Auf einer Reise in die Geschichte erteilt uns LAURIE ANDERSON eine Lektion ...

Mit dem Minimal-Pop ihrer Debüt-LP „Big Science“ schrieb die New Yorker Konzeptkünstlerin Laurie Anderson Musikgeschichte. Das ist über 40 Jahre her. Der erste Song auf jenem Album handelte von einem Flugzeugabsturz. Auf ihrer neuen Veröffentlichung „Amelia“ erzählt sie uns nun einen packenden Thriller über die Fliegerpionierin Amelia Earhart, die 1937 mit einem winzigen Flieger die Welt umrunden wollte. Der Flug endete tragisch. „Amelia“ (Nonesuch/Warner) ist ein spätes Hauptwerk der 77-jährigen Allrounderin, doch dem Plot entsprechend hatte auch die Produktion mit Turbulenzen zu kämpfen. „Es begann im Jahr 2000 als Auftragskomposition für großes Orchester. Ich versuchte, es selbst zu orchestrieren. Was für ein Fehler! Ich hatte überhaupt keine Erfahrung darin, zum Beispiel für Blech- oder Holzbläser zu schreiben. Bei der Aufführung in der Carnegie Hall gab es höflichen Applaus, aber ich fand es schrecklich.

LOVERBOY touren nach wie vor und lieben jede Minute davon

Die Kombination Auto und Loverboy funktioniert auch noch gut 40 Jahre nach ihren größten Erfolgen. Ob bei Radio Bob! oder Rock Antenne: Ihr erster Hit „Turn Me Loose“ macht auf jeder Autofahrt immer noch beste Laune. „Der Song war auf unserem ersten Album von 1980“, erzählt Gitarrist Paul Dean. „Zum Glück machst du dir in deinen Zwanzigern oder Dreißigern nicht so einen Kopf und denkst nicht daran, dass solch eine Nummer viereinhalb Jahrzehnte später sowohl auf unseren heutigen Konzerten als auch bei Radiostationen solch eine positive Resonanz hinterlässt.“ Aber verglichen mit den Live-Aufnahmen aus dem Jahr 1982, kann denn die heutige Besetzung da noch wirklich mithalten? „Ich glaube, wenn wir heute Songs aus dieser Band-Phase spielen, ist es immer eine Mischung aus dem, was wir tatsächlich auf die Bretter bekommen, und dem, was den Fans im Kopf herumschwirrt. Würden wir zu sehr danebenliegen, wären wir schnell weg vom Fenster.

MEER haben für ihr drittes Album „Wheels Within Wheels“ eine Wall of Sound erschaffen

Die norwegische Truppe MEER erschlägt ihre Hörer live ebenso wie auf ihrem dritten Album „Wheels Within Wheels“ mit einem Übermaß an Wohlklang. Man fühlt sich an die ausufernde Melancholie von a-ha erinnert, an die fette Opulenz des Electric Light Orchestra, die mythische Weitschweifigkeit der Cocteau Twins. 2008 ins Leben gerufen und seit 2012 in der heutigen Besetzung, bewegt sich die Band in einer Art melodischem Schaumbad. Inhaltlich ist das Werk jedoch eher vertrackt: „Hinter den elf aktuellen Songs steckt eine Art Konzept“, erklärt Gitarrist Eivind Strømstad. „Es geht darum, dass schlicht wirkende Dinge oft diffiziler sind, als sie erscheinen. Das ist eine Botschaft, die positiv wie negativ aufzufassen ist. Auf alle Fälle muss es immer irgendwie weitergehen, egal, wie schlimm die Umstände aussehen mögen. Das ist unsere Grundphilosophie.“

AND SO I WATCH YOU FROM AFAR kreieren eine „Megafauna“

Die Veränderung in Sound und Habitus, den And So I Watch You From Afar auf ihrem neuen Album „Megafauna“ präsentieren, kommt nicht von ungefähr. Die letzten Jahre der relativen Stagnation haben definitiv etwas damit zu tun, dass die Nordiren nun noisiger und auch aggressiver wirken. „Das kann durchaus sein“, bestätigt uns Gitarrist Rory Friers. „Da wir das Album während der Pandemie geschrieben haben, waren wir, meiner Meinung nach, während der gesamten Zeit ziemlich klaustrophobisch. Es herrschte so viel Unsicherheit, dass es sich gut anfühlte, recht viel Lärm zu machen.“

T.G. COPPERFIELD überrascht mit einem Album voller literarischer Anspielungen

Nach der mit Ben Forrester eingespielten Konzept-LP „Out In The Desert“ nimmt T.G. Copperfield mit seinem neuen Album „Steppenwolf“ erneut Anlauf, seine Zuhörer auf eine spannende musikalische Reise mitzunehmen. Wir sprachen mit ihm über seine kreative Arbeit als Songschreiber, Bandleader und leidenschaftlicher Literatur-Liebhaber.

eclipsed: Das neue Album „Steppenwolf“ soll in nur 15 Stunden komplett live eingespielt worden sein?

T.G. Copperfield: Ja, wir sind da ganz sportlich rangegangen, wollten diesmal alles so produzieren, wie das in den 1960er und 1970er Jahren üblich war. Wenn du auf keinen Fall mehr als drei Takes pro Song machen willst, brauchst du dazu das richtige Studio. Das haben wir bei Marcus Praed in der Mühle der Freundschaft in Bad Iburg auch gefunden. Ein wunderbarer Ort mit herrlichem, teilweise uraltem Equipment. Hier haben wir die Songs live und so direkt wie möglich eingespielt.

DEEP PURPLE =1

„=1“ ist das 23. Studiowerk von DEEP PURPLE und zugleich das fünfte, das von Starproduzent Bob Ezrin betreut wurde. Ob es auch das letzte sein wird, darüber wollte weder das einzige Originalmitglied Ian Paice noch Don Airey, der seit 22 Jahren anstelle von Jon Lord in die Tasten greift, verbindlich Auskunft geben. Stattdessen gibt es viel Lob für den Neu-Gitarristen Simon McBride, denn der nordirische Mittvierziger sorgte dafür, dass seine Ü70-Kollegen auf dem neuen Album quasi in einen Jungbrunnen gefallen sind. Über Ex-Gitarrist Steve Morse mag dagegen niemand schlecht reden, auch wenn alle erleichtert zu sein scheinen, dass diese Ära zu Ende ist. 

MARILLION - Wochenendvergnügen

Bereits seit 2002 gibt es sie, die Marillion Weekends: An ausgesuchten Orten beglückt die auf ihre alten Tage immer beliebter werdende Prog-Institution jeweils an mehreren aufeinanderfolgenden Abenden eine stetig wachsende Fanschar aus aller Welt mit ihrer Musik. Angesichts des Umstands, dass die Band 2025 in diesem Rahmen zum zweiten Mal Berlin beehren wird und sie kürzlich überdies einen Konzertmitschnitt vom letztjährigen Event auf CD, LP und Blu-ray veröffentlicht hat, lassen wir gemeinsam mit Gitarrist Steve Rothery die Geschichte des Spektakels Revue passieren.