ISILDURS BANE & JINIAN WILDE - Veränderung als Konstante

Diese Band ist als Klangkörper selbst im progressiven Genre schon ungewöhnlich genug - versteht sich ISILDURS BANE doch als eine Art Kammerorchester. Mit den Sängern Steve Hogarth (Marillion) und Peter Hammill (Van der Graaf Generator) nahmen die Schweden bereits außergewöhnliche Alben auf. Auf „The Pearl Of Ever Changing Shell“ haben sie nun Jinian Wilde, den Sänger der David Cross Band, mit an Bord und sind darüber überglücklich.

DIETER „MASCHINE“ BIRR - Maschine wird 80

Auch wenn es die Band längst nicht mehr gibt, gilt DIETER „MASCHINE“ BIRR nicht nur treuen Ostrockfans weiterhin als Herz und Stimme der Puhdys. Der Sänger, Gitarrist und Songschreiber weiß seit 60 Jahren ganz genau, was er will, und sorgt auch als Solokünstler selbst im 80. Lebensjahr für Deutschrockfeinkost jenseits ausgetretener Pfade. Ob live im Verbund mit Uwe Hassbecker oder im Studio – Maschine hat es noch immer drauf! Anlässlich seines runden Geburtstags am 18. März sprach eclipsed mit dem Musiker und einigen seiner Weggefährten.

COOGANS BLUFF - Das Schweizer Taschenmesser der Rockmusik

Charlie und Willi Paschen wirken selbst erstaunt und geradezu ein bisschen erschrocken, als sie damit konfrontiert werden, dass „Balada“, das neue Studioalbum ihrer Band Coogans Bluff (benannt nach dem gleichnamigen Film mit Clint Eastwood), bereits ihr siebtes ist und die Gruppe letztes Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum feiern konnte. Suggeriert dieser Umstand doch, dass die Musiker schon als alte Hasen im Musikgeschäft gelten können. Doch keine Sorge: Der Retrorock des in Berlin beheimateten Quintetts ist frisch und knackig wie eh und je. Charlie Paschen dazu: „Wir haben den Benjamin-Button-Effekt – wir werden mit jedem Album immer jünger und frischer. Irgendwann sind wir Kinderstars.“

MYRATH - Mediterranes Bündnis

Tunesien und Frankreich - das sind die Heimatländer von MYRATH. Ihr Heavy Metal ist jedoch nicht nur mit orientalischen, sondern auch mit symphonischen und progressiven Elementen angereichert. Und damit durchaus zeitgemäß. Kein Wunder, dass die Erfolgskurve steil nach oben zeigt.

Keyboarder, Produzent und Komponist Kevin Codfert ist seit 2005 mit der Band verbunden. Aber erst mit dem Ausstieg von Elyes Bouchoucha im Jahr 2022 wurde er festes Mitglied. „Karma“ ist für den Franzosen, der am Konservatorium von Marseille Klavier studierte, also eine Art Debüt.

eclipsed: Wie kommt es, dass du erst jetzt „Vollmitglied“ geworden bist?

MONARCH TRAIL bieten auf „Four Sides“ viel Raum für musikalische Reisen in Gefilde jenseits der rauen Realität

Warum hat „Four Sides“, das vierte Studioalbum der kanadischen Band Monarch Trail, als erstes in ihrer zehnjährigen Karriere weit über eine Stunde Spielzeit? Woher kam all die Inspiration? „Weil es an der Zeit war, mal ein Werk ganz in der Tradition von Prog-Klassikern wie ‚Tales From Topographic Oceans‘ oder ‚The Lamb Lies Down On Broadway‘ zu kreieren“, antwortet Sänger, Multiinstrumentalist und Mastermind Ken Baird. „Ich hatte schon lange davon geträumt, mich auf einer Platte soundtechnisch richtig auszutoben. Unser Vertrieb war von einer Doppelscheibe allerdings nicht so begeistert, deshalb haben wir einen einzelnen Tonträger randvoll bepackt.“ Somit spielt der Titel darauf an, dass es sich eigentlich um einen Doppeldecker handeln sollte.

Nach 30 Jahren kehren THE PERC MEETS THE HIDDEN GENTLEMAN mit einem Remix-Album zurück

Ende der Achtziger/Anfang der Neunziger sorgte das Duo The Perc Meets The Hidden Gentleman, bestehend aus Tom „The Perc“ Redecker und Emilio „The Hidden Gentleman“ Winschetti, für Furore in den Musikgazetten. Ihr ungewöhnlicher Stil reichte von avantgardistischem Minimalismus über den Vorläufer-Sound des späteren New Psych/Stoner Folk bis hin zu Krautrock für die Neunziger. Auf ihrem Konzeptalbum „Lavender“ halfen 1991 deutsche Indie-Stars wie Phillip Boa oder Fehlfarben aus. Nach „Ages“, wo auch Volker „Mist“ Kahrs von Grobschnitt mitmusizierte, war 1993 erst mal Schluss. Umso überraschender nun 30 Jahre später die Wiederkehr mit „Les Variations Sonnenuhr“. Was war los?

Wie mit Funken von Gotthard und Krokus GOTUS geschmiedet wurde

Der in Kanada geborene Schweizer Gitarrist Mandy Meyer hat schon mächtig viele musikalische Fußspuren hinterlassen. Seit über vier Jahrzehnten ist der 63-Jährige eine feste Größe in der Rockszene und prägte die Musik zahlreicher Bands mit seinen Hardrock-Riffs – von Cobra über Katmandü und Gotthard bis hin zu Krokus und Unisonic, bei denen er immer noch mitwirkt. Große Bekanntheit erlangte er 1985 als Nachfolger von Steve Howe bei Asia, mit denen er das Album „Astra“ aufnahm. Mit der Band Gotus hat er sich nun ein neues Standbein geschaffen. Ihm zur Seite stehen Ronnie Romero (Rainbow, Elegant Weapons), die ehemaligen Krokus-Musiker Tony Castell am Bass und Patrick Aeby an den Drums sowie Keyboarder Alain Guy.

eclipsed: Mandy, wenn du ehrlich bist, ist Gotus doch eher ein Soloprojekt als eine Band, oder?

LOUISE LEMÓN versinkt auf „Lifetime Of Tears“ in kunstvollen Dream-Pop-Tränen

2019 prägte die sensible Schwedin Louise Lemón mit ihrem zweiten Album „A Broken Heart Is An Open Heart“ ihren speziellen Sound, der düsteren Artpop à la Anna von Hausswolff mit einer Prise Soul und viel Herzschmerz in den Texten verband. Seither prangt auf ihrem künstlerischen Schaffen das Etikett „Queen of Death Gospel“. „Lifetime Of Tears“ lässt sich nun allerdings nur schwer in diese Kategorie pressen. Das spektakuläre Etikett passt nicht mehr. Was sagt die blonde Schwedin selbst dazu?

„Als Künstlerin will ich mich ja weiterentwickeln und wachsen. Ich wollte, dass diese Platte so klingt. Sie ist aber noch dramatischer und näher an meinem Herzen in Bezug auf ihre Offenheit. Sie hat zwar immer noch die Tiefe und Dunkelheit des ‚Queen of Death Gospel‘-Labels, aber auch das Licht. Textlich ist sie vielleicht gar noch dunkler, doch der Sound ist polierter. Wir haben all diese Verzerrer-Effekte wie auf meinem Debüt rausgenommen.“