POETS OF THE FALL - Jealous Gods

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Alternative/Indie | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 164 / 10-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 6.5/10 | Label: Insomniac | Autor: JV


Man könnte es auch „romantischen Düsterpop“ nennen, was die Finnen hier betreiben. Wenn Marko Saaresto schmachtet wie beim Titelsong oder wie beim sehr soften „Rebirth“, wird seinen Landsleuten offensichtlich warm ums Herz. Denn die Band ist in ihrer Heimat höchst erfolgreich und verkauft ihre Alben – vier davon schafften es auf Platz eins der finnischen Charts, Gold und Platin gab es für ihre Verkaufszahlen – wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Ein wenig 80er-Nostalgie kommt bei manchen ihrer Stücke auf, die klingen wie verschollene potentielle Singlehits. So wirkt „Choice Millionaire“ wie ein Hybrid aus Pet Shop Boys und Nik Kershaw, nur mit modernerem Keyboardsound. Und Anfang und Rhythmus von „Clear Blue Sky“ lehnen sich sehr an den Phil-Collins-Hit „Baby Don’t You Loose My Number“ an (entwickelt sich dann aber doch in eine eigene Richtung.). Die Dichter können aber auch ganz anders, wie das instrumentale „Rogue“ beweist, das man sich auch gut auf einem Dream-Theater-Album vorstellen könnte. Insgesamt wirken die Songs sehr glatt. Am kantigsten kommt noch der Opener „Daze“ rüber, der ein wenig rocken darf.

Top-Track: Rogue

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