MYSTERY setzen mit ihrem neuen Album auf Erlösung nach harten Zeiten

Als sich Michel St-Père aus seinem Studio in Montreal zum Zoom-Interview dazuschaltet, nimmt nebenan gerade seine Zweitformation Huis ihr neues Album auf, das er mischt. Mit eclipsed spricht der Gitarrist und Keyboarder mit dem markanten Ziegenbart über seine Band Mystery und deren neues Wir-Gefühl, über Hoffnung für die Menschen und was Erlösung für ihn bedeutet.

LIFESIGNS bringen ihr Album „Altitude“ live nach Deutschland

Obwohl zu ihren ehemaligen und gegenwärtigen Mitgliedern Musiker wie Zoltán Csörsz (The Flower Kings), Nick Beggs (Steven Wilson, The Mute Gods) und vor allem John Young (Fish, John Wetton) zählen, sind die bereits seit zehn Jahren existierenden Lifesigns bislang, was ihre Bekanntheit betrifft, nicht in die erste Reihe des Prog vorgedrungen. Wir gehen mit Gründungsmitglied John Young auf Spurensuche und beleuchten den aktuellen Stand. 

eclipsed: John, was dürfen wir von den anstehenden Konzerten erwarten?

John Young: Wir werden euch das „Altitude“-Album präsentieren. Es hat sich als sehr beliebt entpuppt, also haben wir beschlossen, im zweiten Teil der Shows das gesamte Album zu spielen. Und der erste Teil wird ein „Greatest Hits“-Programm sein, das sich immer wieder leicht verändert.

eclipsed: „Altitude“ entstand während der Pandemie. Es klingt dennoch sehr rund. Habt ihr euch persönlich getroffen? 

Mit seinem zweiten Soloalbum „Maze Of My Mind“ bricht MARTIN MILLER zu neuen Ufern auf

Er ist Gitarrenlehrer, YouTuber, Ibanez-Signature-Artist und Solokünstler. Mit seiner exzellent besetzten Martin Miller Session Band hat er großartige Cover-Medleys geschaffen, die von Toto, Genesis, Deep Purple und The Police bis hin zu a-ha und Tears For Fears die größten Rock-Hits aller Zeiten abdecken. Der gebürtige Leipziger jammt schon mal ganz locker mit Paul Gilbert live im Studio, Dream Theaters John Petrucci adelte ihn als „Monster-Gitarristen“, und das Vorwort für sein aktuelles Lehrbuch schrieb Andy Timmons. 2013 erschien sein erstes Instrumental-Soloalbum „The Other End“, jetzt legt er mit „Maze Of My Mind“ in einem gänzlich anderen Genre nach.  

Das Trio SCHWARZBRENNER zeigt auf ihrem neuen Album den Blues klassischer Dichter auf

Es ist so eine Sache mit der „klassischen deutschen Romantik“ à la Novalis, Friedrich Schlegel oder Joseph von Eichendorff – denn was haben diese Poeten des späten 18. bzw. 19. Jahrhunderts mit Bluesrock von heute zu tun? „Eine ganze Menge“, meint Wolfgang Becker, Kopf des Trios Schwarzbrenner aus dem nordrhein-westfälischen Ratingen. Der Sänger und Gitarrist zeigt sich überzeugt davon, dass „Eichendorff und Konsorten durch den ‚Blues‘ von einst ihren poetisch-romantischen Ton zu Ende geführt haben“. Aus diesem Grund widmeten Schwarzbrenner dem großen romantischen Utopisten samt vier anderen Klassikern ihr 14. Album in knapp drei Dekaden Bandhistorie. Es ist „Das Leuchten der Poesie“ betitelt und stellt eine so gewagte wie ungewöhnliche Mixtur dar, eingespielt mit jeder Menge Herzblut.

eclipsed: Warum diese eigentlich paradoxe Paarung zwischen Blues und Romantik?

MADLEN KEYS erschaffen dynamische Tagträume aus Prog, Alternative Rock und Artpop

Würden Florence And The Machine ein Konzert von Porcupine Tree besuchen, bei dem im Vorprogramm Paramore spielt, und würde die gesamte Bande dann bei der After Show Party eine Jamsession starten, käme so in etwa der Sound der Pariser Indie-Rock-Band Madlen Keys heraus, die im April ihr Debütalbum „Event Horizon“ veröffentlichte. Noch ist das virtuose Quintett aus Paris um die ursprünglich aus Korsika stammende Caroline Calen ein Geheimtipp, doch das wird sich hoffentlich bald ändern. Die Band beherrscht ihre Kunst so gut, dass sie ein diverses Publikum vom bewanderten Progger bis zum Alternative-Pop-Fan begeistern kann.

YES - Zurück in die Zukunft!

Yes

Die verbliebene Yes-Mannschaft um Gitarrist Steve Howe nimmt Fahrt auf: Mit „Mirror To The Sky“ erscheint nach „The Quest“ (2021) das zweite Album ohne Gründer Chris Squire. Versehen mit einem famosen Roger-Dean-Cover, entfaltet es auch musikalisch wieder 70erJahre-Feeling. Im Interview äußerten sich Howe und Keyboarder Geoff Downes zum Entstehungsprozess und den Songs des neuen Werks.

Band geht weiter. 2015 verstarb Bassist Chris Squire, im vergangenen Jahr Drummer Alan White, Jon Anderson und Rick Wakeman machen seit Jahren ihr eigenes Ding, doch Yes bleibt sehr lebendig. Nach der künstlerischen Bankrotterklärung „Heaven & Earth“ (2014) zeigte „The Quest“ (2021) nur minimale Anzeichen musikalischer Genesung. „Mirror To The Sky“ deutet nun darauf hin, dass die kreativen Batterien des Yes-Mutterschiffs wieder stärker aufgeladen wurden: Wie in den 70ern sind gleich mehrere Longtracks an Bord.

RUSH - „SIGNALS“ wird 40

Es kann sinnbildlich verstanden werden, dass Rush auf ihrer R40-Tournee, bei der sie sich chronologisch durch ihre Diskografie arbeiteten, die Pause zwischen die Beiträge von „Moving Pictures“ und „Signals“ legten. Schließlich stellt das 1982 erschienene Album eine der deutlichsten Zäsuren in ihrer Karriere dar. Kein völliger Neubeginn, wie ihn andere Bands in dieser Zeit wagten. Aber der Beginn eines neuen Kapitels, das mehrere Alben lang andauern sollte.