KING CRIMSON - Sternenlos und purpurrot

Das Auseinanderfallen der als provisorisch angesehenen King-Crimson-Besetzung, die 1971 das Album „Islands“ eingespielt hatte, ist gezeichnet von einer Zäsur, die von der endgültigen Entzweiung von Robert Fripp und Peter Sinfield geprägt ist, der nicht nur als Texter, sondern auch als konzeptioneller Denker agiert hatte. Plötzlich stand Fripp ohne Mitstreiter da. Doch aus dieser Notlage heraus entstand das, was viele Anhänger als stärkste Phase der Band ansehen. Wir erzählen die Geschichte der vielgerühmten „Road to ‚Red‘“, sprachen exklusiv mit Robert Fripp, weisen auf besondere Tracks hin und stellen uns zudem die Frage, ob Trios im Prog größere Spuren hinterlassen haben.

GENESIS - 50 Jahre "The Lamb Lies Down On Broadway"

Vor 50 Jahren legten Genesis ihr einziges Studiodoppelalbum vor, das bis zum heutigen Tag eine Ausnahmestellung einnimmt und eine Kultanhängerschaft besitzt. Das ambitionierte Konzeptwerk mit filmreifer Story bedeutete für die Band eine ähnliche Zäsur wie fünf Jahre später „The Wall“ für Pink Floyd: Am Ende der Tour zum Album stieg der charismatische Frontmann Peter Gabriel aus. Wir beleuchten das kryptische Konzept von „The Lamb Lies Down On Broadway“ und befragen dazu ausführlich den Gitarristen Steve Hackett, der anlässlich des Jubiläums in diesem Jahr auch mit Songs jenes Albums auf Tour ist.

FISH - Insel-Exil

Endlich, nach vielen Jahren der verschobenen Termine und missglückten Versuche, wird Fish seine Karriere mit zwei Highlights beenden: einer umfassenden Tournee, bei der auch Urgestein Mickey Simmonds erstmals seit den 90ern wieder mit an Bord sein wird, sowie den lange erwarteten Reissues seiner ersten beiden Alben „Vigil In A Wilderness Of Mirrors“ und „Internal Exile“. Aber ob er danach wirklich in Rente geht?

Fish vertilgt gerade noch schnell eine Schüssel Nudeln, während er den Zoom-Anruf entgegennimmt; beim letzten Mal war es noch ein Weizenbier. Währenddessen beschwert er sich lautstark über das Nicht-Auftauchen des Gasinstallateurs, der in seinem neu erworbenen Haus auf den Äußeren Hebriden einen Ofen einbauen sollte. Die Befürchtung, dass die Interview-Zeit mit einem Gespräch über unzuverlässige Handwerker draufgeht, bestätigt sich glücklicherweise nicht; so aufgeräumt und konzentriert hat man den ewigen Fast-Rentner noch nie erlebt.

DREAM THEATER „Ich fühle mich wieder wie 18!“

Die Vorfreude auf die Ende Oktober startende „c“ ist groß, und das umso mehr, als ExSchlagzeuger und Gründungsmitglied Mike Portnoy wieder mit an Bord und auch ein neues Album bereits am Horizont erkennbar ist. Wir erreichten Gitarrist John Petrucci während der Tour-Vorbereitungen in New York.

Fragen zu Portnoys Vorgänger Mike Mangini sind im Interview vonseiten des Managements allerdings ausdrücklich nicht erwünscht, am besten mögen sich alle Fragen auf die kommende Tour konzentrieren, so die Ansage. Auch sind detaillierte Fragen zum kommenden Album, das vermutlich Anfang 2025 erscheinen wird, grundsätzlich unerbeten. Ein paar erhellende Infos konnten wir dem muskelbepackten Rübezahl-Gitarristen dennoch entlocken.

eclipsed: Wie fühlte es sich an, wieder mit Mike Portnoy zusammen im Studio zu sein? 

MICHAEL SCHENKER - Fremde in der Nacht

Von 1973 bis 1978 dauerte die erste Michael-Schenker-UFO-Ära. Fünf Studioalben und das Livealbum „Strangers In The Night“ begründeten den heldenhaften Ruhm des deutschen Ausnahmegitarristen. Mit „My Years With UFO“ blickt Schenker zurück auf diese Zeit und lässt sie mit neuen, spannenden Versionen seiner damaligen Songs neu erblühen. Zudem gibt er Einblicke in sein kompliziertes Verhältnis zu UFO-Sänger Phil Mogg.
Als „Strangers In The Night“ im Januar 1979 veröffentlicht wurde, war Michael Schenker gerade ausgestiegen bei UFO. Dennoch gehört das Live-Doppelalbum zu den Highlights der Band und der Karriere des inzwischen 69-jährigen niedersächsischen Gitarristen.

NICK CAVE & THE BAD SEEDS - Rückzug vom Rückzug

Sechs Jahre hat Nick Cave keine Interviews gegeben. Jetzt redet er wieder – weil er etwas zu sagen hat und weil sein 18. Studioalbum „Wild God“ einen wichtigen Wendepunkt in seiner Karriere darstellt: Die Zeit der Trauer und Selbsttherapie ist vorbei, von nun an genießt er das Leben wieder, wie chaotisch und verrückt die Welt auch sein mag.

Das Ambiente passt zum Künstler: Nick Cave empfängt in einem Londoner Luxushotel im viktorianischen Stil, wo er mit schwarzem Zweireiher, schulterlangem Haar und frisch polierten Lackschuhen glatt den Empfangschef abgeben könnte. Doch er ist hier, um zu reden – ausführlich und über (fast) alles. Dafür nimmt er sich geschlagene 80 Minuten Zeit, von denen wir hier leider nur einen Bruchteil wiedergeben können. Das Wichtigste zuerst:

eclipsed: Warum das lange Schweigen?

MC5 - Eine Band von revolutionärer Kraft

MC5

Die Geschichte der progressiven Garagenrocker MC5 gehört zu den eher tragischen Kapiteln der Rockhistorie. Mit ihrer Hymne „Kick Out The Jams“ und revolutionären Posen nahmen die Detroiter 1968 den Punk vorweg. eclipsed sprach mit Produzent Bob Ezrin, der bereits für Größen wie Alice Cooper, Deep Purple und Pink Floyd gearbeitet hat und nun der legendären Band zu einem dritten, postum veröffentlichten Studioalbum verhalf.

Über ein halbes Jahrhundert nach ihrer letzten Studioproduktion 1971 erscheint ein neues Album der Motor City Five mit Gästen wie Slash, Vernon Reid, Tom Morello und Don Was. Und die Rock and Roll Hall of Fame nimmt die einflussreiche Gruppe endlich auf – nur wird leider keines der Mitglieder anwesend sein können, um die Ehrung zu erleben. 

eclipsed: Du hast „Heavy Lifting“ produziert. Was bedeutet dir die Band MC5?

OPETH - Sein Wille geschehe

Mit ihrem ersten Konzeptalbum „The Last Will And Testament“ verwickeln uns die schwedischen Prog-Giganten in eine verworrene Familiengeschichte aus der Zeit kurz nach dem Ersten Weltkrieg. Wir sprachen mit Mikael Åkerfeldt im Vorfeld über Growls, Vinyl, illustre Gäste und das Drummer-Dilemma.