LOWLAKES - Iceberg Nerves

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Artpop/Pop | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 159 / 4-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 7/10 | Label: Kunsthaus | Autor: BSV


Kühle, wie es der Titel „Iceberg Nerves“ suggeriert, verströmt das Debüt von Lowlakes nicht. Ganz im Gegenteil, ist doch der träumerische Pop, den das australische Quartett mit seinen zwölf Songs präsentiert, der beste Stoff zur Herzerwärmung. Nicht dass hier Süßholz geraspelt würde. Vielmehr verströmen die allgegenwärtigen Keyboardteppiche und das Piano eine behagliche Atmosphäre, ohne in allzu seichte Gefilde abzudriften. Den Synthies gelingt dies durch sphärische Langsamkeit, dem Klavier durch pure Eleganz. Zudem erzeugen Sequenzer und Drumloops unterschwellige Grooves. Für ganz wenige Augenblicke erklingt ein Didgeridoo. So viel Lokalkolorit muss sein. Soweit die Stärken. Gewöhnungsbedürftig ist der arg schmalzige Charakter der Vocals, der aber durch Hall und Verfremdung halbwegs in Zaum gehalten wird. Gerade ruhige, schwebende Passagen überzeugen. Das Fehlen richtig guter Melodien und zupackender Rhythmen entpuppt sich aber über die mehr als 50-minütige Spielzeit als Schwachstelle. Der ein oder andere Ausbruch aus dem Wohlklang hätte der Platte gutgetan.

Top-Track: Belle

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