Das aktuelle Heft / eclipsed Nr. 223 / 09-2020

EMERSON, LAKE & PALMER - 50 Jahre ELP – Prog-Exzesse mit klassisch-europäischen Wurzeln

„Welcome back my friends to the show that never ends!“ lautete das Motto des Prog-Powertrios. Musikalischer Pomp voller Virtuosität, für die Ewigkeit gemacht und mit dem Anspruch, auch visuell ein Zeichen zu setzen, war sein Markenzeichen. ELP gehörten damit zu den federführenden Pionieren des Progressive Rock. Doch welche Rolle spielten sie speziell in den Jahren 1970 bis 1973 im Vergleich zu den anderen Genre-Begründern King Crimson, Genesis, Yes und den Artrockern von Pink Floyd? Zusammen mit Drummer Carl Palmer, dem letzten noch Lebenden der drei, unternehmen wir eine Reise durch 50 Jahre ELP-Geschichte, beleuchten die einzigartige Bedeutung dieser großen Band für die Rockmusik, lassen ihre wichtigsten Alben, Cover und besondere Tracks Revue passieren und beantworten die Frage, was in Zukunft noch von ELP zu erwarten ist. Vorhang auf …

PETE TOWNSHEND - Das Zeitalter der Angst: Ein Kunstroman (Exklusiver Vorabdruck)

Neben seiner Haupttätigkeit bei The Who hat sich Pete Townshend in den letzten Jahren als Lektor für diverse Verlage ein „Zubrot“ verdient. Aus der Nebentätigkeit wurde eine Passion, die er nun mit seinem ersten Roman krönt. „Das Zeitalter der Angst: Ein Kunstroman“ soll zudem die Grundlage für eine kommende Rockoper darstellen.

NEAL MORSE - Vom Saulus zum Paulus

Das Gleichnis vom verlorenen Sohn, das Leben Martin Luthers, Sinnfindung und Glaube wurden von ihm bereits in Konzeptalben behandelt. Mit der Idee, ein Album über den sprichwörtlich gewordenen Wandel des Christenverfolgers Saulus zum Jesus-Anhänger und Missionar Paulus zu schreiben, ging Neal Morse schon seit geraumer Zeit schwanger. Nach „Sola Scriptura“ (2007) ist „Sola Gratia“ sein zweites Album, das mit einem reformatorischen Grundsatz betitelt ist. Wie Morse im Interview erzählt, war der Auslöser dafür ein akustisches Missverständnis. 

Peter Green (1946–2020) - Der sanfte Gigant

Neben Jimi Hendrix und Eric Clapton war er in den 60ern der dritte große Virtuose der elektrischen Gitarre: Peter Green wurde bekannt bei John Mayalls Bluesbreakers, gründete Fleetwood Mac und schenkte der Welt Songklassiker wie „Albatross“ und „Oh Well“. 1970, nach wenig mehr als drei Jahren, verließ er die Band und tauchte danach nur noch sporadisch im Rampenlicht auf. Ein Nachruf auf ein psychisch labiles Genie, das zu den ganz Großen der klassischen Rock-Ära zählte.  

THE PINEAPPLE THIEF - Wahrheit? Welche Wahrheit?

„Versions Of The Truth“, das dreizehnte Studioalbum von The Pineapple Thief, ist gleichzeitig das dritte mit Gavin Harrison an den Drums. Seit das Schlagzeugass festes Mitglied von Bruce Soords langlebiger New-Artrock-Band ist, haben sich Sound und Arrangements verfeinert, die Musik ist atmosphärischer und spannungsgeladener geworden. Auch das neue Werk lädt wieder auf eine faszinierende Reise ein.

PAIN OF SALVATION - „Unsere Alben funktionieren am besten, wenn man ihnen Zeit gibt, unter die Haut und ins Hirn zu gehen“

Drei Jahre nach dem sehr persönlich gefärbten „In The Passing Light Of Day“ legen Pain of Salvation erneut ein modernes Konzeptalbum mit Tiefgang vor. Auf „Panther“ entwickelt Bandleader Daniel Gildenlöw eine einzigartige, faszinierende musikalische und lyrische Welt, wobei er wie immer auch soziale Erosionszonen seziert. 

NIEDECKENS BAP - Zwesche Corona un Kölsche Dom

Auch die Kölner Dialektrock-Institution BAP musste eine coronabedingte Auszeit nehmen. Nun aber kommt am 18. September endlich das neue Album „ALLES FLIESST“ in die Läden. Ein so erdiges wie atmosphärisch-dichtes Werk, das Erinnerungen an die großen frühen Werke der Band wachruft. BAP-Denker und -Lenker Wolfgang Niedecken selbst zieht Vergleiche zu „Zwesche Salzjebäck un Bier“. Auf dem Cover schweift sein Blick vom Kölner Dom aus über den Rhein und den Fluss der Welt. Was ist dran am neuen BAP-Weitblick?

ALLMAN BETTS BAND - United States of Americana

Ob sie es nun wahrhaben will oder nicht: Die Allman Betts Band entwickelt sich immer mehr zur legitimen Nachfolgerin der Allman Brothers Band. Auf ihrem zweiten Longplayer „Bless Your Heart“ hat sie ihr musikalisches Spektrum noch um einige Americana-Klänge erweitert. So zufrieden Frontmann Devon Allman damit auch ist, gesteht er doch im Interview, dass sein persönlicher Musikgeschmack noch weit darüber hinausgeht.  

Jimi Hendrix - LIVE 1970               

„Six – five – four – three – two – one!“, tobt die Menge. „On behalf of the Fillmore family, a very very happy new year!“, ruft Bill Graham. Wir schreiben den 1. Januar 1970, 0 Uhr 2. Jimi & Co. übernehmen das traditionelle „Auld Lang Syne“ von der Guy-Lombardo-Orchester-Konserve – hochmelodisch, nicht zersägend – und lassen es groovend in „Who Knows“ übergehen. Jimi Hendrix’ Bühnenleben war bis dahin stets ein Kaleidoskop der Höhepunkte gewesen...

THE ELECTRIC FAMILY - „Albumtitel sind nicht besonders wichtig“

The Electric Family entstand 1996 in Bremen für einen Auftritt auf dem Burg Herzberg Festival: Der Sänger und Songschreiber Tom „The Perc“ Redecker versammelte einige bekannte Protagonisten der deutschen Musikszene um sich, zu denen der ehemalige Grobschnitt-Keyboarder Volker Kahrs, Amon-Düül-II-Perkussionist Dieter Serfas, der Multiinstrumentalist Harry Payuta, der Gitarrist Jochen Schoberth und der Schlagzeuger Torsten Glade zählten. 1997 veröffentlichte das Projekt sein Debüt „Family Show“. Doch erst zwei Jahre spätere startete es mit dem Nachfolgealbum „Tender“ kreativ wie kommerziell richtig durch...

JON ANDERSON hat nach drei Jahrzehnten sein Allstar-Projekt „1000 Hands“ fertiggestellt

Immer wieder geistern verschollene Alben durch die Annalen der Rockgeschichte, vieles davon bis zum heutigen Tag ungehört (etwa „Black Gold“ von Jimi Hendrix). Einiges wurde nur in Teilen oder neuen Versionen veröffentlicht (berühmte Beispiele: „Smile“ von den Beach Boys, Pink Floyds „Household Objects“ oder „Lifehouse“ von The Who). Manche dieser mythischen Scheiben erblicken viele Jahrzehnte später allerdings doch noch das Licht der Welt. So hat Neil Young nach über 40 Jahren „Hitchhiker“ und „Homegrown“ auf die Welt losgelassen. Nun zieht die einstige Yes-Sangeselfe Jon Anderson nach 30 Jahren gleich, sein legendäres Projekt „Uzlot“ wurde wahr.

Mit „The Red Planet“ legt RICK WAKEMAN wieder ein instrumentales Prog-Album vor

Der Mars fasziniert die Menschen seit jeher – ob es nun um die Frage nach Leben auf dem vierten Planeten unseres Sonnensystems oder dessen mögliche Besiedlung geht. Expeditionen zum Roten Planeten scheinen näher zu rücken, und auch Rick Wakeman hat das Mars-Fieber gepackt. So sehr, dass der Keyboarder nach mehreren Alben, auf denen das Klavier im Mittelpunkt stand, nicht nur zu seinen Prog-Wurzeln zurückgefunden, sondern auch sein wohl bestes Solowerk seit vielen Jahren eingespielt hat. Was ihn dazu bewogen hat, erzählt er im Interview.

Arjen Lucassen erfüllt sich mit dem neuen AYREON-Album „Transitus“ gleich mehrere Träume

„Unser Genre wird ja gern als ,progressiv‘ bezeichnet, was für mich bedeutet, immer neue Wege zu beschreiten und musikalisch zu experimentieren“, blickt der inzwischen 60-jährige Lucassen auf die Entstehungsgeschichte von „Transitus“ zurück. „Im wahren Prog-Geist wollte ich also etwas ganz anderes ausprobieren als ein typisches Ayreon-Album, ich wollte etwas eher Theatralisches machen, fast wie ein Musical, und natürlich habe ich bei der Gelegenheit auch noch einmal meine Lieblings-Rockopern wie ,Jesus Christ Superstar‘, ,Tommy‘, ,Krieg der Welten‘ und ,The Wall‘ als Inspiration wirken lassen.“

Bei THE TANGENT ist Privates und Persönliches vom Politischen nicht zu trennen

Andy Tillison ist als Mastermind in letzter Konsequenz The Tangent. Auch wenn der britische Sänger und Keyboarder immer wieder betont, dass ohne seine Mitstreiter Jonas Reingold (Bass), Theo Travis (Saxofon und Flöte), Luke Machin (Gitarre) und Steve Roberts (Schlagzeug) der Sound der Band völlig anders klänge. Fakt ist aber, dass der 61-jährige Tillison sämtliche Kompositionen zuhause austüftelt. Im Studio wird ihnen dann als Kollektiv der letzte Schliff verpasst. So geschehen auch beim aktuellen 11. Studioalbum „Auto Reconnaissance“.

Die Band ALL THEM WITCHES erreicht mit einem Mann weniger deutlich mehr 

Musik hat zwar viel mit Mathematik gemein, manchmal setzt sich die Klangkunst jedoch auch ganz selbstbewusst über die mathematischen Gesetze hinweg. Ein Beispiel dafür ist die amerikanische Band All Them Witches. Auf ihrem letzten Album traten sie noch als Quartett mit Gitarre, Bass, Schlagzeug und Keyboards an, auf der neuen CD „Nothing As The Ideal“ ist ihnen der Keyboarder abhandengekommen, und doch klingen sie voller und diverser als je zuvor. 

JG THIRLWELL und SIMON STEENSLAND ergründen auf „Oscillospira“ Makro- und Mikrowelten 

Der in New York lebende Australier JG Thirlwell hat seit Anfang der 1980er Jahre regelmäßig spannende Platten zwischen Postpunk, Experimental Rock und Noise herausgebracht, etwa mit seinem Ein-Mann-Projekt Foetus und mit Wiseblood. Daneben machte er sich einen Namen als Klassik-Komponist (u. a. für das Kronos Quartet) und als Remixer (z. B. für Faith No More und Nine Inch Nails). Sein aktuelles Album „Oscillospira“, das mit dem schwedischen Multiinstrumentalisten Simon Steensland entstand, ist nun möglicherweise sein beeindruckendstes und verschmilzt Avantgarde-Prog mit moderner Kammermusik. 

Mit ihrem Debüt proben die englischen Newcomer ANOTHER SKY den klanggewordenen Aufstand

Das war überfällig: Another Sky aus London sind die erste Band der Generation Fridays For Future/Brexit/Black Lives Matter, die einen Vertrag bei einem Major Label ergattert hat und diese Plattform nutzt, um ihren Ansichten Gehör zu verschaffen – gerade so, wie es die Folkbarden der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und die Punkrocker der 70er getan haben: Sie servieren Protestmusik für das Heer der jungen Frustrierten. 

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