VVLVA - Es muss knistern!

Vvlva – das sind fünf junge Männer aus Aschaffenburg, die sich dem 60er/70er Jahre Retrorock verschrieben habe und nun nach dem 2018er „Path Of Virtue“ mit „Silhouettes“ das zweite Album vorlegen. Darauf bestätigen Vvlva nicht nur die Qualität des Debüts, sondern steigern sie noch. Eclipsed sprach mit Sänger Tobias Ritter.    

eclipsed: Bereits nach dem ersten Album gab es ein Interview mit eclipsed. Jetzt auch nach dem zweiten Album. Tolle Quote, oder?

Tobias Ritter: Na klar, das ist für uns eine Riesensache!

eclipsed: Jetzt so kurz nach der Veröffentlichung des neuen Albums: Kannst du sagen, was du über „Silhouettes“ denkst?

BENT KNEE agieren noch experimentierfreudiger als bisher

„Erwartet das Unerwartete“ – dieses Motto von Peter Gabriel könnte auch für das amerikanische Artrock-Sextett Bent Knee gelten. Denn während die Absolventen des Berklee College Of Music mit dem Vorgänger „Land Animal“ ihre zugänglichste Songkollektion abgeliefert haben, ist das fünfte Album „You Know What They Mean“ ihr radikalstes Statement, das gelegentlich mit harschen Klängen verstört, andererseits mit emotionalen Artrock-Songs wieder versöhnt.

RAY ALDER nutzt die Fates-Warning-Pause für sein erstes echtes Soloalbum

„Vamos!“, ruft Ray Alder. 22 Grad, ein lauer Abend in Madrid, ideal für eine Runde mit seinem Hund Sam – Telefoninterview hin oder her. „Sorry“, entschuldigt sich Alder. „Ich hoffe, das ist okay?!“ Ist es. Die Promotion für sein Soloalbum „What The Water Wants“ erledigt der 52-Jährige, den die Progmetal-Fans als Sänger von Fates Warning kennen, so nebenbei. Denn Zeit ist etwas, wovon der Wahl-Spanier momentan nicht viel zur Verfügung hat. Das Album fertigzustellen, hat länger gedauert als gedacht.

BATTLES reisen in verschiedene Epochen der Popgeschichte

Alle vier Jahre bringt die New Yorker Band Battles ein neues Album heraus. Ursprünglich als Quartett gestartet, ist die Formation auf ihrer vierten CD „Juice B Crypts“ auf Duo-Stärke geschrumpft. Ihrem Einfallsreichtum tut das jedoch ebenso wenig Abbruch wie ihrem Volumen. Battles, das sind heute noch Drummer John Stanier und Gitarrist Ian Williams. Die Songs auf „Juice B Crypts“ könnten unterschiedlicher kaum sein.

Der Vierjahresrhythmus der Battles-Veröffentlichungen ist reiner Zufall, aber dem neuen Album hat diese Pause gutgetan, um sich zu sammeln und mit diversen Gastvokalisten an die Klasse des Debütalbums „Mirrored“ anzuschließen. „Nach der letzten Platte sind wir zwei Jahre getourt“, erzählt John Stanier, „dann brauchten wir ein wenig Abstand. Diese Dinge sind normal. Der Unterschied bestand diesmal darin, dass jemand abgesprungen ist: Drei Jahre nach der letzten Platte fragte uns das Label, ob es nicht Zeit für eine neue CD sei.

Acht Jahre nach Ende von Sonic Youth legt KIM GORDON ihr erstes Solo-Album vor.

Meilensteine wie „Daydream Nation“ oder „Goo“ machten Sonic Youth zur Underground-Rock-Institution – bis die Scheidung von Bassistin Kim Gordon und Sänger/Gitarrist Thurston Moore das Ende der Kultband markierte: Im Oktober 2011, nach 30 Jahren und 13 Alben, gaben die New Yorker ihre Trennung bekannt. Jetzt, nach langer Selbstfindung und dem Umzug nach Los Angeles, meldet sich Gordon (66) mit ihrem Alleingang „No Home Record“ zurück.

eclipsed: Wie denkst du heute über die Zeit mit Sonic Youth? Bereust du irgendetwas?

Bluesrockerin SAMANTHA FISH kann sich nur schwer entscheiden

Auf ihren letzten Alben versuchte sich die 30-jährige Gitarristin und Sängerin eher darin, ihr Soundspektrum zu erweitern, und entfernte sich dabei schleichend von ihrer eigentlichen Stärke: dem Bluesrock. Samantha Fish kann sich aber anscheinend auch in privater Hinsicht nicht so recht entscheiden und wechselt zwischen einem Wohnort in Louisiana und ihrer eigentlichen Heimatstadt Kansas City hin und her. „Ich treffe Entscheidungen oftmals sehr intuitiv. Das fühlt sich in dem jeweiligen Moment immer gut an!“ Americana, Soul und Gospel hat sie derart in ihren Sound-Kanon integriert. „Damit bin ich aufgewachsen.“ Doch in ihrem tiefsten Inneren ist sie dennoch Rockerin. Dass sie darüber hinaus eine variable und facettenreiche Stimme hat, schadet einem Bluesrock-Song ganz und gar nicht.

ALCEST machen sich auf den Weg ins mythologische Theben

Im alten Ägypten diente die Sphinx als Ehrenmal für Pharaonen, die Hethiter verehrten sie als Torwächter, in südostasiatischen Kulturen hat sie Beschützerfunktion. In der griechischen Mythologie dagegen wird sie zum Todesdämon. Und nun prangt sie als zentrales Artwork-Element auf dem sechsten Album Alcests, „Spiritual Instinct“. Es ist gerade die Ambivalenz der Figur, die Band-Mastermind Stéphane „Neige“ Paut so fasziniert. „Sie hat ein sehr schönes Gesicht und elegante Flügel, aber besitzt auch Krallen und animalische Elemente. Darin finde ich mich selbst wieder“, sinniert er. „Einerseits ist man dieses spirituelle Wesen, das nach Höherem strebt. Andererseits ist man auch einfach nur ein Tier mit Urinstinkten, das wütend, ängstlich und oft sehr düster ist.“ Damit liefert er die Charakterisierung seiner Musik gleich mit. Schon immer zeichneten sich Alcest durch die Verknüpfung scheinbarer Gegensätze aus.

IMPERIAL JADE sind dabei, ihrem Bandnamen gerecht zu werden

„Kaiserjade“ (engl. „Imperial Jade“) ist die wertvollste Jade-Art überhaupt und ein ganz besonders schönes Schmuckstück. Da dachten sich fünf junge Musiker aus der Gegend von Barcelona, dass dies doch genau der richtige Name für ihre 2012 gegründete Band wäre. „Damals waren wir noch alle Teenies“, erzählt der mittlerweile 22-jährige Keyboarder und Gitarrist Hugo Nubiola lächelnd. Das erste Album hieß dann Ende 2015 treffend „Please Welcome Imperial Jade“, es sorgte allerdings noch nicht für so viel Wellengang, als dass man damit auch außerhalb Kataloniens große Beachtung gefunden hätte.

Das änderte sich Ende des Vorjahres, als die Band die ursprüngliche Version von „On The Rise“ veröffentlichte. „2018 ist viel passiert, wir haben auf einer Reihe von Festivals mit unseren Helden wie Deep Purple, Aerosmith oder Alice Cooper gespielt. Das gab uns noch mehr Selbstvertrauen, und wir wussten, dass wir auf dem richtigen Weg waren.“