Die CHRIS ROBINSON BROTHERHOOD lebt auf kleinerem Fuß – und genießt es

Riesige Stadien, 30 Millionen verkaufte Alben, wüste Drogenexzesse, aber auch zwei Scheidungen und Kinder, für die er kein Sorgerecht hat: Chris Robinson erlebte alle Höhen und Tiefen der Marke Showbiz – und ist zu einer folgenschweren Erkenntnis gekommen: Auf den ganzen Trubel, der mit einer erfolgreichen Rockband wie den Black Crowes einhergeht, habe er schlichtweg keine Lust mehr. Deswegen lebt er jetzt in Marin County, im bergigen Norden von San Francisco, in ganz bescheidenen, ruralen Verhältnissen.

„Ich habe eine Hütte, ein Studio, eine Frau und jede Menge Wale, die vor der Bucht schwimmen. Außerdem jede Menge Hippies und Deadheads in der Nachbarschaft. Es ist eine freakige Community.“ Deren Einfluss sich auch in seiner Musik niederschlägt. Denn Robinson, der von den Tantiemen der Crowes-Jahre lebt, macht keinen konventionellen, massentauglichen Rock mehr.

50 JAHRE UND KEIN BISSCHEN LEISE - Vor einem halben Jahrhundert gründeten sich EPITAPH

Im Winter 1969/70 begann die Karriere von Epitaph. Und zwar in den Kellerräumen des Dortmunder Musikclubs Fantasio. Schnell stellten sich Erfolg in den USA ein – aber auch finanzielle Schwierigkeiten, die zum mehrfachen Break in der Bandgeschichte führten. Doch die Gruppe um den britischen Gitarristen Cliff Jackson und den deutschen Bassisten Bernd Kolbe erwies sich als langlebig. Ihr neues Album „Long Ago Tomorrow“ erscheint rechtzeitig zum goldenen Jubiläum.

eclipsed: Bandgründung 1969 – wie hast du dieses große Jahr des Rock, Stichwort: Woodstock, erlebt?

Cliff Jackson: Also die meisten Bands damals auf Woodstock waren eigentlich unbekannt. Santana zum Beispiel. Bei uns war das Kultfestival in Scheeßel angesagter. Damals gab es auch noch nicht so viele Musikmagazine, die darüber berichteten, nur die „Bravo“. In England immerhin der „Music Maker“.

Mit „Citizen: In The Next Life“ lässt BILLY SHERWOOD erneut eine verlorene Seele auferstehen

Der Multiinstrumentalist, Sänger und aktuelle Yes-Bassist Billy Sherwood hat sich dreieinhalb Jahre nach dem Konzeptalbum „Citizen“ mit „Citizen: In The Next Life“ ein zweites Mal mit seiner fiktiven Figur Citizen beschäftigt, einem Mann, dessen Seele in immer neuen historischen Situationen inkarniert. Schlecht für Citizen ist, dass er sich ausschließlich in finsteren Zeiten aufhalten muss. Anders als beim Vorgänger hat der 54-jährige Sherwood, der auch als Tontechniker und Produzent arbeitet, diesmal alles im Alleingang eingespielt.

eclipsed: Was macht die Figur Citizen für dich so spannend?

Neil Hannon von THE DIVINE COMEDY hat noch immer Melodien auf Lager, die funktionieren

Neil Hannon und The Divine Comedy sind immer für Überraschungen gut. Hannon ist ein Musikliebhaber, der sich unablässig mit allen erdenklichen Klangrichtungen vollsaugt. Das neue Album „Office Politics“ ist eine Schatzkiste an skurrilen Ideen und unwiderstehlichen Melodien. Hannon will sich weder limitieren lassen noch seine Hörer unterfordern. Nach 30 Jahren Bandgeschichte und einem Dutzend Alben will er immer noch sich und seine Hörer auf höchstem Niveau unterhalten – und ab und zu ein wenig ärgern.

eclipsed: Dein Album klingt fast wie ein Musical. Es ist sehr bunt, hat catchy Melodien, und du lieferst auch Kontext, Kulissen und Umgebungen für jeden Song.

ARK NOIR - Aus dem Bauch für den Bauch

Nein, neuartig ist das nicht, was Ark Noir auf ihrem Debüt spielen. Aber es ist verdammt nah dran. Das Münchener Quintett besteht aus Moritz Stahl (Saxofon), Sam Hylton (Keyboards), Tilman Brandl (Gitarre), Robin Jermer (Bass) und Marco Dufner (Drums). Ende Juni erscheint das Debütalbum „Tunnel Visions“, dessen neun Tracks mit ungewöhnlichen Ideen, Klängen und Arrangements überzeugen. Sie alle haben einen avantgardistischen Jazz- und Fusiontouch und dieselbe Basis: Elektronische Beats und jede Menge Effekte. eclipsed sprach mit Schlagzeuger Marco Dufner über die Hintergründe der Band.

eclipsed: Ihr seid noch eine relativ junge Band. Bitte beschreibe euren bisherigen Werdegang.

SUPERTRAMP - 40 Jahre „Breakfast In America“

Vor vierzig Jahren schufen Supertramp mit „Breakfast In America“ ihr bis dato zugänglichstes Werk. Es bedeutete für die britische Formation nicht nur den Durchbruch in den USA. Es ist auch die Platte, die sich aus ihrem Katalog mit Abstand am besten verkaufte, die Platte, die sie zu Weltstars und zu einer Stadionband machte. Was man ihr nicht anhört, ist der beschwerliche, teilweise quälend langsame Entstehungsprozess – in einer Zeit, in der sich die beiden Songwriter Rick Davies und Roger Hodgson bereits tunlichst aus dem Weg gingen. Zum vierzigsten Jahrestag der Veröffentlichung der Platte begeben wir uns auf Spurensuche und sprechen mit Hodgson und John A. Helliwell über ihren größten Wurf.

50 JAHRE WOODSTOCK - Die Ausstellung

Nur wenige singuläre Musikevents haben eine ganze Generation geprägt und über viele Jahrzehnte hinaus wie ein Leuchtfeuer gewirkt. Das Festival auf unscheinbaren Weidefeldern eines Milchbauern in Bethel, 70 Kilometer vom namensgebenden Woodstock entfernt, gehört definitiv dazu. Der Film ist Kult. Die große Wanderausstellung „Elliott Landy Woodstock Vision. 50 Years Woodstock. The Exhibition“ berichtet nun noch einmal von den magischen Tagen im August ‘69, als der Hippiespirit auf seinem Zenit war.