VEX RUFFIN - Vex Ruffin

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Artpop/Pop | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 157 / 2-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 7/10 | Label: Stones Throw | Autor: WK


Gäbe es eine Kategorie des poetischen Pragmatismus, der Filipino-Amerikaner Vex Ruffin wäre der Superheld dieses neuen Genres. Er ist ein Alleinunterhalter, spielt alle Instrumente synchron selbst, was seine seine Songs unerhört trocken, nüchtern und statisch erscheinen lässt. Die Songs sind auf ein Minimum reduziert, klingen wie Torsi oder Demos. Alles ist unfertig, doch gerade diese konstruktivistische Gebrochenheit setzt im Hörer das Bedürfnis frei, die Songs für sich selbst zu komplettieren. In ihrer jugendlichen Unschuld führen uns diese in jeder Hinsicht schnörkellosen Tracks zurück zu den Anfängen elektronischer Musik. Manches erinnert an Kraftwerk, anderes an den Beginn des Synthiepop in den späten Siebzigern. Ruffins Gesang ruft Elvis Costello und Beck ins Gedächtnis. Die Unerschütterlichkeit, mit der Ruffin seine Würmer durchs Nadelöhr zieht, hat schon fast Trance-Qualität. Sicher kann man dem Eigenbrötler Eintönigkeit vorwerfen. Dafür geht ihm – sehr sympathisch – jeder Hang zum Perfektionismus ab.

Top-Track: Hard On Myself

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