PETER FRAMPTON - Zum letzten Mal: Frampton Comes Alive

Peter Frampton ist mit sich im Reinen, auch wenn sich der Engländer angesichts der bei ihm diagnostizierten unheilbaren, fortschreitenden Muskelerkrankung IBM („inclusion body myositis“, Einschlusskörpermyositis) nach und nach aus dem Musikbusiness zurückziehen muss. Im Juni wird er sich mit einer Tour auch von seinem deutschen Publikum verabschieden. 

AYREON - „Was mich zum Schwitzen brachte, war, dass ich mich wie ein Hippie kleiden musste“

Arjen Lucassen ist mit seinem Projekt AYREON seit 25 Jahren ein Garant für großangelegte Konzeptalben, die um Science-Fiction-Themen kreisen. Als sein bislang wichtigstes Werk gilt „Into The Electric Castle“ (1998), das er letzten Herbst endlich auf die Bühne brachte. Ein Mitschnitt des grandiosen Konzertevents erscheint nun unter dem Titel „Electric Castle Live And Other Tales“ unter anderem als 2CD+DVD, Blu-ray und opulentes Boxset. 

Interviews mit Arjen Lucassen sind immer ein Vergnügen, denn der Zwei-Meter-Mann ist ein dankbarer Gesprächspartner, der wie ein Wasserfall plaudert und diverse lustige Anekdoten parat hat. Mit eclipsed sprach er über die Liveumsetzung von „Into The Electric Castle“, bei der ihm wie schon im Studio Gaststars wie Anneke van Giersbergen, Fish und Damian Wilson zur Seite standen. 

COLOUR HAZE - „Es geht uns darum, neue, ungehörte, originelle Musik zu spielen“

Colour Haze sind ein Phänomen. Seit Jahren liefert die Münchener Stonerrock-Band beständig Werke von hoher Qualität ab, setzt durch neue Facetten immer wieder neue Maßstäbe in diesem Genre. Das ist auch beim 13. Studioalbum „We Are“ nicht anders, auf dem ein Keyboard das künstlerische und klangliche Spektrum zusätzlich erweitert. Auch nach mehr als 25 Jahren scheint die Gruppe noch lange nicht am Ende ihrer Möglichkeiten angelangt zu sein.

Zwischen Vorbereitungen für die anstehende Tour (zwölf Shows an zwölf aufeinanderfolgenden Tagen ab Ende März), der Beschäftigung mit der limitierten Vinyl-Edition von „We Are“ und all den weiteren Aufgaben als Chef von Elektrohasch Records und Sänger und Gitarrist von Colour Haze fand Stefan Koglek Zeit, eclipsed Rede und Antwort zum neuen Album zu stehen.

eclipsed: Ihr habt „We Are“ live im Studio eingespielt. Was versprecht ihr euch von diesem Ansatz?

PURE REASON REVOLUTION - „Das war wie ein musikalischer Reset, eine neue Standortbestimmung“

Auf ihrem Debütalbum „The Dark Third“ (2006) speisten Prog, Post-Rock, Elektronik, Psychedelic Rock und Britpop den Musikkosmos von Pure Reason Revolution. Vom englischen Magazin „Q“ wurden sie seinerzeit als das „fehlende Verbindungsstück zwischen Pink Floyd und dem 21. Jahrhundert“ gefeiert. Mit den beiden folgenden Alben „Amor Vincit Omnia“ (2009) und „Hammer And Anvil“ (2010) und einer allgemeinen stärkeren Hinwendung zur elektronischen Musik wurden Gitarrist und Sänger Jon Courtney und Sängerin und Bassistin Chloë Alper dieser Bezeichnung allerdings nicht mehr gerecht. Nach einer fast achtjährigen Pause meldeten sich Pure Reason Revolution mit einem begeisternden Auftritt beim letztjährigen Midsummer Prog Festival zurück. In diesem April folgt das neue Album „Eupnea“.

JONATHAN HULTÉN - Monomythos eines wahren Künstlers

Das Streben nach individuellem Ausdruck zieht sich als roter Faden durch Jonathan Hulténs Karriere. Mit seiner Band Tribulation hinterfragt er seit Jahren Stereotype der Death- und Black- Metal-Szene. Nun veröffentlicht er sein erstes Album als Solokünstler und könnte damit stilistisch kaum weiter von seinem anderen Projekt entfernt sein.

NIGHTWISH - Der Mensch und sein Planet

Seit Langem sind Nightwish das Aushängeschild des Symphonic Metal – was nicht nur daran liegt, dass die Truppe um Tuomas Holopainen schon seit fast 25 Jahren existiert, sondern auch damit zusammenhängt, dass sie mit jedem Album ihren Sound erweitert, verfeinert und vorantreibt. Am 10. April veröffentlicht sie ihr neuntes Studiowerk „Human. :II: Nature.“, ein Doppelalbum mit neun kürzeren Songs und einem Longtrack. Es ist wiederum ein ambitioniertes Werk, das dazu beitragen wird, dass die Band weiterhin die Referenzgröße dieses Subgenres bleibt, gerade weil sie im Grunde genommen längst darüber hinausgewachsen ist.

DOOL erwecken ihr eigenes musikalisches Himmelreich zum Leben

„I know you will wait for me – here now, there then“, sinniert Ryanne van Dorst in „Ode To The Future“, einem Stück ihres neuen Albums „Summerland“, und nimmt damit direkt Bezug auf das hochgelobte Dool-Debüt von 2017. Der Nachfolger sei zwar eine eigenständige Größe und habe nichts mit dem Erstling zu tun, betont van Dorst. Trotzdem handle es sich um ein Sequel, um den nächsten logischen Schritt. Auf „Here Now, There Then“ beschäftigte sich die Gitarristin und Sängerin mit dem Thema Zeit, besser gesagt: der Zeitlosigkeit. Nun wird es „raumlos“. Sie vervollständigt „Ode To The Future“: „I’ll meet you in the summerland.“

MATTHEWS SOUTHERN COMFORT sind zu einer Einheit verschmolzen

Fast ein halbes Jahrhundert verging zwischen Weggang und Rückkehr des Namensgebers, bis Matthews Southern Comfort ihr vorletztes Album „Like A Radio“ vorlegten. Nur zwei Jahre dauerte es nun bis zum Nachfolger „The New Mine“. Während des telefonisch geführten Interviews schnauft Mastermind Iain Matthews mehrfach hörbar durch, ehe er eine Antwort gibt. Scheint, als wäre ihm selbst nicht recht geheuer, warum er die nach ihm benannte Band, die er Ende 1970 verließ, indem er während eines Konzerts einfach von der Bühne stapfte, 2017 wieder zum Leben erweckte. „Doch Matthews Southern Comfort scheint mir heute wirklich eine Konstante zu sein“, lacht der 73-jährige Brite heiser. „Wir vier in der Band arbeiten intensiv zusammen, beinahe täglich. Und haben Spaß an der Geschichte!“

eclipsed: 48 Jahre Pause zwischen zwei Alben, jetzt nur noch zwei – belegt das dein neues Interesse an der Legende Matthews Southern Comfort?