MOTHER’S CAKE - Creation’s Finest

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Classic Rock, Prog | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 159 / 4-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: GAB | Autor: JV


Ein von psychedelischen Gitarren unterfütterter Rage-Against-The-Machine-Groove mutiert zu einem funkrockigen, vom Bass dominierten Red-Hot-Chili-Peppers-Part und wird gekrönt von einem Gesang, der sich anhört und croont wie eine Kreuzung aus der Vokalakrobatik von Robert Plant und Chris Robinson von den Black Crowes. „Creation’s Finest“, das klingt nach Pralinenauswahl. So kann man durchaus nennen, was die drei Innsbrucker auf ihrem Debüt kredenzen: zwölf feine Tracks als Assortiment aus ihrem Schaffen, die sich mit nie versiegender Energie durch mehrere Dekaden Musikgeschichte und verschiedenste Stile bewegen. Enorme Dynamik wechselt sich mit psychedelisch-bluesigen Passagen ab, und aus einem orientalisch anmutenden Gitarrenriff entwickelt sich ein Hammondorgelwirbel („Runaway“). Zwischen zwei Bluesrockbrocken („Night And Day“, „Realitricked Me“) haben die drei ein einminütiges Didgeridoo-dominiertes Instrumental gepackt mit dem passenden Namen „A Path Down Under“ (dort haben sie im Februar noch eine Tournee absolviert). Von Überraschungsmomenten wie besagten Anflügen von Weltmusik, einem kurzen Ausflug in die Klassik („Pan’s Requiem“) oder Jazzeinsprengseln, von dem Mut, Unvermutetes einzuweben in diesen bunten Retro-Psych-Bluesrockteppich, lebt die Platte. Da hinein passt der Beitrag von Keyboarder Ikey Owens (ex-Mars Volta) natürlich bestens. Er jazzt sich durchs schräge, zweigeteilte „Soul Prison“, die experimentellste Nummer auf einer an Überraschungen wahrlich nicht armen Platte. Sie offenbart aber auch die Tendenz der Band, Passagen so oft zu wiederholen, bis sie fast oder schon mehr als ausgereizt sind („Nobody“, „I Like It“) – einerseits eine Schwäche, beim einen oder anderen Song aber auch interessantes Stilmittel.

Top-Track: Runaway

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