VIBRAVOID - Today never knows

Die Auseinandersetzung mit dem Jahr 1967 geht weiter. Allerorten, so scheint es, werden jubiläumstrunken wieder die Ideen und Konzepte diskutiert, die die Jugendbewegung vor fünfzig Jahren umgetrieben haben. Die deutsche Band Vibravoid bewahrt das kulturelle Vermächtnis der Hippies. Für ihren Lenker Christian Koch ist dies keine Mode, sondern Überlebensprinzip: „Heutzutage stimmt alles nicht mehr so richtig“.

VANILLA FUDGE - Pünktlich, weil zu früh

2017 jährt sich die Gründung von Vanilla Fudge zum fünfzigsten Mal. Doch die Band mit dem berühmten Slow-Motion-Sound hat ihr Jubiläum bereits im vergangenen Jahr begangen. Im südschwedischen Örtchen Norje hat die auf Coversongs spezialisierte US-Formation vor 35.000 Fans beim „Sweden Rock Festival“ aufgespielt. Nachzuerleben ist dieser historische Auftritt mit dem CD/DVD-Dokument „Live At Sweden Rock 2016“, das Vanilla Fudge jetzt pünktlich zum runden Geburtstag vorlegen.

CHRIS HILLMAN - America first

Chris Hillman wird als Wegbereiter des Countryrock verehrt. Und das, obwohl er als Bassist der Byrds eher dem psychedelischen Folkrock verbunden war. Bei weiteren Bandkooperationen wie den Flying Burrito Brothers oder Manassas frönte er – als Gitarrist – allerdings hauptsächlich seinem geliebten Westernsound, der vielleicht amerikanischsten aller musikalischen Spielarten. Das tut er auch auf seinem jüngsten Solowerk „Bidin’ My Time“.

WOBBLER - Alle Zeit der Welt

Sechs Jahre haben die norwegischen Progtrolle Wobbler zwischen dem letzten Album und ihrem aktuellen Werk verstreichen lassen. Zeit, die sie unter anderem mit der Suche nach einem neuen Gitarristen verbringen mussten. Vielleicht hat die Spanne aber auch dazu beigetragen, dass sich die Band gesammelt hat. Dass sie sich noch mal vergewissert hat, wer sie ist und wo sie künstlerisch hinwill. Zumindest vermittelt diesen Eindruck die neue, tief im Prog der Siebziger verwurzelte Platte.

QSP-QUATRO SCOTT POWELL - Wer kann, der kann

Drei der prägenden Persönlichkeiten des Glamrock vereinen sich zu einem überraschend frischen Rockprojekt. Suzi Quatro, Sweet-Gitarrist Andy Scott und Slade-Schlagzeuger Don Powell sind QSP. 1973 hätte man wahrscheinlich von einer Glamrock-Elefantenhochzeit gesprochen und die Hitlieferanten Nicky Chinn und Mike Chapman dahinter vermutet. Viereinhalb Jahrzehnte später bleibt es immer noch eine Kollaboration, die Aufmerksamkeit erregt.

PREMIATA FORNERIA MARCONI - Do you speak italiano?

Damit hatte kaum jemand gerechnet: Die italienischen Prog-Granden PFM sind nach einigen Umbesetzungen fleißig wie lange nicht und bringen mit „Emotional Tattoos“ nach elf Jahren ein neues Studioalbum auf den Markt. Es ist eine Doppel-CD geworden, mit jeweils elf Titeln mit italienischen beziehungsweise englischen Texten. Die neue Platte besitzt nicht ganz die Magie von Bandklassikern wie „Per un amico“ oder „L’isola di niente“. Aber es ist unverkennbar PFM!

EMERSON, LAKE & PALMER - Die letzte Fanfare

Im März 2016 beging Keith Emerson Selbstmord, neun Monate später erlag Greg Lake einem Krebsleiden. Das Prog-Urgestein ELP war auf das „P“ geschrumpft – „P“ wie Carl Palmer. Der 67-Jährige ist quicklebendig, strotzt vor Tatendrang. Er ist Nachlassverwalter der berühmten Gruppe. Er war federführend bei der Konzeption und Zusammenstellung des neuen Boxsets „Fanfare: 1970-1997“. „Es ist die letzte Fanfare, die von ELP zu hören sein wird“, sagt er. „Irgendwann muss Schluss sein mit der Vergangenheitsbewältigung. Ich möchte mich ab sofort nur noch mit meiner kreativen Zukunft beschäftigen.“