"Fauna" markiert zwar keinen Neuanfang, zumindest aber den Start in ein neues Kapitel der Historie von Haken. Nach den beiden zu-sammenhängenden Alben "Vector" (2018) und "Virus" (2020) war es an der Zeit für frischen Wind. Die Rückkehr von Keyboarder Pete Jones kann zudem als Indiz gewertet werden, dass die britischen Progmetaller bei der Neuaufstellung ihre eigene Vergangenheit nicht außer Acht lassen. Ist es demnach eine neue alte Stärke, zu der die Band zurückfindet? Und was hat es mit dem Konzept auf sich, demzufolge jedem Song ein persönliches "Spirit Animal" zugeordnet ist, eine Art "Seelentier", das metaphorisch einen bestimmten menschlichen Bezug in sich trägt? Wir haben bei Ross Jennings (Gesang) und Richard Henshall (Gitarre, Keyboards) nachgefragt.
Es ist der dritte Tag der Tour, an dem das Interview stattfindet. Recht entspannt sitzen die beiden Gesprächspartner am Tisch. Dazu haben sie auch allen Grund. Haken fungieren 2023 als Co-Headliner mit den befreundeten Be-tween The Buried And Me, für die sie vor einigen Jahren noch „lediglich“ als Support Act fungierten. Außerdem sind die ersten Reaktionen auf ihr neues Album „Fauna“ ausgezeichnet.
eclipsed: Interessant, dass euer neues Album weniger hart als die Vorgänger ist und ihr gleichzeitig mit solch einer harten Band wie BTBAM auf Tour geht.
Ross Jennings: Wir haben unsere Setlist ein bisschen angepasst, um dem Rechnung zu tragen. Es sind ein paar härtere Nummern dabei, bei denen gewisse Momente sogar von Between The Buried And Me beeinflusst wurden. Schon witzig, das jetzt so zurückgeben zu können.
eclipsed: Seid ihr bei „Fauna“ bewusst einen Schritt zurück in Sachen Härtegrad gegangen?
Jennings: Das war die Intention, ja.
Richard Henshall: Die letzten beiden Alben hatten auch ein Konzept mit einer etwas dunklen Kante. Das übertrug sich natürlich auf die Musik. Das neue Album nun ist geradezu etwas rückwärtsgewandt. Sehr viel freier. Wir wollten uns nicht zu sehr auf eine bestimmte Richtung konzentrieren.
eclipsed: Einige poppige Momente gibt es auch.
Henshall: Wir lieben Bands wie Everything Everything; sie hatten einen starken Einfluss auf diese Songs. Genauso Sting und The Police. Mit ihnen bin ich aufgewachsen, meine Mutter war ein großer Fan. Wir hatten diesmal wirklich keine Restriktionen. Wir feiern all die Sachen, die wir gern hören.
