ALICE COOPER - Zehntausendmal gestorben

Alice Cooper wird am vierten Februar siebzig Jahre alt. Seit über fünf Jahrzehnten bietet er oft skurriles, manchmal dramatisches, immer unterhaltsames Rocktheater, an dessen Höhepunkt die Bühnenfigur Alice Cooper ihr Leben verliert. Dabei wird oft vergessen, dass in dieser Zeit ein gutes Dutzend Alben entstanden ist, mit dem Cooper Rockgeschichte geschrieben hat. Ebenso wird gerne übersehen, dass der US-Amerikaner neben seinem frühen Mentor Frank Zappa, derjenige war, der Sarkasmus, Ironie und Humor als Ausdrucksmittel der Rockmusik etablierte.

JOE SATRIANI - Aliens unerwünscht

Joe Satriani ist ein Meister in puncto Melodieführung, Ton und Sound. E-Gitarren-Asse wie Steve Vai oder Andy Timmons sind bei ihm in die Lehre gegangen. Er ist mit Deep Purple aufgetreten und hat sich bei Chickenfoot auch im Bandkontext bewährt. Jetzt legt der 61-Jährige US-Amerikaner mit „What Happens Next“ sein sechzehntes Studioalbum vor, bei dem er sich ein Sci-Fi-Verbot auferlegt hat, und bringt im März zusammen mit John Petrucci und Uli Jon Roth auch seine G3-Gitarren-Extravaganz wieder auf deutsche Bühnen.

BOB SEGER - Die ewige Stimme

Bob Seger ist wieder da. Mit Wucht. Die Stimme des 72-Jährigen aus Detroit brodelt auf der aktuellen Veröffentlichung „I Knew You When“, hier wütet weiterhin eine Urgewalt. Nachdem der hemdsärmelige Mann mit dem großen Charisma bereits 2004 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen worden war, wurde er 2015 mit dem „Billboard Legend Of Live Award“ bedacht. Zu Recht.

WHITESNAKE - Vierzig Jahre durchgeschlängelt

Aus der Asche von Deep Purple entstiegen Mitte bis Ende der Siebzigerjahre einige der spannendsten Bands der Rockgeschichte: nach Rainbow (1975) die Ian Gillan Band (1975), die 1978 zur NWOBHM-Truppe Gillan mutierte, Paice Ashton Lord, kurz PAL, (1976) und schließlich Whitesnake (1978). David Coverdales Truppe sollte die Erfolgsleiter bisweilen höher erklimmen als das Mutterschiff. Die Band des Schlangenbeschwörers hat sich seit ihrer Gründung vor vierzig Jahren etliche Male gehäutet, ist bis heute aber ein gefährliches Rockreptil geblieben.

Aufbaukurs „Erwachsenwerden“ - Drei Jahre nach dem Album „Songs Of Innocence“ veröffentlichten U2 die Fortsetzung

U2

Kein U2-Album ist bislang von der Presse derart hämisch seziert worden wie „Songs Of Experience“. Manch ein Kritiker urteilte zwar mit größerem Augenmaß, doch als ein Meisterwerk wird die vierzehnte Studioarbeit der irischen Superstars sicher nicht in die Geschichte eingehen. U2 gehen mit ihrem zeitgenössischen Stadiosound auf Nummer sicher, versuchen sich aber gleichzeitig jüngeren Hörern anzubiedern. Das gibt Bono auch unumwunden zu. So erklärte er unlängst, dass man in Zeiten von Spotify mehr an der Qualität des einzelnen Songs arbeiten müsse, damit er ins Radio komme. Die Zeiten klar definierter Singles seien schließlich vorbei.

Musikalischer Outlaw - ERIK COHEN kombiniert Hardrock mit deutschen Texten

Erik Cohen ist eine Kunstfigur, dies betont der Sänger, der auf den bürgerlichen Namen Daniel Geiger hört, immer wieder. „Er ist definitiv ein musikalischer Outlaw, der auch mal mit dem Kopf durch die Wand geht. Wie ‚Theo gegen den Rest der Welt‘“, erklärt er in Anspielung auf den 80er-Jahre-Film mit Marius Müller-Westernhagen. Mit Kunstfiguren kennt sich Geiger indes aus, seiner Band Smoke Blow steht er seit vielen Jahren als Frontmann Jack Letten vor. Als sich Smoke Blow 2010 dann entschlossen, in den Teil-Ruhestand zu gehen – sie veröffentlichen keine Alben mehr, spielen aber noch hier und da Konzerte –, schlug die Geburtsstunde von Erik Cohen...

Liebe „All“-gegenwärtig - Meister Yoda hat das neue Album der BLACK SPACE RIDERS beeinflusst

Thematisch dreht sich diesmal alles um den ewigen Kampf Gut gegen Böse. Er entbrennt um „Amoretum“, so der Albumtitel, ein Garten Eden irgendwo im All, der letzte Ort seiner Art. Ein Konzeptalbum also? „Nein, eher ein Liederzyklus um eine Idee herum“, erklärt Sänger und Gitarrist  JE. Wie schon „Refugeeum“ ist auch der Titel „Amoretum“ ein Kunstwort, das auf den Inhalt hinweist; es setzt sich aus „Amore“ (Liebe) und „Aboretum“ (ein geschützter Garten oder Park) zusammen.

The Art Of Sysyphus Vol. 96

MAGNUM - Forbidden Masquerade (4:58)
Album: Lost On The Road To Eternity (2018)
Label/Vertrieb: Steamhammer/SPV
www.magnumonline.co.uk

Ein Volltreffer nach dem Anderen. Kein MAGNUM-Album der Neuzeit liefert soviel Klassiker-verdächtigen Stoff wie „Lost On The Road To Eternity“. „Forbidden Masquerade“ beginnt etwa, als wäre es ein „Lost“-Track von „On A Storyteller's Night“ (1985), doch MAGNUM haben hier und auf dem Album noch einiges mehr zu bieten.