OPETH - In die Welt der Zauberin

Die ehemaligen Death-Metaller Opeth unternehmen mit ihrem zwölften Studioalbum „Sorceress“, genau wie mit den Vorgängerwerken „Heritage“ (2011) und „Pale Communion“ (2014), ausgedehnte Streifzüge in die Klangwelten der Siebzigerjahre, dort wo die progressive Zauberwelt am buntesten war. Dabei klingen sie jedoch immer heutig. Die schwedische Formation ist mit ihrem Spiritus Rector Mikael Åkerfeldt über die Jahre gereift.

MARILLION - Prog-Protest

Vier Jahre nach „Sounds That Can’t Be Made“ kehren Marillion mit einem erstaunlichen Album zurück: Das Herzstück von „F E A R – Fuck Everyone And Run“ bilden drei Longtracks, die aufgrund ihrer Sozialkritik aufhorchen lassen. Die Möglichkeiten, die die Verbindung von Musik und Politik bietet, lotet die Band wie selten zuvor aus. Das Ergebnis ist eine fordernde, dabei ungemein erfüllende Synthese aus Message, Handwerk und Emotionalität. „Es ist unser Protestalbum“, stellt Steve Hogarth klar.

VAN DER GRAAF GENERATOR - Ende offen

Van der Graaf Generator wollen derzeit nicht gestört werden. Zumindest verlautbaren sie dies mit dem Titel ihres neuen Albums – immerhin dem fünften seit ihrem überraschenden Comeback im Jahr 2004. Und Bandkopf Peter Hammill schließt nicht aus, dass „Do Not Disturb“ weitere Veröffentlichungen folgen könnten. Im Interview verrät er viel über die aktuelle Befindlichkeit der außergewöhnlichen Progressive-Rock-Formation. Während Ex-Mitglied David Jackson daran erinnert, wie es überhaupt zur Reunion des hochfragilen Konstrukts Van der Graaf Generator kam.

KANSAS - Heute ein Phönix

Kansas sind eine der dienstältesten Progbands und noch heute ein Garant für mitreißende Konzerte. Galt die Gruppe einst als amerikanische Antwort auf Yes, war sie doch von Anfang an um ein eigenes Profil bemüht. Mit ihrer neuen Einspielung „The Prelude Implicit“ – der ersten seit 16 Jahren – zeigt die runderneuerte Formation (seit 2014 mit dem Sänger Ronnie Platt), dass sie immer noch eine ganze Menge auf dem Kasten hat.

URIAH HEEP - Remember the time

Mick Box, Gitarrist und einzig verbliebenes Gründungsmitglied von Uriah Heep, freut sich darüber, dass er den Backkatalog der ausdauernden Formation endlich einmal in ansprechender Form präsentieren kann. Mit „...Very ’Eavy ...Very ’Umble“, „Salisbury“ und der Compilation „You Turn To Remember“ geht die Zeitreise los. Und der 69-jährige Engländer schwelgt in Erinnerungen.

Der Gefangene von Belfast - VAN MORRISON wäre lieber Tierarzt...

Über 30 Jahre ist es her, dass der kleine, korpulente Mann mit einem deutschen Magazin gesprochen hat. Nicht, weil er etwas gegen das Land hätte, in dem er sich in den frühen 60ern (mit den Monarchs) seine ersten musikalischen Sporen verdiente, sondern weil er schlicht und ergreifend keine Interviews mag. So gar nicht. Ihn trotzdem vors Mikro zu kriegen, ist ein echtes Geduldsspiel...

Zu brav, um mutig zu sein - MEAT LOAF verabschiedet sich...

Ins noble Regent-Hotel in Berlins Mitte hat Marvin Lee Aday alias Meat Loaf die Presse geladen, um jedem einzelnen Journalisten zu erklären, dass „Braver Than We Are“ sein bisher stärkstes Album sei. „Ich meine das komplett ernst, das ist das Beste, was ich je gemacht habe. Es ist alles im Fluss auf dieser Platte, dadurch ist sie noch stärker geworden als ‚Bat Out Of Hell‘.“ Der 68-jährige Sänger redet sich in Rage, fuchtelt mit dem LP-Cover von „Braver Than We Are“ herum und erklärt ungefragt sämtliche Tracks.

Music From Time And Space Vol. 62

MARILLION - The New Kings (IV): Why Is Nothing Ever True? (3:10)
Album: FEAR - Fuck Everyone And Run (2016)
Label/Vertrieb: earMUSIC/Edel
www.marillion.com

Politik und Prog vereint in emotional aufwühlenden, wunderbar arrangierten Longtracks – das neue Album der britischen Prog-Legende hat es in sich. Marillion beziehen klar Position gegen die stetig wachsende, unselige Macht des Kapitals und verpacken ihr „Protestalbum“ (Steve Hogarth) in anmutige, experimentelle, mitreißende Songs.