MY BEST FIEND - In Ghostlike Fading

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Alternative/Indie | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 138 / 3-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 6/10 | Label: Warp | Autor: JV


Der Name des Quintetts aus Brooklyn führt eindeutig in die Irre: Nach Auskunft der Band ist er dem Titel eines Films von Werner Herzog aus dem Jahr 1999 entliehen, der sich um die Zusammenarbeit des Regisseurs mit dem exzentrischen Mimen Klaus Kinski dreht. Das klingt mächtig nach Nerds. Statt fahriger Collegestudenten mit Riesenbrillen agieren hier aber fünf strubbelige, lässige Typen um die zwanzig. Die Musik auf ihrem Debütalbum präsentiert sich gleichzeitig erdig und verhallt, vermengt traditionell amerikanische Elemente wie Blues und Gospel mit wabernden Sixties-Twang-Gitarren und ätherischen Keyboardklängen. Zudem darf man sich über einen Doors-Orgelsound gleich zu Beginn freuen. Sehr gewöhnungsbedürftig, zugleich faszinierend und irritierend ist die Stimme von Bandgründer und Gitarrist Fred Coldwell: Mal klingt er wie eine Frau, dann wie ein höchstens Vierzehnjähriger, der ungehemmt herumschreit („Odvip“). Rundherum positiv zu vermerken auch, dass die Band ein echtes Händchen für hypnotische Melodien besitzt.

Top-Track: Higher Palms

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