RPWL - Die dunkle Seite des Menschen

4. April 2023

RPWL Kalle Wallner Yogi Lang

RPWL - Die dunkle Seite des Menschen

Tatort: Farm Studios, Freising bei München. Die Sondereinheit RPWL hat ihr neues Album „Crime Scene"“ eingespielt. Hier geht es, wie nicht anders zu erwarten, auch um reale Verbrechen mit gar grausigen Details. Die musikalischen Ermittler, Sänger und Keyboarder Yogi Lang, Gitarrist Kalle Wallner, Drummer Marc Turiaux und Neuzugang Markus Grutzner am Bass, spuren den Fällen in kriminell spannenden Arrangements nach. Die Hauptkommissare Lang und Wallner standen uns über Tatmotiv und -hergang Rede und Antwort.

CSI-Serien gibt es lange schon wie Sand am Meer, doch True Crime Stories haben derzeit Hochkonjunktur. Die Netflix-Serie „Dahmer“ (Untertitel: „Monster: Die Geschichte von Jeffrey Dahmer“) über den US-Serienmörder, der vielfachen Mord an jungen Männern unter Einbezug nekrophiler und kannibalistischer Handlungen verübte, hat hohe Wellen geschlagen. Hierzulande zog man mit „German Crime Story: Gefesselt“ über den spektakulären Fall des Hamburger „Säurefassmörders“ Lutz Reinstrom nach. Und nun widmen sich auch die Freisinger Artrocker von RPWL, nach „Tales From Outer Space“ (2019) wieder zurück auf der Erde, der weltlichen Verbrechensaufklärung, wenn auch nur im musikalischen Gewand. 

eclipsed: Was ist euer favorisierter ARD-„Tatort“? Wer sind eure Lieblings-Kriminalspürnasen?

Kalle Wallner: In meiner Jugend war das „Columbo“. 

Yogi Lang: Beim „Tatort“ würde ich auf den wortkargen Klaus Borowski, tätig in Kiel, gehen. 

Wallner: Wir mögen aber auch die bayerischen „Tatort“-Ausgaben aus den 70ern und 80ern mit Helmut „Monaco Franze“ Fischer und Gustl Bayrhammer als Hauptermittler Ludwig Lenz und Melchior Veigl. Und auch die österreichischen satirischen Krimis „Kottan ermittelt“ finden mein Gefallen, selbst wenn’s einen so richtig runterzieht. (lacht)

eclipsed: True-Crime- und CSI-Serien sind ja derzeit sehr beliebt. Was aber hat euch konkret zum neuen Album „Crime Scene“ inspiriert?

Lang: Das kommt nicht unbedingt von diesem Zeitgeist, sondern von einem konzeptionellen Gut-/Böse-Gedanken, den ich schon länger hatte. Klar, ein düsteres Thema, gerade auch jetzt mit dem Ukraine-Krieg vor unserer Tür. Eine herbe Enttäuschung für uns bisher glückliche Friedenszeit-Nachkriegskinder. Aber auch Kalles musikalische Ideen waren dunkler und erdiger als sonst, nicht mehr so farbenfroh-spacig wie bei „Tales From Outer Space“. Inhaltlich geht es einmal grundsätzlich ums Thema Gut und Böse, andererseits um den Blick hinter die Kulissen von echten, aber bizarren Kriminalfällen. Da zweifelt man am Menschsein.

Wallner: Genauso wie Science-Fiction sind auch Crime Stories für uns absolut naheliegend, da wir solche Stoffe seit langem regelmäßig verfolgen.

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