STATUS QUO - Auf der Zielgeraden?

Nach wie vor gelten Status Quo als eine der besten Live-Rockbands überhaupt. So ist es kein Wunder, dass in kurzen Abständen ein Livealbum nach dem anderen von ihnen herauskommt. Im Interview kommentiert Frontmann Francis Rossi gewohnt launig und humorvoll auch die aktuelle Tour und die Wiederveröffentlichung seines gemeinsamen Werks mit Hannah Rickard.

In den Sommermonaten sind Status Quo in ganz Europa inklusive Deutschland endlich wieder da, wo sie hingehören: auf der Bühne. Wie andere Bands waren auch sie durch die Pandemie ausgebremst worden. Ersatzweise begann ihr Label earMUSIC unter dem Titel „Official Archive Series“ mit der Veröffentlichung bemerkenswerter Konzertmitschnitte. Das letzte Album mit neuen Songs „Backbone“ erschien 2019 und war das erste Studiowerk ohne den 2016 verstorbenen Rhythmusgitarristen Rick Parfitt.

JOANNE SHAW TAYLOR - Den ganzen Weg aus Amerika

Mit „Heavy Soul“ hat die englische Bluesrockerin Joanne Shaw Taylor ein Album vorgelegt, das wieder von ihrem typischen Gitarrensound geprägt, zum Teil recht schwermütig und bluesig und immer soulig ist. Neben eigenen Songs wagt sie sich darauf auch an Stücke von Joan Armatrading und Van Morrison.

Mit 40, sagt man, ist der Mensch für das eigene Gesicht selbst verantwortlich. Joanne Shaw Taylor, die auf die Vollendung dieses symbolbehafteten Lebensjahrs zusteuert, hat auf ihrem neuen Werk musikalisch ihre Mitte gefunden: „Heavy Soul“ vereint vieles von dem, für das die Sängerin und Gitarristin aus den West Midlands steht. Verwirrte sie vor zwei Jahren noch manche Fans mit dem Album „Nobody’s Fool“, auf dem im Hinblick auf das Gitarrenspiel so wenig passierte, glänzt sie nun wieder als Gitarristin, ausdrucksstarke Sängerin und Bluesinterpretin gleichermaßen.

IZZ - Perfektes Timing

IZZ

Nachdem man zuletzt den Bandklassiker „I Move“ anlässlich des zwanzigjährigen Jubiläums generalüberholte, gibt es nun fünf Jahre nach „Don’t Panic“ endlich den Nachfolger. In Panik verfallen sind die Fans zwar nicht, aber Zeit wurde es dennoch. Doch das Warten hat sich gelohnt, denn „Collapse The Wave“ präsentiert die New Yorker in Höchstform.

Wenn man sich nach zwanzig Jahren erneut intensiv mit einem Album wie „I Move“ auseinandersetzt, dann stellt sich die Frage, inwieweit dies auch das Songwriting für das neue Album beeinflusst hat. Für Gründungsmitglied John Galgano ist die Antwort klar. „Ich denke doch stark. Als wir uns wieder mit ‚I Move‘ beschäftigt haben, merkten wir, dass das Album – auch wenn es mit 72 Minuten recht lang ausfällt – sehr kompakt ist, was die Musik angeht. Die Songs sind gut konstruiert, sie erzählen viel, aber meist in doch relativ kurzer Zeit. Das haben wir für das neue Album übernommen.“

AXEL RUDI PELL macht alles wie immer - und klingt dennoch frischer denn je

Gefühlt mutet das gerade veröffentlichte „Risen Symbol“ wie sein 104. Album an, tatsächlich ist es das 20. Studiowerk von Axel Rudi Pell mit vorwiegend eigenen Songs, dazu kommen fünf „Ballads“-Alben, zwei Cover-Alben und diverse Live-Veröffentlichungen. Seit 1989 bringt der 64-jährige Bochumer Alben unter eigener Flagge auf den Markt. Zwar hat er es nie in die oberste Hardrock-Liga wie die Scorpions geschafft, aber er liefert regelmäßig qualitativ hochwertigen Hardrock und melodischen Metal ab, der zielsicher sein großes Stammpublikum begeistert. „Risen Symbol“ ist vor diesem Hintergrund ein Pell-Standardwerk im positiven Sinne, doch es klingt zugleich lebendiger und emotionaler als viele seiner Alben der letzten Jahre.

eclipsed: Bist du anders an dieses Album herangegangen als an die Werke davor?

Auf „Lifeboat“ umgibt sich RON SPIELMAN erneut mit erstklassigen Musikern

Ron Spielman ist immer für Überraschungen gut. Denn der Sänger und Gitarrist, der vor 25 Jahren von Schweinfurt nach Berlin zog („Ich wollte innerlich und auch musikalisch wachsen“), erfindet sich praktisch mit jedem Album neu. So überzeugt er nicht nur als feinsinniger Singer-Songwriter, sondern auch als gewiefter Jazzrocker und risikofreudiger Bluesrock-Modernisierer. Auf seinem aktuellen Longplayer „Lifeboat“ schielt er dagegen in Richtung Mainstream Rock. „Mein Konzept lautete: Songs mit einer guten Hook, tollen Gitarrensounds und viel Gesang“, so Spielman. 

Im Interview mit eclipsed äußerte sich der Musiker, der einst eine Tischlerlehre absolvierte, nicht nur über einige glückliche Begleitumstände bei der Entstehung des Albums, sondern auch über seine Wahlheimat Berlin, seine lebensverändernden Erfahrungen mit der Alexander-Technik und darüber, was ihm beim Musizieren am wichtigsten ist: Leidenschaft, Liebe und Forscherdrang. 

REZN - Mehr als die Summe der Einzelteile

Mit „Burden“ haben die Chicagoer Doomgazer REZN kürzlich das Schwesteralbum ihres im letzten Jahr herausgebrachten Werks „Solace“ veröffentlicht. Verströmt jenes entsprechend seinem Titel (zu Deutsch „Trost“) eine für diese Band, die gern mal in tiefdunklen Doom abgleitet, verhältnismäßig positive Stimmung, schlägt „Burden“ („Last“) wieder in die Gegenrichtung aus. Anlass genug, Gitarrist/Sänger Rob McWilliams und Bassist Phil Cangelosi einige Fragen zu stellen. 

eclipsed: „Solace“ und „Burden“ wurden 2021 in derselben Studiosession eingespielt. Warum habt ihr zwei Alben daraus gemacht? 

MONO - feiern ihr 25-jähriges Jubiläum!

2024 feiern Mono ihr 25-jähriges Jubiläum. Die japanischen Postrocker/New Artrocker - mit einem US-amerikanischen Drummer - feiern ihr 25-jähriges Jubiläum mit ihrem neuen, zwölften Album „Oath“ und einer Welttournee, auf der sie von einem Kammerorchester begleitet werden. Doch den Musikern ist nicht nur zum Feiern zumute. Während der Pandemie hat die Band Freunde und Verwandte verloren. Und erst vor wenigen Wochen folgte der nächste Schicksalsschlag: Mit Steve Albini verstarb ihr langjähriger Produzent und Freund. Gitarrist Takaakira „Taka“ Goto gibt Auskunft.

Die norwegische Band AIRBAG lässt sich die eigene Meinung nicht verbieten

Airbag begannen 1994 als Pink-Floyd–Coverband, doch irgendwann reichte den Norwegern das nicht mehr, weshalb sie begannen, eigene Songs zu schreiben. Nachdem man zunächst EPs zum kostenlosen Download anbot, erschien 2009 das Debüt „Identity“, und nun folgt mit „The Century Of The Self“ das sechste Album, dessen Cover ein „X“ ziert und das sich kritisch mit der Cancel Culture auseinandersetzt.

eclipsed: Ist die neue Scheibe ein typisches Airbag-Album geworden?

Bjørn Riis: Ich bin mir nicht sicher, was ein typisches Airbag-Album ist. Ich glaube, die Hörer werden erkennen, dass wir es sind, aber da sind auch viele neue Dinge zu finden. Es gibt Anklänge an die frühen Tage der Band, aber wir bewegen uns auch vorwärts. Wir machen die Musik ja nicht, um andere Leute zufriedenzustellen, wir machen Musik für uns selbst. Ich schätze, man kann es ohnehin nicht allen recht machen. Für uns ist es wichtig, die Musik zu machen, die wir wollen.