„Ascension Codes“ zeigt die Progmetal-Innovatoren CYNIC am Scheideweg

Den offenen Raum, voller Möglichkeiten, wo alles endet und neu beginnt, wollte Künstlerin Martina Hoffmann in ihrem ätherischen Artwork zu „Ascension Codes“ darstellen. Es passt zu Cynics viertem Studioalbum in 34 Jahren Bandgeschichte. Abschied und Aufbruch zugleich. Hoffmann erinnert damit an ihren verstorbenen Lebenspartner Robert Venosa, dessen Malereien seit den frühen Neunzigern jede Veröffentlichung der Band schmückten. Bis jetzt. Bis jetzt waren auch auf jedem Album Cynics Drummer Sean Reinert und Bassist Sean Malone zu hören. 2020 verloren beide ihr Leben – und der Progressive Metal zwei seiner prägendsten Figuren. Wenige Acts hatten ähnlich großen Einfluss auf die Entwicklung des Genres, und das, obwohl Cynic immer etwas unter dem Radar flogen.

Das ANIMAL COLLECTIVE experimentiert auf seinem Album mit gängigen Songformaten

Sie sind wohl die flexibelste Band der Welt. Das Animal Collective hat zwar vier feste Mitglieder, doch nicht alle von ihnen sind an jedem Album beteiligt. Vielleicht dauert es deshalb auch etwas länger, bis der versammelte Zoo sich überhaupt zu einer neuen Produktion durchringen kann. Auf „Time Skiffs“, ihrem ersten Werk seit sechs Jahren, ist die Band wieder komplett. 23 Jahre nach ihrer Gründung ist den ewigen Avantgardisten Panda Bear, Avey Tare, Geologist und Deakin ihr bislang zugänglichstes Album gelungen.

Von den gewohnten Brüchen, Genre-Sprüngen und Klangexperimenten ist diesmal nur wenig zu spüren. „Wir hatten gar nicht vor, etwas Zugängliches zu machen“, räumt Panda Bear ein, „es hat sich einfach so ergeben. Aber wir wollten schon etwas Ruhigeres machen als in der Vergangenheit. Insofern ist die Pille vielleicht leichter zu schlucken. Aber ich bin mir nicht einmal sicher, ob wir damit tatsächlich mehr Leute erreichen werden.“

Musik und Autos brachten CURSE OF LONO durch ein schweres Pandemiejahr

„Eigentlich fing alles recht fröhlich an“, erinnert sich Felix Bechtolsheimer, kreativer Kopf und Gründer der Band. „Für das Album ‚As I Fell‘ und die dazugehörige Dokumentation gab es viel Kritikerlob und Preise. Wir tourten ausgiebig. Ich war voller Ideen und begann Anfang 2020 in meinem Studio mit den Arbeiten an neuen Songs. Als meine Frau eines Tages hustend hereinkam und sich krank fühlte, war das wie ein Warnsignal. Vielleicht hatte sie schon Covid, aber es war ganz zu Beginn der Pandemie, und es gab noch keine Testmöglichkeiten.“ 

SPIDERGAWD betitelten ihr sechstes Album doch tatsächlich mit „VI“

Unsere nach Motorpsycho zweitliebsten Trondheimer empfehlen sich mit einem neuen Album, welches mit Hardrock-Hits am Stück aufwartet. Wird dieses Mal mit der Kraft der Twin Guitars aus Spidergawd also vielleicht doch noch eine Stadion-Rockband? Gitarrist Per Borten klärt auf.

eclipsed: „I“, „II“, „III“, „IV“, „V“ und jetzt „VI“. Habt ihr keine Ideen für sinnvolle Albumtitel? … Bitte nimm die Frage nicht zu ernst! (lacht)

Per Borten: Sinnvolle Titel? Mit Zahlen ist es tatsächlich einfacher. Manchmal habe ich aber das Gefühl, dass diese Titel durchaus etwas zu sagen haben. Die so zu betiteln ... hmmmmm. Ehrlich gesagt, bin ich froh, dass ich das nicht tun muss. 

eclipsed: „I“ bis „IV“ erschienen innerhalb eines Jahres. Nun braucht ihr zwei Jahre pro Platte. Was sind die Gründe? 

THE BEATLES - Der neue Blick auf „Let It Be“

Das Abschiedsalbum der Beatles „Let It Be“ steht für den Versuch, etwas zu kitten, das sich nicht mehr reparieren ließ: vier müde Musikpioniere, die nicht mehr in einem gruppendynamischen Verbund arbeiten konnten, geschweige denn wollten und die sich trotzdem auf ein ebenso kostspieliges wie nervenaufreibendes Experiment einließen, das von Anfang an zum Scheitern verurteilt war. Giles Martin berichtet im Gespräch mit eclipsed nicht nur über seine Neuabmischung des Albums und die Zusammenstellung nie zuvor veröffentlichter Studioaufnahmen, sondern wirft auch einen persönlichen Blick – und zugleich den seines verstorbenen Vaters – auf ein Werk, das es neu zu bewerten gilt.

THE DOORS - Aus dem Chaos in die Magie

50 Jahre ist es her, dass „L.A. Woman“ veröffentlicht wurde. Anlässlich des runden Jubiläums, zu dem ein Boxset mit dem neu gemasterten Album inklusive zahlreicher Outtakes erschienen ist, sprachen wir mit Doors-Drummer John Densmore u. a. über Gesangsaufnahmen im Badezimmer und einen leicht außer Kontrolle geratenden Sänger, der sich dabei gleichwohl zu beherrschen wusste.

ALAN PARSONS - Show ohne Ende

Mit „LiveSpan“ legte der legendäre Abbey-Road-Studio-Tonmeister Alan Parsons bereits 2013 ein ziemlich definitives Livealbum vor, das die großen Artrock-Tracks des Alan Parsons Project im knackigen Bühnengewand gut einfing. „Live In Colombia“ brachte unter dem Banner The Alan Parsons Symphonic Project 2016 die einst kühnen Klangträume dann gar famos mit großem Orchester auf die Live-Bühne. Was kann dem „The NeverEnding Show: Live In The Netherlands“ hinzufügen? Auch zu weiteren Projekten wie einem kommenden Studioalbum und Remaster-Boxen haben wir Alan Parsons im Zoom-Interview befragt.

eclipsed: Was hebt das neue Livealbum heraus, abgesehen von drei neuen Songs des letzten Studioalbums „The Secret“? Was hat den Gig in Utrecht so besonders gemacht, um hier ein neues Videodokument aufzunehmen?