JEAN-MICHEL JARRE - Electro-Avatar in Notre-Dame

Silvester 2020 trat der französische Elektronikpionier Jean-Michel Jarre als Avatar in einer virtuellen Version der weltberühmten Kathedrale Notre-Dame de Paris auf – ein VR-Erlebnis, das den Rahmen für ein live aus einem Studio übertragenes Konzert bildete. 75 Millionen Zuschauer verfolgten die Liveübertragung des in dieser Form noch nicht dagewesenen multimedialen Events. Mit dem Album „Live In Notre-Dame VR – Welcome To The Other Side“ lässt sich das Spektakel nun rein akustisch auf CD oder auch visuell auf Blu-ray nacherleben. 

MANDOKI hat mit seinen SOULMATES ein Visual Album zu „Hungarian Pictures“ gemacht

Auf dem Album „Hungarian Pictures“ (2019) verwirklichte Musikproduzent Leslie Mandoki die ursprünglichen Ideen der beiden Ex-Soulmates Jon Lord (Deep Purple) und Greg Lake (ELP), nach dem klassischen Vorbild des Ungarn Béla Bartók (statt des Russen Modest Mussorgski – wir erinnern uns an ELPs „Pictures At An Exhibition“ von 1971) eine ambitionierte Fusion aus Prog und Jazz zu kreieren. Hierzu hat er nun mit „Utopia For Realists“ ein sogenanntes „Visual Album“ gemacht, das den Konzertfilm der Soulmates zum 30. Jahrestag des Berliner Mauerfalls mit animierten Gemälden sowie Landschaftsaufnahmen zu einem neuartigen Erlebnis verschmilzt. Mit Animator Gábor Csupó war Mandoki einst 1975 durch den Eisernen Vorhang von Ungarn nach Deutschland geflohen. 

eclipsed: Wie waren die Feedbacks aus der Prog-Szene auf „Hungarian Pictures“?

Der „Highland Warrior“ ist die Titelfigur des opulenten Konzeptwerks der Band ABACUS

Es ist kein Wunder, dass die Abacus von 2021 musikalisch anders klingen als diejenigen aus den frühen 70ern, in denen sich die Band aus dem nordrhein-westfälischen Hamm einen gewissen Popularitätsgrad in der Deutschrock-Szene erspielte. War der Sound einst von Kraut, Folk, Jazz und Rock geprägt, so herrschen nun eher die opulenteren Klänge im Stil von Magnum und Kansas vor. Verantwortlich für diesen Stilwandel ist Keyboarder Jürgen Wimpelberg, der 1979 zur Gruppe stieß. Schon damals war lediglich Bassist Klaus Kohlhase als einziges Gründungsmitglied noch mit an Bord, der dann zu Beginn der 80er die Segel strich. Seither ist Wimpelberg, wenn man im maritimen Sprachgebrauch bleibt, der Kapitän des Abacus-Kreuzers. Zugleich ist der 69-Jährige auch der Nachlassverwalter der schmählich unterschätzten Innovativ-Combo, deren Mitglieder der 1. Generation sich 1976 im Streit trennten, und verantwortlich für die Wiederveröffentlichungen des frühen Materials.

PARQUET COURTS wandeln beim neuen Album auf den Spuren von Primal Scream

Die Parquet Courts aus Brooklyn sind mit ihrem vitalen Postpunk Platzhalter für jenen unverwechselbaren New Yorker Sound, der mit Bands wie The Velvet Underground, den Modern Lovers, Television, den Talking Heads oder Sonic Youth verbunden ist. Ihr neues Album „Sympathy For Life“ ist Rebellion und Party zugleich. Ein fröhlich-bissiger Kommentar zur aktuellen Lage, macht die Scheibe zugleich Lust auf die Sounds der Vergangenheit. Für die Parquet Courts kam auf „Sympathy For Life“ aber auch noch ein anderer Einfluss zum Tragen.

Das neue Album von TREMONTI spiegelt seine Gefühle während der Pandemie wider

Der Stopp aller Live-Konzerte im vergangenen Jahr traf auch den Gitarristen und Songschreiber der US-Band Alter Bridge. Wie viele seiner Kollegen wusste er ihn aber kreativ zu nutzen. Nachdem „Walk The Sky“ erschienen war, stand eigentlich eine Tour an. „Die musste aber wegen der Pandemie abgebrochen werden. Für ein paar Monate waren wir ausgebremst. Ein guter Zeitpunkt, um an einem neuen Tremonti-Album zu arbeiten.“ Bandkollege Eric Friedman flog also von der Westküste zu ihm nach Florida, um gemeinsam an Demos fürs Studioalbum Nr. 5 zu basteln.

Knapp 50 Jahre nach ihrer Auflösung legen PARZIVAL ein fulminantes Konzeptalbum vor

Gekleckert wird hier nicht, sondern massiv geklotzt: Die Bremer Formation Parzival legt auf der Doppel-CD „David – The Hymn“ 23 Songs vor, 130 Mitwirkende aus 23 Ländern sind mit an Bord. Doch wer ist Parzival überhaupt, werden sich viele zu Recht fragen. Denn die Karriere der Band war lediglich von kurzer Dauer, nur gerade mal gut zwei Jahre, zwischen Ende 1970 und Anfang 1973, existierte die Gruppe. Zwei „offizielle“ Alben namens „Legend“ und „BaRock“ entstanden. Die aber barsten vor Innovation, brachten sie doch – vor allem für die damalige Zeit – höchst unterschiedliche Einflüsse aus Klassik, Jazz, Minnegesang und Rock zusammen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung fabulierte über „Klangschlösser von diskreter Eleganz und Schönheit“.

YES - Auf der Suche nach dem ›heiligen Klanggral‹

Yes

Die 1968 gegründeten Yes zählen neben King Crimson und Van der Graaf Generator zu den dienstältesten noch aktiven großen Bands des Progressive Rock. Umso erstaunlicher ist, dass sie nicht nur nostalgisch in alten Erfolgen schwelgen, sondern mit »The Quest« nach sieben Jahren wieder einmal ein neues Werk am Start haben. Gemeinsam mit den aktuellen Hauptakteuren Steve Howe und Geoff Downes sowie weiteren Musikern der klassischen Bandbesetzung diskutieren wir nicht nur das neue Album, sondern werfen auch einen intensiven Blick zurück: Exakt vor fünfzig Jahren begründeten die beiden Alben des Jahres 1971 die damalige progressive Vorreiterrolle von Yes. Wir nehmen »The Yes Album« und »Fragile« intensiv unter die Lupe und und  sprachen über das »Fragile«-Artwork mit Roger Dean, dessen Coverkunst zum wichtigen Erkennungsmerkmal der Band wurde.