Das aktuelle Heft / eclipsed Nr. 229 / 04-21

LED ZEPPELIN - Der No-Name-Mythos

Vor 50 Jahren legten Led Zeppelin letzte Hand an ihr sagenhaftes viertes Album. Mit Songs wie „Stairway To Heaven“, „Rock And Roll“ und „The Battle Of Evermore“ wurde es nicht nur zur bestverkauften Platte von Jimmy Page & Co. – das Album ohne Titel gilt längst auch als majestätisches Monument des 70s-Rock. Zahllose Fans und nachgewachsene Musikergenerationen verehren es bis heute als Opus magnum und nie versiegende Quelle der Inspiration. Wir untersuchen, wie dieses Album entstand und wie es seinen einzigartigen Status erlangte.

KRAUTROCK - Teil 4

Wir starten die zweite Hälfte unserer sechsteiligen Krautrock-Serie mit dem zweiten großen Rundumschlag nach dem umfassenden Auftakt-Special im eclipsed 12/2020-01/2021, den Elektronikern (Heft 02/2021) sowie dem Flirt zwischen Jazz und Krautrock (eclipsed 03/2021). Vielfalt ist das Stichwort für diese Ausgabe, in der wir die Epizentren der neuen Krautrock-Kultur benennen, die Labels, die den KrautROCKERN ein Zuhause gegeben haben und welche Abzweigungen die krautigen Folker sowie die vom 70er Progressive inspirierten Bands eingeschlagen haben.

LIQUID TENSION EXPERIMENT - „Noch Schneller, noch länger, noch verrückter!“

Bei der Erwähnung des Namens LIQUID TENSION EXPERIMENT schlagen die Herzen vieler Instrumental-Prog-Fans höher. Steht diese All-Star-Band, die sich aus Mitgliedern von Dream Theater (John Petrucci, Jordan Rudess), King Crimson (Tony Levin) und Transatlantic (Mike Portnoy) rekrutiert, doch seit 1998 für musikalischen Hochleistungssport und zugleich für Melodien, die langfristig im Gedächtnis bleiben. Anlässlich der Veröffentlichung des Comebackwerks „Liquid Tension Experiment 3“ sprachen wir mit Bassist Tony Levin und Keyboarder Jordan Rudess.

THE BLACK CROWES - „1990 war die Musik von 1972 die uncoolste Musik aller Zeiten“

Mit ihrem Debüt „Shake Your Money Maker“ starteten The Black Crowes 1990 furios ins neue Jahrzehnt. Etwas verspätet erscheint nun zum 30-jährigen Jubiläum eine limitierte Deluxe-Ausgabe inklusive Single-B-Seiten sowie bislang unveröffentlichten Studio- und Liveaufnahmen.

GRETA VAN FLEET - Die Wachablösung

Greta Van Fleet's Debüt ”Anthem Of The Peaceful Army“ war ein erstes Beben, mit ”The Battle At Garden’s Gate“ folgt nun ein Paukenschlag: ein Album, mit dem das Quartett aus Frankenmuth, Michigan, sich anschickt, einen Wachwechsel in der Rockmusik vorzunehmen – mit Hymnen für eine neue Generation, die reife Genreikonen wie die Stones, Led Zep oder The Who längst nicht mehr erreichen. Die heutige Jugend – so Bassist Sam Kiszka im eclipsed-Gespräch – will schließlich ihre eigenen Helden, Sprachrohre und Songs. 

BLACKMORE'S NIGHT - A Light In The Black

Seit knapp einem Vierteljahrhundert ist Deep-Purple-/Rainbow-Gitarrist Ritchie Blackmore zusammen mit seiner Frau Candice Night im mittelalterlichen Gewand Teil der Musikszene. Dadurch, dass er sich in den letzten Jahren mit einer neu formierten Rainbow-Besetzung live dem Hardrock widmete, wurde der musikalische Druck auf Blackmore’s Night geringer. Das scheint sich auch auf deren neues Album „Nature’s Light“ ausgewirkt zu haben. Candice Night wirkt zumindest sehr tiefenentspannt – und wirft durchaus auch einen Blick über den Tellerrand des Mittelalter-Pop ... 

WHEEL - „Wahrscheinlich bin ich Masochist und stehe auf Prügel“

Die Rockgruppe Wheel kommt zwar aus Finnland, doch ihr Frontmann James Lascelles ist ein waschechter Brite, der im Übrigen kein Blatt vor den Mund nimmt. Auch auf ihrem zweiten Album, einer anregenden Mischung aus New Artrock und Progmetal mit sehr politischen Texten, zeigt sie sich wieder stark von atmosphärisch-progressiver Musik à la Tool beeinflusst.

THUNDER - „Jungs, wir werden doch noch gebraucht!“

Thunder, seit nunmehr 32 Jahren fester Bestandteil der bluesgetränkten klassischen englischen Hardrock-Szene, haben seit ihrer Gründung schon für so manches Genrehighlight gesorgt. Unübertroffen blieben dabei bislang die ersten beiden Alben „Backstreet Symphony“ und „Laughing On Judgement Day“. Nun holen sie mit dem grandiosen „All The Right Noises“ ein weiteres Mal ganz weit aus. „Goldstimme“ Danny Bowes nahm die Lobeshymnen der Redaktion britisch-gelassen entgegen.

Auf ihrem neuen Studioalbum überrascht ANNEKE VAN GIERSBERGEN mit sanften Tönen 

Die Niederländerin ist bekannt für ihre Vielseitigkeit, ihre musikalische Biografie entsprechend schillernd. Vielen dürfte sie als Frontfrau von The Gathering in Erinnerung sein, zudem hat sie durch zahlreiche Kollaborationen z. B. mit Devin Townsend, Arjen Lucassen, Anathema oder Within Temptation auf sich aufmerksam gemacht. Mit ihrem Prog-Projekt Vuur (niederländisch für „Feuer“) und solo rockt sie die Bühnen europäischer Clubs und hat mittlerweile bereits sechs Alben unter ihrem eigenen Namen veröffentlicht.  

RIVERSIDE legen ihr emotionales Debüt „Out Of Myself“ neu auf – und erinnern sich 

Als „Out Of Myself“ über das amerikanische Label Laserʼs Edge 2004 auch nach Deutschland schwappt und fortan als echter Geheimtipp in der Progszene kursiert, hat das Album bereits über ein Jahr auf dem Buckel ... Zusammen mit Sänger/Bassist Mariusz Duda blicken wir zurück auf die Anfangstage von Riverside, richten den Fokus aber zunächst auf die Gegenwart und die nähere Zukunft.

SUZI QUATRO -Die First Lady des Rock ist auf ihrem neuen Album ganz in ihrem Element

Suzi Quatro ist seit über fünf Jahrzehnten PR-Profi und nutzt ihr Können geschickt, indem sie den Nicht-Musikmedien schlagzeilenträchtige Häppchen hinwirft wie „Angus Young hat mir in den Hintern gekniffen“ oder „Ich hatte auch schon das Coronavirus“. Sie weiß, dass sich das in Überschriften gut macht und die Aufmerksamkeit auf das neue Album der inzwischen 70-jährigen Sängerin und Bassistin lenkt. Dabei spricht das aktuelle Werk „The Devil In Me“ für sich. Es ist rotzig, rockt zum Großteil mächtig, und gerade Quatro, die in den Sechzigern mit ihren Schwestern als The Pleasure Seekers und Cradle in Detroit ins Musikbusiness einstieg, verfügt immer noch über eine Monsterröhre, die den Songs Kraft und Identität verleiht. 

Die Hamburger Band OUGENWEIDE ist bis heute eine Legende in Folk-Kreisen 

1970 wurde im Hohen Norden der Republik eine Formation mit dem eigenwilligen Namen Ougenweide gegründet. 15 Jahre später hauchte sie ihr Leben aus. Zwar gab es 1996 eine einmalige Reunion mit dem Album „Sol“ – allerdings ohne die maßgebliche weibliche Ougenweide-Stimme Minne Graw und musikalisch recht weit vom früheren Konzept entfernt sowie zudem auch nicht sonderlich überzeugend: zu viel Esoterik-Dampf, zu wenig packender Mittelalter-Rock war zu hören.

FLYING CIRCUS feiern ihren runden Geburtstag mit einer selbstbetitelten „Best-of“-Kollektion

Es hätte alles so feierlich und schön werden können: 1990 gründete sich in Grevenbroich nahe Düsseldorf die Blues-Progrock-Formation Flying Circus. Und nun wollte man aus Anlass des Dreißigjährigen auf Jubiläumstournee gehen, im Reisegepäck ein „Best-of“-Album, auf dem 15 Songs aus den bislang veröffentlichten sieben Studioproduktionen zu finden sind: teils neu eingespielt, teils neu gemischt, teils in der Originalversion. Diese Platte, schlicht nach der Band benannt, ist seit kurzem im Handel. Allerdings erst im 31. Jahr nach Gründung des Quintetts. 

THE VINTAGE CARAVAN trotzen allen Widrigkeiten

Schweiß gehört bei The Vintage Caravan offenbar einfach mit dazu: Ihren Ruf als hervorragende Liveband verdanken sie unter anderem sehr bewegungsintensiven Konzerten, Bassist Alexander Örn Númason ist semi-professioneller Trailrunner, die Studiosessions zum fünften Album „Monuments“ entpuppten sich als Ausdauersport. Und ausdauernd plaudern können die Isländer ebenfalls.

EVERGREY nutzen ihre neugewonnene Freiheit und spielen alte Stärken aus

2020 war ein Jahr, das für viele Menschen Stillstand bedeutete. Nicht jedoch für Tom S. Englund. Privat lief der Schwede in den Hafen der Ehe ein, musikalisch standen gleich zwei Themen im Raum: Zum einen wurde das Debüt von Silent Skies veröffentlicht, einem Projekt, für das sich Englund mit dem Pianisten Vikram Shankar zusammentat. Zum anderen entstand das neue Evergrey-Album „Escape Of The Phoenix“.

REFLECTION CLUB liefern eine Art Fortsetzung des Meisterwerks von Ian Anderson 

„Thick As A Brick” (1972) von Jethro Tull gehört zu den großen Konzeptalben des Progressive Rock, inspiriert und fasziniert mit seinem eleganten Mix aus Klassik-, Folk- und Jazz-Tönen sowie der hochintelligenten Story, garniert mit der erfundenen Kleinstadt-Zeitung „St. Cleve Chronicle“, bis heute. So hat Schöpfer Ian Anderson 2012 auch mit „Thick As A Brick 2“ ein Sequel zum Erfolgsalbum kredenzt. Ein Projekt, zusammengestellt aus Crystal-Palace-, Margin- und Jethro-Tull-Experience-Musikern, erweist dem Original nun mit einem Pastiche ebenfalls die Ehre.

TWANGMEN halten mit unbändiger Kraft und Spielfreude das Universum zusammen

Aus dem österreichischen Vorarlberg kommt eine bunte Truppe namens Twangmen. 2011 gab es mit der EP „Double Peace“ ein erstes Lebenszeichen. Mit „Triskele And Cascades“ liefern sie nun ihr erstes vollwertiges Album ab. Das Basis-Trio aus Martin „Medy“ Mayer (Gitarre), Daniel Seeger (Bass) und Flow Frick (Drums) spielt laut Letzterem „in unterschiedlichsten Kombinationen schon seit Jugendjahren zusammen“. Und was macht die Instrumentalband Twangmen aus? Worin liegt ihr spezieller Ton, ihr „Twang“?

...und vieles mehr!