ANDREA SCHROEDER - Where The Wild Oceans End

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Rock | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 158 / 3-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Glitterhouse | Autor: WK


Andrea Schroeder ist eine Gitarristin und Sängerin aus dem tiefsten Berliner Wedding. Vom beklemmenden Hinterhof-Feeling dieser Umgebung ist ihre zweite CD ebenso geprägt wie von der unergründlichen Weite Amerikas. Damit gelingt Andrea Schroeder etwas, das kaum einem deutscher Rockmusiker organisch aus Feder und Fingern fließt. Sie gibt nichts vor, sie spielt einfach, wie sie ist. Aus diesem Grund stört es auch überhaupt nicht, dass sie selbst innerhalb der einzelnen Songs zwischen Deutsch und Englisch hin und her springt. Ihr dunkler, lasziver Gesang nimmt sofort gefangen, ihre schmachtende, an Jeffrey Lee Pierce erinnernde Gitarre lässt den Zuhörer ganze Klanguniversen zwischen Klaustrophobie und Fernweh assoziieren. Ihr starkes Bekenntnis zu Berlin offenbart sich nicht nur in dem Song „Ghosts Of Berlin“, sondern auch in ihrer überaus morbiden Fassung von David Bowies Berlin-Song „Helden“. Auf ihrem zweiten Album gibt sich Andrea Schroeder damit insgesamt wesentlich selbstbewusster als eigenständige Künstlerin zu erkennen als auf ihrem bereits vielversprechenden Debüt „Blackbird“.

Top-Track: Helden

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