JOHN LEES’ BARCLAY JAMES HARVEST - Abschied auf Raten

Bereits 2017 feierten BJH das 50. Bandjubiläum, und Sänger, Gitarrist und Songschreiber John Lees hat im Januar seinen 76. Geburtstag begangen. Nun heißt es zumindest von größeren Live-Auftritten seiner Version der progressiven Soft-Rocker Abschied nehmen, da er mit regulären Touren aufhören wird. Wir haben John Lees zum Live-Ruhestand und der aktuellen Tour, aber auch zur großen Bandgeschichte, dem Verhältnis zum Ex-Partner Les Holroyd sowie einem kommenden neuen Studioalbum interviewt.

UDO LINDENBERG - Anker frei für deutschen Rock

Fast wäre die Karriere des damals 27-jährigen Udo Gerhard Lindenberg die Hamburger Elbe hinabgeflossen. Die Orientierung am hanseatischen Geist sowie die innovative Verwendung deutscher Sprache in der Rockmusik bedeuteten für den Panikrocker 1973 dann aber den nationalen Durchbruch. „Alles klar auf der Andrea Doria“ verhalf damit auch in ungeahnter Weise deutscher Jugendsprache nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem Comeback bis heute. Wir beleuchten Entstehung sowie Wirkung des Kultalbums und lassen auch unseren Udo zu Wort kommen.

COLLAGE - Endzeit-Prog

Wir schreiben den 9. April 2023: den Tag vor jenem, an dem Wojtek Szadkowski seinen 59. Geburtstag begehen darf. Der Mann aus Warschau ist Schlagwerker, vor allem aber Hauptkomponist der polnischen Neoprog-Legende Collage. Im Telefoninterview mit eclipsed gibt er mit donnerndem Organ Auskunft zum aktuellen Album des Quintetts, „Over And Out“. Präziser ausgedrückt: Szadkowski hält Hof.

GERMAN ROCK FESTIVAL 1973 - Im Zeichen des Krautrock

Im September 1973 hatte der Krautrock gerade begonnen, sich auch im Livebereich zu einer eigenen Größe zu entwickeln. Nachdem deutsche Rockbands bereits auf einigen internationalen Festivals bejubelte Auftritte abgeliefert hatten, trauten sich nun Veranstalter, Festivals mit ausschließlich deutschen Bands zu organisieren. In Frankfurt wurde im Mai 1973 mit dem Super Rock Festival der Startschuss gegeben. Aber das Krautrock-Festival des Jahres 1973 fand unbestritten am 15. und 16. September in Krefeld statt.

ERIK COHEN - Brett vorm Kopf

Erik Cohen kombiniert auch auf seinem fünften Album „True Blue“ auf lässige Art und Weise Breitbein-Rock, Metal, Punk, und NDW-Vibes. Dank seiner schnoddrigen Texte kann als einer der Erben Udo Lindenbergs im Kosmos deutschsprachiger Rockmusik gelten.

Mittlerweile ist Erik Cohen mindestens genauso prominent wie Daniel Geigers anderes Alter Ego, Smoke-Blow-Sänger Jack Letten. Der Ohrwurm „Reeperbahn“ wurde unlängst für die ARD-Doku „Neonstaub“ verwendet, die den Kiez im Wandel der Zeit beleuchtet. Ein Gespräch über musikalische Visionen, Edelholzfurnier und die Kraft des Rock’n’Roll.

eclipsed: Du bist in deinem Hauptjob ja Erzieher. Wie verträgt sich das mit deinem „Zweitjob“ als wilder Rocker?

Mit WAYNE SHORTER verliert der Jazz eine seiner einflussreichsten Figuren

Ob er seinen Frieden im Outer Space gefunden hat? Soweit bekannt, spielte der Saxophonist Wayne Shorter niemals mit Sun Ra, aber mit dessen Idee des Afrofuturismus, der Verbindung afrikanischer Mythen mit Science Fiction und der Wahrheit in den unendlichen Weiten des Orbits, konnte er sich schon früh anfreunden. Mit seinem Mammutwerk „Emanon“, einer Kombination von SciFi-Comic und Dreifach-CD, krönte er 2018 seine afrofuturistische Weltsicht, die ansonsten in seiner Musik weniger zum Tragen kam als in Interviews. Fragte man ihn zum Beispiel, wie er seinen lang jährigen musikalischen Partner Joe Zawinul kennengelernt habe, konnte er durchaus 45 Minuten über Außerirdische schwadronieren, die vor vier Millionen Jahren die Erde heimgesucht und die Grundlagen für die Menschheit gelegt hätten. Hakte man nach, ließ er sich gern über U-Boote in Harlem aus und trieb seine Gesprächspartner nicht selten in den Wahnsinn, dem er selbst schon längst verfallen schien. Aber weit gefehlt.

Studiobesuch bei Frank Bornemann zum neuen ELOY-Album

Am 23. Juni wird „Echoes From The Past“ erscheinen. Der letzte Teil der Jeanne d’Arc-Trilogie dreht sich um die Erinnerungen des Adligen Jean de Metz (geb. um 1398), treuer Gefährte der französischen Nationalheldin. Alles in dem kleinen Tonstudio wirkt irgendwie magisch – die Vintage-Gitarren, die Verstärker, Bornemanns abgegriffene, geheimnisvolle Kladde. Schon drückt der Eloy-Boss die Starttaste, und der Puls geht auf 180.

CONSPIRACY
Das Album beginnt zart mit einem gesprochenen Intro über flächigen Synthie-Akkorden. Der Prolog geht über in den eigentlichen Song, der streckenweise an „Poseidon’s Creation“ vom 1977er Eloy-Album „Oceans“ erinnert. Frank Bornemann und Klaus-Peter Matziol erwecken mit ihrem Gitarren- und Bassspiel ein bisschen Nostalgie für die Langzeit-Fans.