NEIL YOUNG - Der Unbeugsame

Schon als junger Sänger, als Vertreter der Hippie-Generation, hat Neil Young kein Blatt vor den Mund genommen. Und er ist der streitbarste, manchmal im besten Sinne des Wortes hemmungslose Geist der Rockmusik geblieben: Bei dem Kanadier, der am 12. November siebzig Jahre alt wird, gibt es keine Anzeichen von Altersmilde. Wir zeigen im Folgenden, warum es so wichtig ist, dass „der Alte“ immer noch da ist.

JEFF LYNNE’S ELO - Alte Schule

Es ist eine kleine Sensation: 14 Jahre nach „Zoom“ wagt Jeff Lynne einen neuerlichen Anlauf mit dem Electric Light Orchestra. Das besteht neben ihm zwar nur noch aus Keyboarder Richard Tandy und hat wenig mit dem bombastischen Sound der 70er zu tun, könnte aber, so spekulieren Plattenfirma, Management und Künstler, der ganz große Wurf werden. Schließlich ist Nostalgie das Gebot der Stunde und Lynne selbst so old school, wie man nur sein kann.

KEITH RICHARDS - Frühstück der Götter

Nach den Feierlichkeiten und Aktivitäten rund um das 50-jährige Bestehen der größten Rock’n’’Roll-Band der Geschichte hat sich deren Gitarrist Keith Richards die Zeit genommen, ein neues Soloalbum zu veröffentlichen. Außerdem präpariert er sich für seinen nächsten Studiogang m it den Stones. Woher nimmt er die Kraft dazu? Unter anderem aus dem täglichen Joint, den er sich zum Aufstehen gönnt.

MINIMAL MUSIC - Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose ist eine Rose

„Ich bin besessen von Repetition.“ Der dies gesagt hat, ist einer der Pioniere der Minimal Music. La Monte Youngs frühe Arbeiten sind denn auch geprägt von den ständigen Wiederholungen einfacher musikalischer Muster. Zusammen mit einer Hand voll weiterer Komponisten gilt er als Wegbereiter einer Stilrichtung, deren unwiderstehlicher Klangsog tief auf die Rock- und Popmusik eingewirkt hat. Wir nehmen den achtzigsten Geburtstag von La Monte Young und Terry Riley zum Anlass, um an diesen faszinierenden Grenzbereich zu erinnern und um seine Einflüsse auf die populäre Musik aufzuzeigen.

PHIL COLLINS - Der Rückzug vom Rückzug

Vier Jahre Vorruhestand sind genug. Phil Collins plant den Rückzug vom Rückzug. Mit eisernem Willen kämpft er gegen die Schmerzen an. Das Problem des ehemaligen Genesis-Schlagzeugers und -Frontmanns: eine komplizierte Nervenkrankheit, die einfach nicht besser werden will. Wann er wieder aktiv ins Geschehen eingreift, ist ungewiss. Dafür rührt er im Moment aktiv die Werbetrommel für die Neuauflage seiner acht Soloalben.

PETER GABRIEL - Selbstfindung, Phase I bis IV

Am 15. August 1975 stieg Peter Gabriel bei Genesis aus. Es folgte ein zweijähriger Rückzug aus dem Musikgeschäft, den der Sänger dazu nutzte, seine Solokarriere zu planen. Es sollte ein Bruch mit seiner Vergangenheit werden. Von den vier Alben, die er zwischen 1977 und 1982 veröffentlichte und die bezeichnenderweise alle den Titel „Peter Gabriel“ tragen, lässt sich die Entwicklung einer Vision ablesen, die in der populären Musik ihresgleichen sucht. Aus Anlass der Wiederveröffentlichung der ersten vier Alben auf Vinyl begibt sich eclipsed auf Spurensuche.

JOE JACKSON - Der Stadtneurotiker

4x4 – in Berlin, New York, Amsterdam und New Orleans nahm der Engländer Joe Jackson jeweils vier Songs für sein neues Werk „Fast Forward“ auf. Und wenn Jackson etwas anpackt, dann tut er dies aus vollster Überzeugung und selten konzeptionslos. So überzeugend wie auf seinem ersten Album mit selbst geschriebenen Songs seit sieben Jahren war er schon lange nicht mehr.

MOGWAI - „Ich möchte nicht in einer Jam-Band spielen“

Es gilt als Inbegriff der Postrock-/New-Artrock-Band. Gruppen wie Mono oder Explosions In The Sky sind stark von ihm beeinflusst. Schritt halten mit ihm konnte freilich keine. Nun begeht das schottische Quintett Mogwai seinen 20. Geburtstag – und beschenkt sich und seine Fans mit einer willkommenen Werkschau, die die stilistische Feinjustierung der einst für ihre bizarre Lautstärke berüchtigte Formation nachzeichnet.