DAVID GILMOUR - Respektables Alter, respektable Karriere

Vor den Interviews anlässlich der Veröffentlichung seines vierten Soloalbums „Rattle That Lock“, seinem ersten seit neun Jahren, scheint David Gilmour äußerst dünnhäutig: Fragen zu Pink Floyd sind unerwünscht, auf respektvolle Anrede wird Wert gelegt, und mehr als zwanzig Minuten seiner wertvollen Zeit gewährt er niemandem. Das riecht nach Monster-Ego und mürrischem Altrocker. Doch eclipsed ließ sich davon nicht abschrecken.

KADAVAR - Neue Heimat Berlin

2015 wird in die Geschichte von Kadavar eingehen als das Jahr, in dem die Band ihren ersten Albumklassiker platziert hat. Wer das neue Werk „Berlin“ das erste Mal hört, wird von seiner Wucht fast erschlagen. Doch schon vor „Berlin“ galt die Band als die deutsche Stoner-Hoffnung.

GRATEFUL DEAD - Jammen auf hohem Niveau

Die Grateful Dead begehen den fünfzigsten Jahrestag ihrer Gründung mit mächtigem Theaterdonner. Ganz so, wie es ihrem Status als Ikonen der Gegenkultur, die längst auch von Vertretern des Establishments verehrt werden, entspricht. Höhepunkte der Feierlichkeiten waren die fünf Auftritte in Santa Clara und Chicago – die letzten, die die Musiker als Grateful Dead spielen werden. Aus allen Winkeln der USA strömten die Deadheads zu den Shows und verwandelten profane Footballstadien in Schauplätze eines beinahe unwirklichen Happenings. eclipsed war mittendrin.

30 JAHRE LIVE AID - Die große Ernüchterung

Dreißig Jahre nach der ehrgeizigsten Wohltätigkeitsveranstaltung der Musikgeschichte ist es traurige Gewissheit: Sechzehn Stunden Superstars am laufenden Band haben zwar für ein historisches Konzertereignis gesorgt, die Probleme in Äthiopien aber nicht einmal im Ansatz gelöst.

LED ZEPPELIN - Der krönende Abschluss

Mit „Presence“, „In Through The Out Door“ und „Coda“ endet eine der erfolgreichsten Remasters-Serien der Rockgeschichte – und die Reihe an quartalsmäßigen Audienzen bei Gitarrengott Jimmy Page in London. Der plaudert zum Abschluss noch einmal aus dem Nähkästchen und verspricht ein baldiges Wiedersehen in einer ganz anderen Mission. Hoffentlich.

Das eclipsed-Labelporträt: BUREAU B Freigeist und Elektronik

Es fällt auf, dass es überwiegend deutsche Künstler sind, mit denen Bureau B zusammenarbeitet. Buskies: „Bei den Wiederveröffentlichungen haben wir uns auf Deutschland konzentriert. Das ist kein Muss. Es hat sich so ergeben. Die Kontakte sind einfacher, weil wir uns in diesem Umfeld bewegen.“ Das Angebot mag eine Nische bedienen, es hat sich aber dennoch erweitert. Reihse: „Das Spektrum ist größer geworden. Roedelius, Qluster, Schnitzler, Asmus Tietchens, Pyrolator oder die Sachen vom Atatak-Label. Von keinem anderen Label besitze ich selbst mehr Platten.“

CHRIS SQUIRE - Das Fundament von Yes

Ein Vollblutmusiker, ein Arbeitstier, ein lockerer, sympathischer Kerl, ein sensibler Riese – so erinnern sich Wegbegleiter, Freunde und Journalisten an Chris Squire. Der Mitbegründer von Yes war nicht nur ein formidabler Bassist, sondern auch menschlich ein ganz Großer. Squire ließ nie den Rockstar raushängen. Er war nie abweisend, selten schlecht drauf. Als im Mai bekannt wurde, dass er an Leukämie erkrankt war, trudelten von allen Seiten und über alle Kanäle Genesungswünsche ein. Doch bereits am 27. Juni erlag Squire im Alter von 67 Jahren der Krankheit.

NEIL YOUNG - Heiliger Zorn

Youngs Erregung auf dem neuen Album ist echt. Sie erinnert an sein Engagement für Bewegungen wie No Nukes in den späten Siebzigerjahren oder Farm Aid ein Jahrzehnt später. Auf „The Monsanto Years“ wettert der alte Rocker gegen alles und jeden, scheut sich auch nicht davor Namen zu nennen. Am prominentesten sind die Konzerne Monsanto und Starbucks. „Monsanto and Starbucks: Mothers want to know what they feed their children“, heißt es unter anderem in dem Song „A Rock Star Bucks A Coffee Shop“.