SOEN erforschen auf ihrem neuen Album die eigenen Abgründe

Die Supergroup Soen setzt sich aus ehemaligen Mitgliedern verdienter Heavy-Rockbands aus Schweden zusammen, darunter Opeth und Amon Amarth, wo Drummer Martin Lopez spielte, oder Willowtree, einstmals Band von Sänger Joel Ekelöf. Das Quintett, zu dem neben den Genannten noch Bassist Stefan Stenberg, Gitarrist Marcus Jidell und Keyboarder Lars Ahlund gehört, setzt jedoch weniger auf Härte denn auf starke Atmosphären und Melodien. Dazu passen die Themen des dritten Albums „Lykaia“, bei dem sich auf interessante Weise persönliche und politische Themen verknüpfen.

ULAN BATOR - Musikalische Revolution dank technischer Evolution

Amaury Cambuzat dürfte hierzulande am ehesten durch seine Zusammenarbeit mit der deutschen Krautrock-Legende Faust (in Gestalt von Zappi Diermaier und Jean-Hervé Péron) bekannt sein. Dass der Franzose bereits seit Anfang der 90er Jahre mit seiner Band Ulan Bator eine ganze Reihe außergewöhnlicher Alben veröffentlicht hat, wird hingegen kaum jemand auf dem Radar haben. Zu Unrecht, wie nun das neueste Werk „Stereolith“ beweist. Abermals ist es mit seinen repetitiven Strukturen zwischen Krautrock, Industrial, Psychedelic, Elektronik, Progressive und der New Yorker No-Wave-Szene angesiedelt, und das alles verpackt in merkwürdigen Sounds.

PAIN OF SALVATION - Im Angesicht des Todes

Die Wahrscheinlichkeit, dass er die Erkrankung überleben würde, lag bei weniger als fünfzig Prozent. Doch Daniel Gildenlöw kämpfte sich ins Leben zurück und sicherte damit auch den Fortbestand seiner von ihm 1984 gegründeten Band, die seit 1991 als Pain Of Salvation bekannt ist. Jetzt legt diese ihr zweites Album nach dem gravierenden Einschnitt vor. Während Gildenlöw sich wieder auf die Basics im Leben besinnt, haben Pain Of Salvation ihre fundamentalen Stärken wiederentdeckt.

JEFFERSON AIRPLANE - Lift-off in Hashbury

Heute sind sie fast vergessen – dabei waren Jefferson Airplane die erste der großen Acidrockbands aus San Francisco, die einen Plattenvertrag erhielt. Mit Hits wie „Somebody To Love“ und „White Rabbit“ schrieben Paul Kantner, Grace Slick, Marty Balin und Co. nicht nur Rockgeschichte, sie wurden darüber hinaus zum musikalischen Aushängeschild der Hippiebewegung. Vor fünfzig Jahren erschien Jefferson Airplanes Gegenkulturfanal „Surrealistic Pillow“.

BLACKFIELD - Ziemlich beste Freunde

Sie sind ein seltsames Paar: Der extrovertierte, glamouröse, vielleicht auch ein bisschen selbstverliebte Israeli und das arbeitswütige, introvertierte Multitalent aus Großbritannien. Doch obwohl – oder gerade weil – Aviv Geffen und Steven Wilson wenig gemeinsam haben, bilden sie ein spannendes Duo, das mit „V“ schon jetzt eines der besten Alben 2017 vorlegt.

CRIPPLED BLACK PHOENIX haben sich aus ihrer existenziellen Krise befreit

Crippled Black Phoenix beschäftigen sich mit der aktuellen gesellschaftspolitischen Situation. Und auch um interne Themen kreisen ihre Gedanken. Hinter der Band aus Bristol liegen Rechtstreitigkeiten mit ihren ehemaligen Mitgliedern Karl Demata und Christian Heilmann. Sie hat die Zerreißprobe überstanden. Crippled-Kopf Justin Greaves hat indes eine persönliche Misere durchschritten: Er hat seine Depressionen bekämpft und in die Schranken gewiesen. Gestärkt sei er daraus hervorgegangen, so der 45-Jährige.

Schwester Morphium - MARIANNE FAITHFULLzum Siebzigsten

Am 29. Dezember ist Marianne Faithfull siebzig Jahre alt geworden. Für den ehemaligen Junkie, der mit Alben wie „Broken English“, „Strange Weather“ oder „Before The Poison“, zur eleganten Düsterikone wurde, kein Anlass zum Feiern. Die „Mutter aller Rock-Chicks“ hat in den Sechzigerjahren als erste Frau neben Nico genauso wild gefeiert wie die Rockstars, mit denen sie liiert war. Wir haben sie in ihrer Wahlheimat Paris auf einen Kaffee im Hotel Costes an der Rue Saint Honoré aufgesucht.

The Art Of Sysyphus Vol. 91

BLACKFIELD - Family Man (3:37)
Album: V (2017) (VÖ: 10.02.)
Label/Vertrieb: Kscope/Edel
www.kscopemusic.com/artists/blackfield

Schwelgerische Streicher, sehnige Gitarren, ein Refrain, der seines gleichen sucht, und Melodien, die verführen und bezaubern. All das trifft nicht nur auf das hier präsentierte, rockige „Family Man“ zu, sondern auf nahezu alle Songs des Albums. Mit dem neuen Werk knüpfen BLACKFIELD an ihre frühen Meisterwerke an.