ANDERS BUAAS bereist auf „The Edinburgh Suite“ musikalisch die Hauptstadt Schottlands

Anders Buaas ist bekannt für seine Konzeptalben, die häufig den Geist eines Mike Oldfield atmen. Nach der Beschäftigung mit Hexen (drei Alben „The Witches Of Finnmark“) und zuletzt dem Tarot hat er nun eine musikalische Stadtführung durch das schottische Edinburgh vorgelegt. Wir wollten wissen, was ihn an dieser Stadt und der schottischen Kultur so reizt und welche musikalisch progressiven Bilder ihm hierzu eingefallen sind.

eclipsed: Wunderbar, dass du ein ganzes Album über Edinburgh gemacht hast. Ich selbst bin ein großer Liebhaber von Schottland und seinen Menschen, Landschaften, Inseln und Städten, da ich vor langer Zeit in Aberdeen studiert habe und in Oban gelebt habe. Wie kamst du auf die Idee, ein Konzeptalbum über das schöne schottische „Edinbarah“ (Anmerkung: schottische Dialektform) zu machen? Was ist deine persönliche Geschichte mit Edinburgh?

NAUTILUS befahren auf „A Floating City“ wieder Jules Verne‘sche Gewässer

Ihren originellen Mix aus Artrock Marke Mike Oldfieldscher Gitarrenarbeit und traditioneller elektronischer Musik à la Berliner Schule zelebrieren Nautilus schon seit 1998. Seit dem letzten Album „The Mystery Of Waterfalls“ von 2020 haben die Keyboarder Martin Ludwig/Jürgen Dürrbeck und Gitarrist Werner Strätz noch als Sänger und Bassist Meiko Richert hinzugewonnen. Nach der zwölfjährigen Auszeit vor dem „Waterfalls“-Album haben die Kapitän-Nemo-Meeressüchtigen nun wieder mächtig Fahrt aufgenommen. Von den Jules-Verne-Themen, denen sie bereits ihren Band- wie Konzeptalbennamen verdanken, kommen sie aber nicht weg.

PETER FRAMPTON verabschiedet sich mit einem Karriere-umspannenden Live-Set

Nachdem auch seine letzte Europatournee wegen COVID-19 mehrmals verschoben werden musste, kann es Peter Frampton nun kaum erwarten, aufzutreten. Im Unterschied zu anderen Künstlern steht der 1950 in einem Londoner Vorort geborene Rockmusiker allerdings unter Zugzwang. Seine Muskelerkrankung IBM („Inclusion Body Myositis“ – Einschlusskörpermyositis) sorgt dafür, dass er kaum noch länger warten könnte. „Aber nun schaffe ich es im Gegensatz zu früher schon nicht mehr, ein ganzes Konzert im Stehen zu spielen. Ich muss es jetzt machen wie die alten Blueser und mir einen Stuhl zu Hilfe nehmen.“

Die SIMPLE MINDS schließen mit „Direction Of The Heart“ an ihre New-Wave-Phase an

Die schottischen Simple Minds um Frontmann Jim Kerr und Gitarrist Charlie Burchill gehören zu den Überlebenden der New-Wave-Ära der frühen Achtziger. Mit „New Gold Dream (81-82-83-84)“ schrieben sie in diesem Kontext 1982 Geschichte. Später änderten sie ihren Stil stärker in Richtung Stadionrock, bestens verwirklicht auf „Street Fighting Years“ (1989). Anfang des neuen Jahrtausends mussten die ewigen Konkurrenten von U2 dann mit nachlassendem Erfolg und wechselnden Plattenfirmen kämpfen, sind nun aber längst wieder voll da. Das brandneue Album „Direction Of The Heart“ dockt an die großen Wave-Tage an.

Auf ihrem vierten Album präsentieren sich O.R.k. als harmonische Einheit

Ork

„Der Bandname leitet sich von der italienischen Bezeichnung für den Killerwal Orca ab, ein ebenso schönes wie gefährliches Tier“, erklärt Bassist Colin Edwin gleich zu Beginn des Interviews. Er selbst hatte immer ein wenig Bedenken aufgrund der Verwechslungsgefahr mit den fiesen Wesen aus dem Fantasy-Epos „Der Herr der Ringe“. „Damit haben wir gar nichts am Hut. Aber den Vergleich zwischen dem Wal und unserer Musik finde ich immer noch passend.“ 

BANCO DEL MUTUO SOCCORSO legen ein weiteres innovatives Konzeptalbum vor

Was bringt einen modernen Musiker des 21. Jahrhunderts dazu, sich mit gut 500 Jahre alter Lyrik über Jahre hinweg intensiv zu beschäftigen? Derart intensiv, dass diese Poesie als ausschließliche Inspirationsquelle für sein neues Album dient? „Ganz einfach“, lacht Vittorio Nocenzi, der sich diesen vermeintlich anachronistischen Schuh angezogen hat: „Das Zeug ist grandiose Literatur. Und weist einige Parallelen zu Themen der Gegenwart auf.“ Nocenzi ist das einzig verbliebene Gründungsmitglied der Italo-Prog-Legende Banco Del Mutuo Soccorso, deren selbstbetiteltes Debütalbum vor exakt einem halben Jahrhundert in den Handel kam. Der 1951 in der Nähe von Rom Geborene (wo er bis heute zu Hause ist) klemmt sich seit jeher hinter die Tasteninstrumente. Vor allem aber ist der redselige Vittorio Haupttexter des Sextetts, der sich gern komplexe Themen für seine Lyrics aussucht.

Auf ihrem neuen Album verbinden GLASS HAMMER die musikalische Vergangenheit mit der Gegenwart

Mit „At The Gate“ endet Glass Hammers Albentrilogie um den mysteriösen Dieb Skallagrim. Es ist eine Geschichte von Trauer, Sehnsucht und der vergeblichen Suche nach etwas, das ihm die Welt nicht geben kann. Eine Thematik wie geschaffen für epische und ausufernde Sounds, doch die Progger wählten für das große Finale eine andere Form: Treibende und riffbetonte, bisweilen grimmige Kompositionen dominieren – eine weitere, überraschende musikalische Häutung der 1992 im US-Bundesstaat Tennessee gegründeten Band.

Das Debüt von HAVEN OF ECHOES klingt ungewöhnlich und hat auch einen solchen Hintergrund

Andreas Hack ist nach wie vor bass erstaunt, wenn er daran denkt, wie das Debüt seines neuen Projekts entstand. „Nachdem ich mit meiner früheren Band Frequency Drift acht Alben eingespielt hatte, war ich der Sache ein wenig müde“, konstatiert der 46-jährige Bayreuther. „Wir hatten mit ‚Letters To Maro‘ nicht nur unser kommerziell, sondern auch in kreativer Hinsicht erfolgreichstes Werk vorgelegt, waren damit quer durch Europa getourt. Wie will man das toppen? Jedenfalls liegt die Band auf Eis. Unter einer sehr dicken Eisschicht“, betont er.