JEWISH MONKEYS - Mania Regressia

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Worldmusic | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 162 / 7-8-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 7.5/10 | Label: Greedy For Best | Autor: WS


Die Jewish Monkeys sind eine Klezmer- Band aus Tel Aviv, die ihre Wurzeln in Deutschland hat: Ronni Boiko und Jossi Reich lernten sich im Knabenchor der Frankfurter Synagoge kennen. Die beiden versetzen ihren burlesken Klezmer-Spaß mit viel dadaistischen Wahnsinn und Marx- Brothers-Anarcho-Witz. Schließlich bedeutet bereits der Name „Jew monkey“ laut „Urban Dictionary“: schwuler jüdischer Mann mit langer Nase, der unschuldige Bübchen bei sich zuhause ausraubt und dann umbringt. Die Melodie von „Black But Sweet“ kennt man in Balkan-Beat-Manier bereits vom allgegenwärtigen Shantel. Nur wird es hier noch frivoler umgesetzt. „Caravan Petrol“ ist ein spaßiges Fest für Polit-Anarchos. Der Text rund um einen ökoschweinischen Taugenichts ist unbedingt zu lesen. Immer wieder wird man an andere Größen des Balkan-/Klezmer-/Russenpolka-Popgenres erinnert: Gogol Bordello („Luba Lubaviczer“) oder, wenn’s ganz verrückt wird, auch mal die Leningrad Cowboys („Johnny Is The Goy For Me“, das gleich in zwei Versionen vertreten ist). Und in „Banana Boat Vs. Hava Naglia“ wird gar der altbekannte Harry-Belafonte-Song herrlich verwurstet.

Top-Track: Caravan Petro

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