Die irische Band LANKUM entromantisiert unser ewig grünes Irland-Bild

2. Mai 2023

Lankum

Die irische Band LANKUM entromantisiert unser ewig grünes Irland-Bild

Irische Musik offenbart sich dem heutigen Ohr entweder oft als Folk Punk à la The Pogues bzw. Flogging Molly oder als Klang-Esoterik im Stile Loreena McKennitts. Das aus Dublin stammende Quartett Lankum ist auf einer ganz anderen Mission. Die instrumentalen Drones und oft martialischen Gesänge auf ihrem dritten Album „False Lankum“ sind albtraumhaft düster, statisch und archaisch, und doch ziehen sich auch immer wieder lichte Fäden durch die Finsternis wie Dämmerstreifen am Horizont.

Die Stimmung der Songs erinnert nicht selten an die unentrinnbare und doch irgendwie berauschende Aussichtslosigkeit von Martin Mc-Donaghs neuem Film „The Banshees Of Inisherin“. „Unsere Quellen sind nicht nur Musik, sondern auch Literatur, Film und der Alltag“, rufen die beiden Sänger und Multiinstrumentalisten Ian Lynch und Cormac Mac Diarmada munter durcheinander. „Wir müssen das nicht definieren, wissen nicht einmal genau, was das ist, sondern lassen einfach raus, was sich in uns abspielt.“ Dazu muss man sich allerdings selbst erst einmal in die Verfassung versetzen, derart tiefe Abgründe hörbar zu machen. 

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