1968 - Das Jahr des Erwachens

Sgt. Pepper hatte ganze Arbeit geleistet: Die Popmusik, die 1968 folgte, zündete ein Feuerwerk an neuen Stilen und Genres, dessen Nachwirkungen bis heute zu spüren sind. All dies entrollte sich vor dem Hintergrund gewaltiger politischer und gesellschaftlicher Umwälzungen. Die friedlichen Utopien, die die Hippies noch im Vorjahr zur führenden Kraft der jungen Generation gemacht hatten, schienen sich in kürzester Zeit abgenutzt und überholt zu haben. Rückblick auf ein Musikjahr, das zu einem Symbol wurde.

DAVID SYLVIAN & HOLGER CZUKAY - Heißkalte Nächte in Köln

Vor dreißig Jahren veröffentlichten der ehemalige Japan-Sänger/-Gitarrist David Sylvian und die CAN-Legende Holger Czukay mit „Plight & Premonition“ ein Gemeinschaftsalbum, dessen Experimentiergeist noch heute verblüfft. Ein Jahr später ließen sie mit „Flux + Mutability“ eine weitere Zusammenarbeit folgen. Nun legt das deutsche Label Grönland ihre abenteuerlustigen Arbeiten neu auf. David Sylvian schildert die Entstehungsgeschichte.

THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA - Besoffen vor Glück

Was Joe Bonamassa mit dem Blues gelang – ihn aus der Altherrenschmuddelecke wieder ins Rampenlicht zu holen –, könnte The Night Flight Orchestra mit dem AOR gelingen. Die schwedischen Melodic Rocker liefern gerade ihr viertes Album ab und entstauben damit ein Genre, das in den letzten Jahrzehnten nicht nur ein Imageproblem hatte, sondern auch allzu oft in Klischees erstarrte. Björn Strid und seine Band sind verliebt in diese Standards und versehen sie mit einem Spaßfaktor hoch zehn.

DEEP PURPLE 50 - Teil 4: Schlagzeuger, Keyboarder, Bassisten

Deep Purple kennen nur einen Schlagzeuger in ihren Reihen. Auch auf der Keyboarderposition bringen es die Hardrocker nur auf zwei Akteure. Und fragt man nach ihren Bassisten, kommt einem streng genommen nur ein Name in den Sinn. Somit bilden Purple eine festgefügte Instrumentalisteneinheit. Dies erklärt den homogenen, druckvollen Sound, der die Band seit Jahrzehnten ausmacht. Im Folgenden porträtieren wir den Schlagzeuger sowie die Keyboarder und Bassisten in Diensten einer der größten Bands, die die Rockgeschichte kennt.

THE SEA WITHIN - Supergroup wider Willen

 Mit The Sea Within hat Roine Stolt ein veritables Allstar-Ensemble – mit Mitgliedern von The Flower Kings, Pain Of Salvation und The Aristocrats – um sich geschart. Namen wie Daniel Gildenlöw, Marco Minnemann oder Jonas Reingold lassen die Erwartungshaltung bei Fans progressiver Musik hochschnellen. Der Bandinitiator ist sich dessen bewusst und versucht daher, den Ball flach zu halten. Was gar nicht nötig wäre, denn das selbstbetitelte Debüt ist ein stilistisch vielseitiges Doppelalbum zwischen Prog, Artpop, Jazzrock und Filmmusik, bei dem die Spielfreude der Beteiligten deutlich spürbar ist.

BURG HERZBERG FESTIVAL - Ein halbes Jahrhundert Friede, Freude, Eierkuchen

Der Spirit des größten deutschen Hippiefestivals ist trotz großer gesellschaftlicher und musikalischer Veränderungen über fünfzig Jahre hinweg konstant geblieben. Doch wie fing alles an? Was hat sich verändert? Was sind die Konstanten? Und was steht anno 2018 zum großen Jubiläum an? Gemeinsam mit Veranstalter Gunther Lorz zeichnen wir die historischen Eckpunkte der Zusammenkunft der alten und jungen Blumenkinder nach.

Eine bedrückende Lebensphase hat bei Mariusz Duda neue kreative Energien freigesetzt – mit Riverside und LUNATIC SOUL

Mitte Juni. Einen Interviewtermin mit Mariusz Duda zu bekommen, ist derzeit extrem schwer. Seit März befinden sich Riverside im Studio Serakos in Warschau, um an ihrem siebten Album „Waste7and“ zu feilen, dem ersten ohne den Anfang 2016 verstorbenen Gitarristen Piotr Grudziński. Zudem muss sich die Band auch noch auf drei Sommerfestivals vorbereiten. Für eclipsed nimmt sich Duda dennoch viel Zeit, erklärt, warum das aktuelle Lunatic-Soul-Album „Under The Fragmented Sky“ für ihn „zwischen Leben und Tod“ steht, und beschreibt, wie sich Riverside mit „Waste7and“, das voraussichtlich Ende September erscheinen wird, neu erfunden haben.

eclipsed: Mariusz, du trägst deine Gefühle stets absolut ehrlich durch deine Musik nach außen. Diesen Mut zur Verwundbarkeit schätzen deine Fans an dir.

Nach der Großtat „Pure Comedy“ schaltet FATHER JOHN MISTY mehrere Gänge zurück

Josh Tillman gibt zu seinem neuen Album „God’s Favorite Costumer“ keine Interviews. Warum auch, wird er sich gedacht haben, immerhin hat er sich für den nicht einmal ein Jahr alten Vorgänger „Pure Comedy“ ohne Rücksicht auf Verluste ins Mediengetümmel gestürzt. Plötzlich war seine Kunstfigur Father John Misty in aller Munde, nicht nur die Musikpresse, auch die Feuilletons wurden auf den Singer-Songwriter aufmerksam. Und der hatte auch ein wirklich wunderbares Album erschaffen, das an den West-Coast-Pop der 70er erinnerte, an grüblerische, schüchterne Songwriter wie James Taylor oder Jackson Browne. Kein Wunder, war „Pure Comedy“ doch in enger Zusammenarbeit mit dem Produzent (und aktuellen Roger-Waters-Tourgitarrist) Jonathan Wilson entstanden, der eine Art Gralshüter dieses Sounds ist, wie nicht nur dessen eigenen, sondern auch die von ihm betreuten Platten der Band Dawes beweisen. Auch Spuren des frühen Elton John waren auf dem Album zu vernehmen.