SONS OF MORPHEUS - Sons Of Morpheus

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Stoner/Desertrock | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 164 / 10-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 7/10 | Label: Deepdive | Autor: ML


Wenn man als Schweizer Trio nach Tucson, Arizona fährt, um mit Jim Waters, dem Produzenten der Jon Spencer Blues Explosion und von Sonic Youth sein Debüt einzuspielen, zeigt das viel von seinem Selbstbewusstsein. Gitarrist und Sänger Manuel Bissig, Bassist Lukas Kurmann und Schlagzeuger Simon Gautsch brauchen sich tatsächlich nicht zu verstecken. Mit den meisten ihrer 13 Tracks balancieren sie auf dem schmalen Grat zwischen Zitatensammlung und Selbstverwirklichung. Gerade die Helden der späten Sechziger wie The Doors und Jimi Hendrix durchwehen so manchen Song („Wasted Blood“, „Head In The Clouds“, „Eye Of The Storm“). Andererseits gewinnt jedes Stück mit zunehmender Spieldauer an Eigenständigkeit. Das heißt nicht unbedingt, dass ihnen da schmissigere Lösungen einfallen als ihren Kollegen vor fünfundvierzig Jahren. Gerade wenn es zu „einfach“ und zu Rock’n’Roll-artig zugeht („Sugar Boogie“), zweifelt man sogar für einen Moment an der Großartigkeit der Gruppe. In diesem Metier sind The Brew besser. Sons Of Morpheus haben immer dann ihre Stärken, wenn sie so richtig abdrehen können.

Top-Track: Wasted Blood

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