MARKETA IRGLOVA - Muna

Kategorie: CD-Reviews | Genre: | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 164 / 10-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Anti | Autor: WS


Legt man diese Platte der tschechischen Songwriterin Marketa Irglova auf, denkt man ob der Mönchschöre, sakralen Stimmung und schlagenden Glocken zunächst an Enigma, Enya oder den Roman „Der Name der Rose“. Doch was dann mit „Time Immemorial“ folgt, ist von ganz anderer Art. Da erklingt ein Piano, das schwer nach Tori Amos tönt, und auch Irglovas Stimme nähert sich hier selbiger an. Dazu gesellt sich ein vielgestaltiger, ungemein harmonischer Chor, wie er so seit den Hippies- Siebzigern nicht mehr zum Einsatz kam. Der ungeschminkte Schönklang umgarnt einen derart, dass er einen mit auf die Reise nimmt. Geige und Percussion sorgen für Dramatik. Auch „The Leading Bird“ ist mit perlendem Piano, Glockenspiel und Streichern Gänsehaut-ätherisch gestrickt. „Fortune Teller“ erobert mitsamt rhythmischem Händeklatschen auch perkussives Terrain und fernöstlichen Klangzierrat. Bei „Without A Map“ sorgen die versetzten Background-Stimmen für eine Art Schwebezustand. Das gesungene „Vater-Unser“ ist perfekt gesetzt, weit weg von jedem Kitsch. Verzückende Klangerlebnisse zwischen Tori Amos, Kate Bush und I Am The Morning.

Top-Track: Without A Map

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