COLDPLAY - Ghost Stories

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Artpop/Pop, Rock | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 161 / 6-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 6/10 | Label: Parlophone | Autor: WS


Aus großem Leid erwächst bekanntlich oftmals große Kunst. So haben einst Peter Gabriel und Phil Collins auf „Us“ respektive „Face Value“ Trennungsschmerz und das häufig bittere Wechselspiel der Geschlechter schonungslos offen gelegt und in magische Musik verwandelt. Chris Martin hätte das Gleiche gelingen können. Die auf dem Cover abgebildeten nackten Flügel, auf denen das emotionale, spirituelle Karussell einer Beziehung abgebildet ist, deuten an, wie sehr er den Verlust von Gwyneth Paltrow, verpackt in große Bilder, thematisieren möchte. Musikalisch gelingt ihm dies nur bedingt. Zwar haben Coldplay dieses Mal allzu formelhafte Rockhymnen gescheut, dafür minimalistisch und elektronisch gearbeitet wie im Vokoder-geladenen „Midnight“. Auch die Single „Magic“ beißt sich irgendwann mit ihrem zurückgenommenen Charme in den Gehörgängen fest. Musik als Therapie gegen ein gebrochenes Herz ist beileibe keine schlechte Medizin, nur bleiben dafür viele Songs zu sehr in harmloser Beliebigkeit stecken. Die elegischen Qualitäten haben Coldplay steigern können, nicht so die emotionale Tiefe ihrer Musik.

Top-Track: Always In My Head

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