SAMSARA BLUES EXPERIMENT „Wir wollten uns nie verkaufen!“

Schon vor einigen Monaten kündigen es Samsara Blues Experiment auf ihrer offiziellen Website an: „Es ist an der Zeit, sich den Veränderungen und Herausforderungen zu stellen, die vor uns liegen. Als Gemeinschaft von Individuen, die ein Jahrzehnt lang zusammen in Samsara Blues Experiment spielten, werden sich unsere Wege von nun an für eine Weile trennen.“ Christian Peters (Gesang, Gitarre, Keyboards), Thomas Vedder (Drums) und Hans Eiselt (Bass) taten sich 2007 – damals noch als Quartett mit dem Bassisten Richard Behrens – zusammen und spielten auf dem 2010er Debüt „Long Distance Trip“ und den folgenden Alben „Revelation & Mystery“ (2011) sowie „Waiting For The Flood“ (2013) einen Retrorock, der sich Album für Album fortentwickelte, steigerte und auf „One With The Universe“ (2017) und eben dem brandaktuellen „End Of Forever“ schließlich seinen Höhepunkt erreicht. Im Interview beleuchtet Christian Peters nicht nur das neue Album, sondern gibt auch offen und ehrlich Auskunft über die Interna der Band und die Ursachen für die Trennung.

RING VAN MÖBIUS erwecken den Retroprog zu neuem Leben

Mit ihrem Zweitwerk „The 3rd Majesty“ holt die norwegische Gruppe Ring Van Möbius zum großen Schlag aus, denn derart inspirierten Retroprog im Trioformat (ohne Gitarre, aber mit vielen Vintage-Keyboards) bekommt man selten geboten. So verwundert es nicht, dass diese vor Spielfreude überquellende Platte in unserer Dezember-Ausgabe 2020 zum „Album des Monats“ gekürt wurde. Thor Erik Helgesen, Sänger und Keyboarder der munteren Truppe, ist dementsprechend hoch erfreut und plaudert ausführlich über die Geschichte der Band und die Entstehung des Albums. 

eclipsed: Das neue Album eurer Landsmänner von Wobbler ist bei uns vor kurzem knapp an Platz 1 der Redaktionscharts vorbeigeschrammt, und Ring Van Möbius haben es nun geschafft, mit „The 3rd Majesty“ die Pole-Position zu belegen. Warum denkst du, dass Proggies bei dieser Musik derart ausflippen? 

Die shoegazenden Indie-Rocker THE BESNARD LAKES beschwören den Thunderstorm

Ein nicht gerade leichtes Thema wird von der Band aus Montreal mit gewohnter, wenn nicht sogar gesteigerter Opulenz angegangen. Bei „The Besnard Lakes Are The Last Of The Great Thunderstorm Warnings“ geht es um nichts Schmerzvolleres als den Tod … und letztendlich doch um das Leben. In vier Parts angelegt, erschuf das Ehepaar Olga Goreas und Jace Lasek ein Konzept im Format eines Doppelalbums, welches in seiner ganzen Pracht sicher das Opus magnum der Besnard Lakes darstellt. 

eclipsed: The Besnard Lakes seien „durch den Tod gegangen“, wie der Info zu entnehmen ist. Was genau ist hier passiert?

Trotz des Rückzugs von Steven Wilson ist bei BLACKFIELD alles beim Alten

Das sechste Blackfield-Album „For The Music“ ist unter der Federführung von Aviv Geffen entstanden. Im eclipsed-Interview gibt der israelische Superstar einen Einblick in sein Seelenleben und wird nicht müde, über Politik zu reden.

eclipsed: Jetzt, da sich Steven Wilson weiter von Blackfield zurückgezogen hat, bist du allein verantwortlich für die Kompositionen, die Texte und die Produktion. Fiel dir das schwer?

Aviv Geffen: Nein, im Gegenteil. Zum einen ist Steven ja immer noch dabei. Er singt bei drei Songs und spielt ein bisschen Gitarre. Zum anderen hatte ich nun alle Freiheiten. Blackfield klingen immer noch nach Blackfield. Es ist derselbe melodische Sound. Und ich finde, das neue Album klingt mehr nach dem alten Steven Wilson als seine letzten Soloalben. Außerdem hat mir Coldplay-Produzent Rik Simpson beim Abmischen geholfen.

eclipsed: Bist du enttäuscht, dass sich Steven zurückgezogen hat?

Bei MEER herrscht sowohl bezüglich des Namens als auch der Musik Komplexität vor

Ist es eine Band? Ein Orchester? Ein Kollektiv? MEER sind nicht ganz leicht einzuordnen. Gestartet als Duo, befinden sich mittlerweile acht Musiker in den Reihen der aus dem norwegischen Hamar stammenden Truppe. „Früher spielten wir als ‚Ted Glen Extended‘ zusammen. Mal abgesehen davon, dass der Name komplett unsinnig ist, konnte ihn sich auch keiner merken“, erzählt Eivind Strømstad. Der Gitarrist und seine Frau Johanne (Gesang) sind die Gründer, in der Folge gesellten sich Johannes Bruder Knut (Gesang), dessen Klavierlehrer Ole (Keyboards), die Schulfreunde Mats (Drums) und Åsa (Violine) sowie Ingvild (Viola) und Morten (Bass) dazu.

RAIN überraschen als kleine Prog-Supergroup mit ganz speziellem Mix

John Jowitt kennt man vor allem von IQ, bei denen er zwei Dekaden lang (1991–2011) die Basssaiten vibrieren ließ. In der gemeinsamen Zeit dort hat er mit Drummer Andy Edwards ein festes Rhythmus-Fundament aufbauen können, das die beiden bei Frost* übernahmen. In der Band Quill flossen die musikalischen Fäden dann mit ELO-Veteran Bev Bevan zusammen, daher war der Weg zu Rob Groucutt – Sohn des verstorbenen ELO-Bassers Kelly Groucutt –, seines Zeichens Sänger und Multiinstrumentalist, nicht mehr weit. Das außergewöhnliche junge Talent Mirron Webb, ein exzellenter Gitarrist sowie ebenfalls Sänger, hatten Groucutt und Edwards wiederum als ihren Musikschüler auf einem College im englischen Worcestershire kennengelernt. Gemeinsam gründeten Jowitt, Edwards, Groucutt und Webb nun die Band Rain. „Wir wollten einen kurzen, einprägsamen Namen, so wie Yes, und sind von ‚Reign‘ schließlich auf ‚Rain‘ gekommen“, erklärt Rob Groucutt.

STEVEN WILSON - Eine neue Herausforderung

Er wird es wieder tun: Steven Wilson wird sich wieder neu erfinden und seine Hörerschaft vor neue Aufgaben stellen. „The Future Bites“, so der Titel des kommenden Albums, klingt zunächst deutlich elektronischer als all seine Arbeiten zuvor. Doch so einfach ist die Sache nicht. Es ist keine elektronische Musik. Die Frage, was denn seine Hörerschaft erwarten darf, beantwortet der Engländer denn auch umfassend so: „Es ist gewiss eine Herausforderung. Es ist ein konzeptionelles und experimentelles Werk. Wenn man sich meine letzten Alben anschaut, dann sind diese eine Hommage an die Vergangenheit. ‚Raven‘ war ein Tribut an die progressive Ära der 70er Jahre. ‚Hand. Cannot. Erase.‘ bediente das Fach der großen klassischen Konzeptalben. ‚To The Bone‘ ging zurück zur intelligenten Popmusik der 80er Jahre. Das neue Album soll aber nur im Hier und Jetzt existieren. Ich wollte mich lösen vom klassischen Rock.