BRÖSELMASCHINE - Lauf, Bursch, lauf!

Als die Hippieikone Joan Baez 1968 zu Ostermärschen nach Deutschland reiste, lief Peter Bursch an ihrer Seite. Ein passenderes Bild kann es für die Formation Bröselmaschine, die Bursch mit vier Freunden einige Monate später ins Leben rief, nicht geben – politischer und künstlerischer Aufbruch lag in der Luft. Und Bröselmaschine mittendrin. Ein halbes Jahrhundert, etliche Umbesetzungen und Auszeiten später ist die Band derzeit sehr agil. Nachzuhören ist dies auf dem aktuellen Album „Indian Camel“.

28. Juli 2018. Die Stimmung im Backstagebereich des Burg-Herzberg-Festivals ist an diesem Spätnachmittag gedrückt. Zumindest für Peter Bursch, der wenige Stunden zuvor erfahren hat, dass sein langjähriger Freund und Bandmitstreiter Willi Kissmer am Vortag verstorben ist. „Mich hat diese Nachricht nicht wirklich überrascht, Willi war seit einiger Zeit schwer krank“, sagt Bursch. „Doch wenn man dann vor vollendete Tatsachen gestellt wird, ist es doch eine andere Nummer.“

JOE BONAMASSA - Der Blues als Erlösung vom Blues

Sein dreizehntes Studioalbum „Redemption“ (Erlösung) ist kein einfaches für Joe Bonamassa. Der Bluesrockstar hat in den letzten Jahren so manch schwierige Phase durchlebt, sodass er den Blues in allen seinen Schattierungen mehr denn je als Ventil gebraucht hat. Seine „Never Ending Tour“ hat ihm zuletzt einen Arbeitsrhythmus vorgegeben, den der 41-jährige New Yorker wie die Luft zum Atmen braucht. Gleichzeitig denkt er darüber nach, wie lange er noch auf der Bühne stehen will.

CRIPPLED BLACK PHOENIX - Lieder gegen die Angst

Brexit? Geldsorgen? Depressionen? Justin Greaves, Mastermind von Crippled Black Phoenix, hat die Dämonen, die ihn plagten, verscheucht und Platz für das, was er kontrollieren und beeinflussen kann. Dazu gehört zunächst einmal „Great Escape“, die jüngste Veröffentlichung der britischen Art- und Progrockformation.

Schwere Zeiten haben Crippled Black Phoenix und ihr Songschreiber und Gitarrist Justin Greaves hinter sich. Das neue Album „Great Escape“ verströmt in vielerlei Hinsicht Aufbruchsgeist. Im Gespräch erklärt der Brite sein Rezept gegen finstere Kräfte.

eclipsed: Eure neuen Songs klingen so befreit wie nie, zugleich sind Lyrics und Songtitel so bissig wie lange nicht. Welche Aspekte des Weltgeschehens beschäftigen dich derzeit besonders?

THE VINTAGE CARAVAN - Am Eingangstor zum Rockolymp

Das isländische Powertrio The Vintage Caravan hat sich erneut drei Jahre Zeit gelassen für ein neues Album. Manche Kritiker stört an „Gateways“, dass das Ungestüme der ersten Alben zum Teil dahin sei, andere loben die neue Abgeklärtheit und attestieren der Band, dass ihr psychedelischer Heavy Rock nun moderner denn je klinge. Bassist Alexander Örn Númason ist überzeugt davon, dass die Band bereit ist für Größeres.

THE CRAZY WORLD OF ARTHUR BROWN - 50 Jahre im Dienste der Hölle

2018 jährt sich der Tag der Veröffentlichung des Albums „The Crazy World Of Arthur Brown“ zum fünfzigsten Mal. Allein das darauf enthaltene „Fire“ verkaufte sich als Single eine Million Mal. Diesem Erfolg konnte die Band des exzentrischen Frontmanns keinen weiteren folgen lassen, weshalb The Crazy World Of Arthur Brown schnell als One-Hit-Wonder verschrien waren. Dabei wird oft der Einfluss übersehen, den Browns Auftreten, seine Stimme und sein Rocktheater auf Prog, Schockrock und Heavy Metal hatten.

GENESIS - For Absent Friends

Auf der Rückseite von Genesis’ erstem Livealbum war dieses kleine Bild eines verwegen aussehenden Mannes. Darunter die Zeilen: „This album is dedicated to Richard Macphail who left April, 1973.“ Wohl kaum ein Fan wusste damals, um wen es sich handelte. Viele glaubten, dass dieser Mann gestorben sei. Weit gefehlt, Richard Macphail, enger Freund und Tourmanager der frühen Genesis, weilt unter uns. Mit 68 hat er jetzt seine Erinnerungen in „My book of Genesis“ niedergeschrieben. „Auch damit die Leute wissen, dass ich noch lebe.“

PAUL MCCARTNEY - Stationärer Aufenthalt

Paul McCartney hat sich von seiner langen Lebensreise so einiges mitgebracht. Mit vollen Taschen setzt er sich in der "Egypt Station" in den Zug und hält lustvoll Rückschau. Ein Beatle, der längst mehr ist als das ehemalige Mitglied einer Legende, weiß das Leben in vollen Zügen zu genießen. Diese Qualität hört man dem siebzehnten Soloalbum des berühmten Engländers an.