OK GOODNIGHT entführen ihre Hörer in eine märchenhafte Tierwelt

Mit ihrem Konzeptalbum „The Fox & The Bird“, das die Kür zum „Album des Monats“ nur um Haaresbreite verfehlte, wurde die Bostoner Progmetalband Ok Goodnight zur größten Überraschung unserer Oktoberausgabe. Die darauf erzählte Geschichte um einen Fuchs und einen Vogel, die ihr Land vor einer Dürre retten wollen, ist kompositorisch so umgesetzt, dass sich die verschiedenen Tiere und die sie umgebende Landschaft in der Musik widerspiegeln. Seit Kurzem ist das Album über den Internetshop Just For Kicks auch in Deutschland erhältlich. Im Gespräch mit eclipsed erzählten Sängerin Casey Lee Williams und Keyboarder/Gitarrist Martín de Lima viel Interessantes über den Entstehungsprozess. Kennengelernt haben sich die Musiker am Berklee College of Music in Boston, wo es sie aus unterschiedlichen Gründen hingezogen hatte. Martín de Lima führt aus: „Was unseren Schlagzeuger Augusto Bussio angeht, waren Dream Theater seine große Inspiration.

PROG 1983 - Neuerfindung der alten Helden und Morgendämmerung des Neoprog

Mitte der 70er-Jahre überschritt die progressive Rockmusik ihren Zenit und begann, sich in übertriebenem Bombast und Selbstgefälligkeit zu verlieren. Der Aufstieg des mainstreamaffineren AOR und die Disco-Welle setzten ihr ebenfalls mächtig zu. Der neue Feuilleton-Liebling des Vereinigten Königreichs, der Punk, der sich auch als Gegenbewegung zum verkünstelten, aufgeblasenen Rock der „langweiligen alten Säcke“ sah, erschien dann wie der Sargnagel des Genres. Anfang der 80er war Prog nicht mehr hip, sondern geradezu ein Schimpfwort. Doch Totgesagte leben länger: Ende 1983 waren Genesis und Yes mit ihren Hits „Mama“ bzw. „Owner Of A Lonely Heart“ wieder in aller Munde. Zugleich wurde das alte Genre von einer jungen Garde von Musikern wiederbelebt, die erste Erfolge feierten, allen voran Marillion. Im Folgenden beleuchten wir, wie es zu diesen Entwicklungen kam und was den speziellen progressiven Sound der 80er-Jahre ausmachte.

Die OSTROCK-Story Teil 1 - Geh dem Wind nicht aus dem Weg

Als im Jahr 1957 in Ostberlin, Leipzig und Dresden die ersten Schülerbands im Geiste des Rock & Roll für Aufsehen sorgten, ahnte noch niemand, dass 20 Jahre später Ostrockbands mit deutschen Texten eine feste Bank sein würden. Rock „Made in GDR“ wurde durch die Puhdys, City und Karat zum gern gesehenen Exportschlager im Devisen-armen kleineren Teil Deutschlands. Die SED-Administration in Ostberlin war hin- und hergerissen, freute sich über die harte D-Mark, die durch die Langhaarigen ins Land floss, und war gleichzeitig zutiefst besorgt über die unerschrockene Aufmüpfigkeit so mancher Rockband. Egal, ob die nun Blues, Progrock, Jazz, Punk oder Metal spielte. Im ersten Teil unserer dreiteiligen Ostrock-Story sprechen wir mit damaligen Wegbereitern über wilde Anfangsjahre, Beat-Verbot und neue Rhythmen.

STEVEN WILSON - Grenzgänger und Grenzensprenger

Am liebsten hätte Steven Wilson einen musikalischen Diplomatenpass – einen Blankoschein, tun zu können, was immer er will, ohne sich um Genres zu scheren. Diesem Ansatz folgt auch sein siebtes Studiosolowerk „The Harmony Codex“. Der Brite selbst bezeichnet es als „definitives Steven-WilsonAlbum“, weil es all das beinhalte, was ihn über die Jahrzehnte musikalisch ausgezeichnet habe. Da zu dem, was ihn als Menschen und Musiker ausmacht, Porcupine Tree und Pink Floyd ebenso gehören wie die Beschäftigung mit grundlegenden Fragen oder aktuellen gesellschaftlichen Problemen, kommt all dies auch in den Interviews zur Sprache, die unsere Autoren Marcel Anders und Bernd Sievers mit ihm geführt haben.

NEW MODEL ARMY - Ungewohnte Schritte und neue Wege

Am 15. Juli 2022 gaben New Model Army im Berliner Tempodrom ein einmaliges Konzert: Zusammen mit dem Orchester Sinfonia Leipzig präsentierten Justin Sullivan und seine Mitstreiter ihre Songs in einem ungewohnten, aber durchaus faszinierenden Gewand, wie der nun veröffentlichte Audio- und Videomitschnitt „Sinfonia“ belegt.

Wie schon so oft in den letzten Jahren empfängt uns Justin Sullivan via Zoom in seinem Wohnzimmer im englischen Bradford. Auch diesmal hält er eine E-Zigarette in der Hand und hat eine Menge zu berichten – nicht nur zu seinem Orchesterabenteuer, sondern auch zu einem neuen Album, das im Januar 2024 erscheinen soll.

eclipsed: Glückwunsch zum gelungenen Orchesteralbum, das dieser Tage erscheint! 

JOE BONAMASSA - Geballte Blueskompetenz

Vor zwanzig Jahren rettete JOE BONAMASSA seine ins Stocken geratene Karriere mit dem Album „Blues Deluxe“, auf dem er seinen musikalischen Helden Tribut zollte. Nun erscheint „Blues Deluxe Vol. 2“. Im Gespräch verrieten er und sein Freund, Zweitgitarrist und Produzent JOSH SMITH eclipsed, warum Bonamassa zum Wiederholungstäter wurde und wie die Zusammenarbeit der beiden funktioniert.

TESSERACT - Zwischen den Realitäten

„War Of Being“ spricht als Titel für sich: Es ist ein schwerer Brocken, den sich die Progmetaller von TesseracT als Nachfolger ihres erfolgreichen 2018er Albums „Sonder“ vorgenommen haben. Es ist ein Konzeptalbum. Es geht um eine eigene Welt, in der sich schlussendlich auch ein Abbild der inneren Kämpfe darstellt. Aber nicht nur textlich, sondern auch musikalisch hebt sich das Quintett auf ein neues Level. Bassist Amos Williams beleuchtet die Hintergründe und Verstrickungen des vielleicht wichtigsten Werks der Bandkarriere näher.