FRANZ KIRMANN - Meridians

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Shoegaze | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 163 / 9-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Denovali | Autor: CA


Mit „Meridians“ bringt Franz Kirmann, der eigentlich die eine Hälfte des Abstract-Scape-Duos Piano Interrupted ist, sein zweites Soloalbum auf den Markt. Es wurde weitaus konsequenter in Szene gesetzt als das noch über einen langen Zeitraum entstandene Debüt „Random Access Memories“. Hier dröselt der Künstler scheinbar bekannte Schemata auf, nur um diese in abstrakter Art und Weise wieder zusammenzufügen. Das bewirkt eine Art interessantes Déjà-vu: Alles ist so bekannt und doch so fern. Die Tracks verdichten sich von einem fast schon anheimelnden Abstrakten zu weit ausladenden Soundscapes, die nicht nur für den Film im Kopf gut sind, sondern für weitaus mehr gut sein könnten. Kultregisseure wie David Lynch oder Michelangelo Antonioni haben es dem Musiker angetan. Entsprechend scheinen die Scores von Kirmann nahezu prädestiniert fürs Breitwandkino. „Dancing On The Edge Of The Void“ ist dafür schlagendes Beispiel, das sich in faszinierender Weise von spröder Klangkunst in pathetische Grandezza verwandelt, die auch später hin und wieder majestätisch die Szene bestimmt.

Top-Track: They Drove All Night Only To Find Themselves Back Where They Started

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