JULIAN CASABLANCAS & THE VOIDZ - Tyranny

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Alternative/Indie | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 166 / 12-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 7/10 | Label: Cult | Autor: WK


Julian Casablancas war schon immer ein guter Songwriter, nur fehlte ihm in letzter Zeit das rechte Händchen für die adäquate Umgebung seiner Stücke. Die letzten Alben der Strokes wirkten einfach nur noch hilflos. Mit seinem neuen Sextett The Voidz scheint er nun wieder aufs alte Gleis zurückzufinden. Sicher fehlt es der Band noch ein Stück weit an der Knackigkeit der frühen Strokes-Alben, aber Casablancas weiß zumindest wieder, wohin er will. Sein gesangliches Spektrum ist reicher geworden, zur gewohnten Kaltschnäuzigkeit kommt ein gutes Stück White Soul hinzu. Ein wenig bemüht hingegen wirkt die rebellische Pose des Albums. Den Underground will man dem Ex-Stroke in seiner neuen Verwandlung einfach nicht mehr abkaufen. Seine Affinität zum New Yorker No Wave scheint hingegen ehrlich zu sein. Er lässt sich weit in die Zeiten vor den Strokes zurückfallen, zitiert jede Menge Protound Post-Punk. „Tyranny“ mag noch nicht der ganz große Wurf sein, aber man kann Herrn Casablancas nur genug Geduld wünschen. Denn diese Band hat allemal das Potential zu wachsen.

Top-Track: Crunch Punch

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