SWANS - Disziplinierte Intensität

Seine Band war lauter als Motörhead, hat Konzertsäle in Saunen verwandelt. Er hat sein Publikum wahlweise beschimpft oder in akustische Geiselhaft genommen und seine Texte dazu genutzt, sich auszukotzen. Doch nach 40 Jahren ist auch Swans-Mastermind Michael Gira ruhiger geworden – allerdings nicht beim eclipsed-Interview in Berlin. 

THE ANALOGUES - Nebenschauplatz

Aufbauend auf ihrer erfolgreichen Karriere als Beatles-Coverband hat die niederländische Truppe The Analogues ihr erstes Album mit eigenen Stücken aufgenommen. Wie meistert sie den Spagat zwischen dem Ausleben eigener Kreativität und dem Interpretieren der berühmtesten Songs der Welt?

In den letzten Jahren haben The Analogues durch Bühneninszenierungen von Alben der Fab Four auf sich aufmerksam gemacht, die von den Beatles selbst nie live aufgeführt wurden – von „Revolver“ bis zu „Abbey Road“. Nach dem Soundcheck, aber auf Wunsch der Band noch vor dem gemeinsamen Abendessen vor dem nächsten Gig, trafen wir uns via Zoom mit Diederik Nomden und Felix Maginn in der Garderobe.

eclipsed: Ihr seid eine der populärsten Beatles-Coverbands überhaupt. Nun habt ihr unter dem Namen The Analogues Sideshow ein gleichnamiges Album mit eigenen Stücken aufgenommen. Warum?

BEND THE FUTURE - Unbekümmerte Entdecker

Mit ihrem ungewöhnlichen Mix aus Prog, Jazz und osteuropäischen Einflüssen beeindruckt die Band aus dem französischen Grenoble seit 2019. Auf ihrem neuen dritten Werk erforscht die mit Keyboarder Samy Chëbre zum Sextett angewachsene Formation noch stärker ungewohnte Sounds. Die ganze Band, insbesondere Sänger und Gitarrist Can Yıldırım, gibt Auskunft über Ansatz, Besonderheiten und Inspirationen von „Sounds So Wrong“ und präsentiert dabei eine witzige Anekdote. Die ganze Band ist mehr als euphorisch, was ihre neue Musik anbelangt und spielt sich im Interview gegenseitig die Bälle zu.

eclipsed: Euer drittes Album ist in einigen Punkten wie Album- und Songtitel doch ein wenig erklärungsbedürftig. Doch zunächst einmal: Wie seid ihr da überhaupt gestartet?

OUTLANDERS - Spanische Inselmagie

Outlanders ist das gemeinsame Projekt der finnischen Sopransängerin Tarja Turunen, die man vor allem als ehemalige Leadstimme der Symphonic-Metal-Band Nightwish kannte, und dem EDM-Musiker Torsten Stenzel, der mit Ibiza-Chill-out-Projekten und Remixes für Moby, Faithless und Chris Rea (hier auch als die Künstlerduos York und Taucher & Stenzel) für Furore gesorgt hat. Über zehn Jahre stecken in dem gleichnamigen Album: Turunen und Stenzel lernten sich bereits 2006 im Rahmen des Tarja-Albums „My Winter Storm“ kennen. Unterstützung holte man sich von einigen weltbekannten Gitarristen wie Al Di Meola, Trevor Rabin, Joe Satriani, Steve Rothery oder Mike Oldfield. Sängerin Turunen gibt Auskunft über Ansatz und Entstehung des Albums.

eclipsed: Wie kam es zu diesem Projekt? Ihr beide, Tarja und Torsten, habt euch ja bereits 2006 im Rahmen des Tarja-Albums „My Winter Storm“ kennengelernt. 

ANNEKE VAN GIERSBERGEN tritt auf der Night Of The Prog mit spezieller Kate-Bush-Show auf

Die niederländische Sängerin, Gitarristin und Songwriterin ist seit Mitte der Neunziger aktiv. Bis 2006 war sie bei den stilistisch stets wandelbaren The Gathering Leadsängerin und startete danach ihre Solokarriere. Daneben ist die sympathische Frau auch „everybody’s darling“ im Symphonic-Rock-, Metal- und Prog-Bereich und hat Alben u.a. von Ayreon, Devin Townsend, Within Temptation und Anathema mit ihrer großartigen Stimme veredelt. Live ist sie auch mit Orchester aufgetreten oder ging in ihrem Heimatland auf eine Akustik-Tour. Seit Anfang des Jahres gibt sie in den Niederlanden Kate-Bush-Shows.

eclipsed: Wie entstand die Idee, ein reines Kate-Bush-Programm zu machen, und welche Beziehung hast du zu dieser außergewöhnlichen Künstlerin, der wohl beeindruckendsten Artrock-Musikerin?

Das neue Album der QUEENS OF THE STONE AGE verarbeitet sieben Todesfälle und eine Scheidung

Die letzten vier Jahre, daraus macht Josh Homme - Mastermind der Queens - kein Geheimnis, waren die Hölle. Sei es wegen der schmerzhaften Trennung von Distillers-Frontfrau Brody Dalle, des bitteren Rosenkriegs um das Sorgerecht für die drei gemeinsamen Kinder oder eines Vermögens für Anwälte und Prozesskosten. Das hat den Baum von einem Kerl regelrecht arbeitsunfähig gemacht – und äußert sich auch auf den zehn Stücken seines mittlerweile achten Albums „In Times New Roman …“. Das Bild hinter diesem kryptischen Titel: Die moderne Welt ist dem Untergang geweiht wie einst das Imperium Romanum. Und der Rockstar macht uns den Nero – mit breitem Grinsen und gestrecktem Mittelfinger. Warum? Weil es sein muss: „Ich habe die Frau verloren, die ich liebe – einfach so, von heute auf morgen“, sinniert Homme in seinem Haus im kalifornischen Palm Desert.

THE INTERSPHERE verlassen auf „Wanderer“ die ausgetretenen Pfade

Mit ihrem sechsten Studiowerk „Wanderer“ haben die Mannheimer Alternative-Progger The Intersphere erneut ein Album produziert, das Acts wie Biffy Clyro und Thrice Konkurrenz macht. Dabei hätten die vier Musiker ihre bewährte Erfolgsformel wiederholen können, was sie jedoch bewusst vermieden. Wir sprachen mit Sänger/ Gitarrist Christoph Hessler, der am Tag des CD-Release-Konzerts im Kölner Club Volta für ein Interview zur Verfügung stand.

eclipsed: Im Vorfeld der Album-Veröffentlichung hast du gesagt: „Wir wollten möglichst weit weg von alten, ausgetretenen Pfaden.“ In welchen Bereichen wolltet ihr euch nicht wiederholen?

THE OCEANs Klangreise durch die Erdgeschichte widmet sich mit „Holocene“ der Gegenwart

Das 2020 erschienene The-Ocean-Album „Phanerozoic II: Mesozoic / Cenozoic“ endet mit einem Stück, das nach der jüngsten Epoche der Erdgeschichte, dem Holozän, benannt ist. Eigentlich war nicht geplant gewesen, diesem Zeitabschnitt noch ein komplettes Album zu widmen; nach „Praecambrium“ 2007 und dem „Phanerozoic“-Zyklus 2018/20 sollte es erst mal genug sein mit historischer Geologie. Doch dann schrieben die Berliner Postmetaller nur wenige Wochen nach der Veröffentlichung des Vorgängers das im Mai herausgebrachte Album. „Holocene“ überrascht in vielerlei Hinsicht: zum einen mit einer musikalischen Ausrichtung, die insgesamt ruhiger und wesentlich elektronischer als gewohnt ist, vor allem aber im Hinblick auf seinen Entstehungsprozess. Bandleader Robin Staps nennt das Werk eher einen „Umweg“ als eine klare Richtung für die Zukunft. Gleichwohl betont er: „Wir öffnen mit ‚Holocene‘ neue Türen, und die werden auch offen bleiben.“