Upon A Time“ macht seinem Namen als musikalischer Spaghetti-Western mit viel Pathos, Härte und Queen-artigen Chören alle Ehre. Das dritte Album des norddeutschen Trios ist sein bisher am aufwendigsten produziertes Werk. Wie viel Western-Ethos und Lagerfeuerromantik steckt in „Once Upon A Time“?

Auf ihrem neuen Album „Masters Of Illusion“ würdigen MAGENTA große Schauspieler des Horrorfilms

Wer erinnert sich nicht an den wohligen Schauer beim Anschauen alter „Dracula“-, „Frankenstein“- oder Edgar-Allan-Poe-Verfilmungen? Die Schrecken verbreitenden „Fratzen“ von Bela Lugosi, Christopher Lee oder Vincent Price haben sich ins kollektive Gedächtnis eingebrannt. Nun widmet die walisische Band Magenta den unheimlichen Mimen ein Album.

Die Bandgeschichte der MOVING OOS ist so kompliziert wie seltsam

Die Moving Oos waren im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends schon einmal recht erfolgreich, haben aber aus unerfindlichen Gründen und nach drei Alben 2010 die Segel gestrichen. Dass die drei Hauptmusiker Per Borten, Frank Reppen und Haakon-Marius Pettersen nebenbei oder hauptberuflich bei Bands wie Spidergawd beziehungsweise Cadillac, Blood On Wheels sowie Turbonegro den Rock’n Roll zwar nicht neu erfinden, wohl aber schon ein wenig interessanter und spannender machen, mag einer von vielen Gründen für das Aus gewesen sein. 2019 kam es indes zu einer Reunion, ...

Die Death-Gospel-Hohepriesterin LOUISE LEMÓN lebt ihre wilde Seite aus

Die Schwedin Louise Lemón ist eine charmante und hochsensible junge Dame, doch ohne Zweifel als schmerzhaft intensive Künstlerin auch eine echte Drama Queen. Nicht umsonst wurde ihr in der Presse der Titel „Queen of Death Gospel“ verliehen. Ihr Seelenleben, das sie mit ihrer Musik gern offenlegt, gleicht einem beständigen Exorzismus – um auch die eigenen inneren Dämonen auszutreiben, die einem vor allem das Liebesleben so schwer machen. Auf der aktuellen, passend „Devil“ betitelten EP darf man Zeuge dieser „Teufelsaustreibung“ sein.

GLASS HAMMER erträumen sich inmitten von Corona-Krise und Tornado-Einschlägen ihre Prog-Fantasy-Welt

Zuletzt hatten die Amerikaner Steve Babb und Fred Schendel mit ihrem Projekt Glass Hammer viel Erfolg. Die Genre-ironische Story um den zeitreisenden Prog-Nerd Tom auf „Chronomonaut“ (2018) etwa erheiterte die ansonsten manchmal bierernste Retroprog-Fangemeinde. Nun kehren Glass Hammer zu ihren Wurzeln zurück. Schon ihr 1993er Debüt „Journey Of The Dunadan“ war von Tolkien inspiriert. Auf „Dreaming City“ ist der „Sword & Sorcery“-Faktor (Subgenre der Fantasy-Literatur) nun ebenfalls extrem hoch. Und auch musikalisch hat man sich so einiges Neue einfallen lassen. Für die Prog-Tafelrunde steht jedenfalls alles bereit.

Die LARKIN POE-Schwestern veröffentlichen ihr erstes Album auf dem eigenen Label 

Mit ihren kernigen Lap-Steel-, Slide- und Akustik-Gitarren begleiteten die beiden Schwestern Megan (31) und Rebecca (29) Lovell bereits Steven Tyler von Aerosmith, Bob Seger oder Country-Superstar Keith Urban und brachten deren Songs kraftvoll zum Swingen. Doch das musikalische Epizentrum der beiden Grazien aus Atlanta, Georgia, die seit längerem Nashville als Domizil angeben, ist ihr eigenes Projekt Larkin Poe. Die „Seelenverwandten“, wie Megan und Rebecca sich selbst gern bezeichnen, sind seit jeher gelehrige Schülerinnen des originären Blues. 

Paul Banks’ neue Band MUZZ will keine Supergroup sein

Es ist nicht neu, dass Paul Banks sich neben seiner Band Interpol gern mit einer Reihe von Seitensprüngen vergnügt. Mit seinem neuen Projekt Muzz scheint es ihm jedoch ernst zu sein. Die Gruppe besteht neben Banks aus Drummer Matt Barrick von The Walkman und den Fleet Foxes sowie Gitarrist Josh Kaufman von der Folk-Band Bonny Light Horseman. Alle drei Musiker kennen sich schon lange...

...und vieles mehr! 

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