Drei ist keiner zu viel - HENRIK FREISCHLADER zelebriert nach seiner kurzen Auszeit nun „NewBlues“ im Trio

Da hat er die Bluesrock-Gemeinde ganz schön überrascht, als er nach seinem Livealbum „Live 2014 – Night Train To Budapest Farewell Tour“ wirklich für einige Zeit von der Bildfläche verschwand. Der zehn Jahre zuvor mit „The Blues“ zum ersten Mal in den Fokus gerückte Multiinstrumentalist, der erst qua Umweg über seine Begeisterung für die Blues-Alben Gary Moores zur Gitarre kam, legte eine Pause ein. Dass dies jedoch nicht der endgültige Abschied von der Musikszene sein konnte, war klar, denn ein solches Talent zieht mit Anfang 30 nicht so einfach einen Schlussstrich...

Der Gentleman - Mit GEORGE MARTIN verlor die Popwelt ihren vielleicht modernsten Traditionalisten

Er war so britisch, wie man das der selbstsüchtigen, extrovertierten Welt des Pop nur wünschen konnte. Nicht zuletzt zeigte sich das in seiner von Ironie durchtränkten Selbstsicht. Seinen Job und seine Verdienste als Produzent nahm er nie zum Anlass, die eigene Person in den Vordergrund zu stellen. Lieber trat er hinter das Werk zurück und pries das künstlerische Genie seiner Klienten. In einer Zeit, als er das Studio als musikalisches Instrument zu etablieren half, sah er sich, so sagte er einmal, in der Tradition jener tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten, die dereinst als „waghalsige Piloten, ganz ohne Plan und im offenen Cockpit“ den Luftraum erobert hatten. Very British, indeed.

Rappelkiste - IRMIN SCHMIDT blickt auf sein Lebenswerk in Form der Box „Electro Violet“ zurück

Der in Südfrankreich lebende Komponist und Keyboarder Irmin Schmidt gehört zu den einflussreichsten Musikerpersönlichkeiten, die Deutschland im zwanzigsten Jahrhundert hervorgebracht hat. Zuallererst ist sein Name mit der Kölner Band CAN verbunden, aber er hat auch zahlreiche Soloalben, Soundtracks und sogar eine Oper geschaffen. Ein Jahr vor seinem achtzigsten Geburtstag erscheint unter dem Titel „Electro Violet“ eine Box mit der Retrospektive seines Gesamtwerks. Mit einer nicht ganz unwesentlichen Einschränkung.

The Art Of Sysyphus Vol. 87

SANTANA - Blues Magic (4:25)
Album: Santana IV (2016)
Label/Vertrieb: Santana IV/Thirty Tigers/Alive
www.santana.com

Ein faszinierendes Album, das nicht nur im Titel den Geist der frühen Santana wieder aufgreift. Lauscht man den neuen Songs des Gitarrenmagiers, kommt sofort das oft zitierte ‚Woodstock-Feeling‘ auf, so auch beim atmosphärischen „Blues Magic“. Auf angenehme Art altmodisch produziert und trotzdem zu keinem Moment altbacken. Album des Monats!

Horizontale Schieflage - HORIZONTAL ASCENSION spüren einer Fusion des 21. Jahrhunderts nach

Das Bandprojekt Horizontal Ascension vereint Musiker der Bands Flaming Bess (eine der dienstältesten deutschen Prog-Rock-Bands) und Marquette (moderner melodischer Prog). Die Multiinstrumentalisten Achim Wierschem (auch bekannt unter dem Alias Mindmovie) und Markus Roth machen mit dem US-Sänger Mike Hartmann gemeinsame Sache. Herausgekommen ist ein ambitioniertes Album, das mit vielen Longtracks deutlich in die Zukunft progressiver Musik weist. Klassischer Prog, härterer Prog-Metal und jazzige Elemente werden zu einer Art Fusion des 21. Jahrhunderts verdichtet.

YES - Denkmalpflege im Akkord

Yes

Chris Squire tot, Jon Anderson unerwünscht: Bei Yes sind keine Gründungsmitglieder mehr mit dabei, genauso wenig wie Musiker der ersten Besetzung. Hat das Flaggschiff des klassischen Progressive Rock ein Glaubwürdigkeits- bzw. Authentizitätsproblem? Wenn dem so ist, lässt es sich zumindest nichts davon anmerken. Im Gegenteil: Die Yes-Maschinerie läuft auf Hochtouren. Im Mai kommt die Gruppe zu acht Konzerten nach Deutschland und in die Schweiz. Wir nutzen diese Gelegenheit, um mit Steve Howe und Geoff Downes über die Befindlichkeit des ruhmreichen Quintetts zu sprechen, lassen daneben aber auch Rick Wakeman zu Wort kommen, der mit Jon Anderson und Trevor Rabin derzeit eine Art Yes-Gegenband auf die Beine stellt. Und on top packen wir noch die Liste der 50 größten Yes-Songs.

MOTORPSYCHO - Jenseits der Vorstellungskraft

Auf ihrem neuen Opus „Here Be Monsters“ lassen es die Norweger ein wenig ruhiger angehen als auf ihren Vorgängeralben. Erinnerungen an ihre folkige Phase Anfang der Nullerjahre werden da wach. Das soll aber nicht heißen, dass ihre Musik an Intensität verloren hätte. Im Gespräch mit eclipsed berichtet Bent Sæther, wie es über Umwege zu dem Album kam und was die Band plant.