BLUENECK - King Nine

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Artrock, Postrock | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 165 / 11-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 9/10 | Label: Denovali | Autor: CA


Vielleicht sollte die instrumentale Zurückhaltung des letzten Blueneck-Werks „Epilogue“ Platz für mehr schaffen. Nach den Wohlfühleskapaden der ersten drei Alben überraschte die Band aus dem britischen North Somerset jedenfalls mit einem Soundtrack-artigen Stillleben. Der Platz wurde damit geebnet für „King Nine“, das ohne Wenn und Aber nun den Höhepunkt des bisherigen Schaffens der melancholischen Art’n’Postrocker darstellt. „King Nine“ ist elegisch, furios, besonders. Blueneck schaffen es hier in jedem Song, kaum zu ertragende Spannung aufzubauen, ohne jedoch damit Gefahr zu laufen, irgendwie zu kollabieren. Was ganz zart, wie ein verstecktes Pflänzchen beginnt, zeigt im Verlauf der manchmal wirklich epischen Stücke ein enormes Wachstum und entwickelt sich zu erhabener Schönheit. Songs wie „Sirens“ und „King Nine“ sind solche Wunder im pathetischen New-Artrock-Kosmos von Blueneck. Dabei ist die Sanftheit der Band vor allem der Stimme von Sänger Duncan Attwoods geschuldet, die jeden Eisberg zum Schmelzen bringt.

Top-Track: Sirens

Zurück zur Übersicht