SKADEDYR - Kongekrabbe

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Alternative/Indie, Avantgarde | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 160 / 5-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 5/10 | Label: Hubro | Autor: BSV


Ein Monstrum ziert das Cover: Eine Königskrabbe von bestimmt einem Meter Länge in den Händen eines Fischers. „Kongekrabbe“ ist die norwegische Bezeichnung für dieses possierliche Tierchen und zugleich der Titel des Debüts der zwölfköpfigen Band Skadedyr. Ebenso schwer handhabbar wie dieser Meeresbewohner sind auch die fünf Tracks auf diesem Album. Das eingesetzte Instrumentarium ist nicht zu überblicken. Es beginnt mit undefinierbaren Geräuschen, ehe Bläser eine flotte Melodie aufs Parkett legen, während sich im Hintergrund Indianer- und Karnevalsgesänge abwechseln. Der Titeltrack bringt dann etwas zum relativen Wohlfühlen: einen ruhigen Basslauf, einschmeichelnde Melodien, perlende Pianonoten. Den Vogel schießt „Partylus“ ab: Im Sekundentakt wechselt der knapp achtminütige Tracks durch grob geschätzt 100 Stile vergangener Tage: 30er Jahre Swing, Glenn Miller-Bigband-Sounds, Musik wie zu einem Laurel-&-Hardy-Streifen, das „Je t‘aime“-Stöhnen von Jane Birkin, Operngesang, Marlene Dietrich, ein Trauermarsch in New Orleans und, und, und. Schwerer Stoff. Sehr schwer.

Top-Track: Kongekrabbe

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