Vulkan im Garten - BETH HART scheint angekommen, dennoch geht ihre Reise ans Ende der Nacht weiter

Auch mit ihrem zwölften Studioalbum „Fire On The Floor“ wird Beth Hart ihrem Ruf als Hohepriesterin des weißen Blues gerecht. Die 44-jährige US-Amerikanerin ist einfach eine emotionale Urgewalt, ein nie erlöschender Vulkan. Sie heult, stöhnt und schreit, als ginge es bei jedem Lied um ihr Leben, das einzig aus Schmerz, ungezügelter Lust und Sehnsucht zu bestehen scheint.

The Art Of Sysyphus Vol. 90

WOLF PEOPLE - Night Witch (3:48)
Album: Ruins (2016)
Label/Vertrieb: Secretly Group/Cargo
www.wolfpeople.co.uk

Hier geben sich der Pop, Proto-Prog und Canterbury-Folk-Rock der späten Sechzigerjahre die Hand mit der Neuzeit. Das kommt auf dem neuen Album „Ruins“ so ähnlich einige Mal vor, auch „Night Witch“ bleibt mit seiner einschmeichelnden Gesangsmelodie dazu noch sehr angenehm in den Gehörgängen hängen. Album des Monats. (VÖ: 11.11.)

LED ZEPPELIN - Das letzte Remaster?

Von wegen „das war’s“! Zur Neuauflage von „Presence“, „In Through The Out Door“ und „Coda“ hat uns Jimmy Page charmant angeflunkert. Denn mit „The Complete BBC Sessions“ steigt der 72-jährige Engländer erneut in den Remasters-Ring und ergänzt die Live-Aufnahmen aus den späten 60ern und frühen 70ern um acht Songs sowie jede Menge Diskussionsbedarf. Wir berichten, was den Fan erwartet, und diskutieren mit Jimmy Page ausführlich über die neue erweiterte und überarbeitete Wiederveröffentlichung – das womöglich letzte Remaster.

THE BEATLES - Ständig auf Achse

Vor genau 50 Jahren haben die Beatles ihre Tourkarriere beendet. Wie vier junge Burschen aus Liverpool viele Millionen Menschen auf der ganzen Welt mit ihren Konzerten begeisterten und nach über 500 Konzerten das Touren satt hatten, zeigt die Filmdokumentation „The Beatles: Eight Days A Week – The Touring Years“, die am 15. September in die Kinos gekommen ist. Begleitend dazu erschien eine Woche zuvor „The Beatles: Live At The Hollywood Bowl“, eine akustische Zusammenfassung dreier legendärer Konzerte in Los Angeles.

JOHN COLTRANE - Wie ein Jazzmonument den Rock veränderte

Es gab eine Zeit, da lief der Rock schon auf vollen Touren, aber die elektrische Gitarre steckte noch in den Kinderschuhen. Mehr als ein paar knackige Riffs und hie und da ein spitzes Solo über ein paar Takte war nicht drin. Es war ein Saxofonist, der den Gitarristen die Flötentöne beibrachte. Und nicht nur das, er schuf auch den Platz, den nach ihm nur Gitarristen ausfüllen konnten. Aus Anlass seines 90. Geburtstags folgen wir den Spuren, die der 1967 verstorbene US-Jazzer John Coltrane in der Rockmusik hinterlassen hat.

JOE BONAMASSA - Die Königsdisziplin

An Albert, B.B. und Freddie King kommt man als Blueser kaum vorbei. Weshalb dann nicht das Ganze offensiv angehen, dachte sich der Blueskönig des 21. Jahrhunderts Joe Bonamassa, als er sich im vergangenen Jahr auf seine „Three Kings“-Tour machte. Aber nicht nur über die Liveaufnahme „Live At The Greek Theatre“ dieser Tour unterhielten wir uns mit dem New Yorker: Eine Tour zu Ehren der britischen Gitarrenkönige Beck, Page und Clapton ist gerade beendet, und neue Alben mit Beth Hart und Black Country Communion stehen an.

OPETH - In die Welt der Zauberin

Die ehemaligen Death-Metaller Opeth unternehmen mit ihrem zwölften Studioalbum „Sorceress“, genau wie mit den Vorgängerwerken „Heritage“ (2011) und „Pale Communion“ (2014), ausgedehnte Streifzüge in die Klangwelten der Siebzigerjahre, dort wo die progressive Zauberwelt am buntesten war. Dabei klingen sie jedoch immer heutig. Die schwedische Formation ist mit ihrem Spiritus Rector Mikael Åkerfeldt über die Jahre gereift.

MARILLION - Prog-Protest

Vier Jahre nach „Sounds That Can’t Be Made“ kehren Marillion mit einem erstaunlichen Album zurück: Das Herzstück von „F E A R – Fuck Everyone And Run“ bilden drei Longtracks, die aufgrund ihrer Sozialkritik aufhorchen lassen. Die Möglichkeiten, die die Verbindung von Musik und Politik bietet, lotet die Band wie selten zuvor aus. Das Ergebnis ist eine fordernde, dabei ungemein erfüllende Synthese aus Message, Handwerk und Emotionalität. „Es ist unser Protestalbum“, stellt Steve Hogarth klar.