GOD IS AN ASTRONAUT - Hommage an den Vater

God Is An Astronaut wurde 2002 von den Zwillingsbrüdern Torsten und Niels Kinsella ins Leben gerufen und kurz darauf durch Drummer Lloyd Hanney zum Trio ergänzt. Rund zwei Jahrzehnte später sind sie längst eine feste Größe in der internationalen New-Artrock-Szene. Ihr elftes Studioalbum „Embers“ entstand unter dem Eindruck eines tragischen Todesfalls.

PURE REASON REVOLUTION - Musik als Therapie

„Coming Up To Consciousness“, das neue Album der Band um Jon Courtney, entstand in Zusammenarbeit mit Pink Floyd-Bassist Guy Pratt und Mitgliedern von The Pineapple Thief. Wie es dazu kam, welche Änderungen im Line-up es in den letzten beiden Jahren gab und wie die Musik ihn aus einem emotionalen Tief holte, erzählte der Gitarrist und Sänger im Zoom-Interview.

eclipsed: Was ist seit dem 2022er-Album „Above Cirrus“ passiert?

JON ANDERSON legt mit THE BAND GEEKS das Yes-ähnliche Werk „True“ vor

Die Yes-Geschichte ist voller Irrungen und Wirrungen. Wichtige Bandmitglieder wie Rick Wakeman kamen und gingen. 2008 war selbst Sänger Jon Anderson draußen. Zweimal gab es zeitgleich zwei Formationen: Ende der Achtziger neben Yes-West noch Anderson Bruford Wakeman Howe und ab 2016 Yes Featuring Jon Anderson, Trevor Rabin, Rick Wakeman, die neben den von Steve Howe geführten Yes live auftraten. Überraschend hat Anderson nun mit The Band Geeks, die über Podcast und YouTube-Auftritte mit Yes-Coverversionen Aufsehen erregten, ein Album eingespielt. Und das versprüht ganz gemäß dem Titel „True“ wahren Yes-Spirit. Ein gut gelaunter und unverrückbarer Hippie Jon Anderson gab uns von Kalifornien aus eine Zoom-Audienz.

eclipsed: Dein neues Album freut Fans besonders, da alle ein Studioalbum von Yes feat. ARW erwarteten. Warum hat das denn nicht geklappt, Jon?

THE NEW ROSES schauen musikalisch weiterhin gern über den großen Teich

Timmy Rough meldet sich von zu Hause aus. Ausnahmsweise, denn das Interview findet inmitten der Festivalsaison statt, die für The New Roses dieses Jahr besonders üppig ausfällt. Unter anderem hätten es ihm die spanischen Festivals mit ihrer „Magie“ besonders angetan, erzählt der Frontmann. Dass sie international ankommen, mag auch damit zusammenhängen, dass ihr Hardrock „Made in Germany“ amerikanisch eingefärbt klingt. Sie seien keine typische Band des Genres, sondern „näher bei Bon Jovi oder Bryan Adams. Und ich glaube, wir haben damit unsere Nische gefunden. Denn diese Musik machen gar nicht mehr so viele.“ Auch auf „Attracted To Danger“, dem neuesten Streich der aus dem Rheingau stammenden Musiker, kann öfter ein staubiger Classic-Rock- oder gar Country-Einschlag ausgemacht werden. Es ist bereits ihr sechstes Album, entsprechend souverän mutet es an.

MYLES KENNEDY thematisiert das Loslassen und hält an seiner Sechssaitigen fest

Es ist heiß an diesem Nachmittag in Berlin. Aber Myles Kennedy bleibt cool, auch wenn er lachend gesteht, dass er wohl noch shoppen gehen muss, weil er die falschen Klamotten eingepackt habe. Entspannt sitzt er in der Bar eines Berliner Hotels und steht Rede und Antwort. Insbesondere natürlich zu seinem neuen Soloalbum „The Art Of Letting Go“, das ebenfalls „heiß“ ist. Denn es rockt mehr als ordentlich. Der 54-jährige, der sich als Frontmann von Alter Bridge und Sänger von Slash & The Conspirators einen exzellenten Ruf erarbeitet hat, erläutert, wie es dazu kam.

eclipsed: Deine Soloalben klingen alle recht unterschiedlich. Ist diese Freiheit die grundlegende Idee dahinter?

LIZZARD haben mit dem fünften Album endlich ihren ureigenen Drive gefunden

Das neue LizZard-Album „Mesh“ lebt von seiner Dynamik, diesem Wechselspiel zwischen Laut und Leise, Hell und Dunkel, Wut und Melancholie. Das sieht Bassist William Knox auch so. „Es liegt wohl nicht zuletzt daran“, meint der 43-Jährige, der ab und an dermaßen leise ins Telefon nuschelt, dass er kaum zu verstehen ist, „dass wir drei Charaktere starken Emotionsschwankungen unterworfen sind. Bei uns gibt es nicht Schwarz oder Weiß, sondern nur Hellgrau und Dunkelgrau. Was sich dann in den Songs niederschlägt.“ Das Trio LizZard besteht aus Freunden, die um die 40 sind und seit 18 Jahren zusammen Musik machen. Neben Knox handelt es sich um Schlagzeugerin Katy Elwell sowie Sänger, Gitarrist und Texter Mathieu Ricou.

Corona brachte ANUBIS zu den kreativen Höhenflügen des Albums „The Unforgivable“

Zu Hause abzuhängen, fernzusehen und zu grübeln kann zu unvorhergesehenen Geistesblitzen führen. Wenngleich diese nicht zwingend von Optimismus geprägt sind. Es war das Coronavirus, welches das australische Sextett Anubis auf das geradezu philosophische Konzept seines neuen Studiowerks „The Unforgivable“ brachte. In den zehn Tracks geht es um den Zyklus „Manipulation – Radikalisierung – Erlösung“: Ein junger Mann schließt sich auf der Suche nach dem Sinn des Lebens einer radikalen Sekte namens The Legion of Angels an. „Während der Pandemie haben wir sehr viele Dokumentationen im TV geglotzt“, erinnert sich Keyboarder David Eaton. „Etliche drehten sich um spirituelle Fanatiker. Die haben sich einem sehr dunklen, exzessiven, aber irgendwie faszinierenden Kosmos verschrieben. Unser Protagonist lässt wegen der ‚Legion‘ die Vergangenheit hinter sich, also Familie wie Freunde, außerdem killt er irgendwann einen Andersgläubigen.

THE THE brauchte eine Auszeit - 24 Jahre später melden sie sich nun zurück

Es gibt Dinge, die lassen sich nicht rational erklären. Etwa, wie man eine erfolgreiche Musikerkarriere einfach auf Eis legen und fast ein Vierteljahrhundert abtauchen kann. Matt Johnson reagiert mit einem Lächeln – und einer ganzen Reihe von Gründen: Die Umstrukturierungen der Musikindustrie in den frühen 2000ern hätten sein letztes Album „Naked-Self“ ruiniert und ihn seinen Plattenvertrag gekostet. Dann habe er sich von seiner Partnerin getrennt, seinen Vater und jüngeren Bruder verloren, gesundheitliche Probleme gehabt und sein Heil in Soundtracks gesucht. „Das war keine Sache, mit der sich groß Geld verdienen ließ, aber für mich etwas sehr Therapeutisches hatte: Ich konnte endlich Musik machen, ohne dass mir jemand gesagt hat: ‚Du musst dies oder das ändern, sonst veröffentlichen wir es nicht.‘“